Bussy Mansel, 4. Baron Mansel (* um 1701; † 29. November 1750) war ein walisischer Adliger und Politiker.

Herkunft, Jugend und Erbe

Er entstammte der alten walisischen Familie Mansel, die seit dem 16. Jahrhundert zu den führenden Familien der Gentry in Südwales gehörte. Er war der dritte Sohn von Thomas Mansel, 1. Baron Mansel von Margam Abbey und von Martha, Tochter und Erbin von Francis Millington aus Newick Place in Sussex. Sein Vater wurde 1712 zum 1. Baron Mansel erhoben. Seinen ungewöhnlichen Vornamen erhielt er wahrscheinlich von seinem Paten Thomas Mansel von Briton Ferry, dessen Großvater Bussy Mansel war. Nachdem sein Pate 1706 ohne männliche Nachkommen gestorben war, wurde Bussy Mansel der Erbe von dessen Besitzungen bei Neath. Er studierte 1717 am Christ Church College in Oxford. Nach dem Tod seines Vaters im Dezember 1723 trat er das Erbe seines Paten in Briton Ferry an, während sein Neffe Thomas, der Sohn seines älteren Bruders Robert, die Titel und Besitzungen seines Vaters erbte. Bussys Bruder Robert war bereits im April 1723 wenige Monate vor dem Tod seines Vaters gestorben, und bis zur Volljährigkeit seines Neffen 1740 verwaltete Bussy Mansel auch dessen Ländereien in Südwales. Nach dem Tode des entfernt mit ihm verwandten Sir Thomas Stradling 1738 erbte er zusätzlich ein lebenslanges Nutzrecht von dessen Besitzungen bei St Donat’s Castle.

Politische Tätigkeit

Mansel wurde einer der führenden Politiker von Glamorgan. Im Januar 1727 kandidierte er erfolgreich für die Tories bei einer Nachwahl in Cardiff für das House of Commons. Bei der allgemeinen Parlamentswahl im selben Jahr wurde er wieder gewählt. Als Tory unterstützte er im House of Commons die Opposition gegen Premierminister Robert Walpole. Bei der Parlamentswahl 1734 unterlag er in Glamorgan knapp gegen William Talbot. Nachdem Talbot 1737 nach dem Tod seines Vaters den Titel Baron Talbot erbte und damit aus dem House of Commons ausschied, wurde Mansel bei der Nachwahl im März 1737 ohne Gegenkandidat als Knight of the Shire für Glamorgan gewählt. Nach dem Tod seines Neffen Thomas im Januar 1744 und seines älteren Bruders Christopher im November 1744 erbte er die umfangreichen Besitzungen der Familie in Südwales sowie die Titel 4. Baron Mansel und 8. Baronet, of Margam in the County of Glamorgan. Damit legte er sein Abgeordnetenmandat nieder und wurde Mitglied des House of Lords.

Familie und Nachkommen

Am 17. Mai 1724 heiratete Mansel Elizabeth Hervey, die älteste Tochter von John Hervey, 1. Earl of Bristol. Nach ihrem frühen Tod im September 1727 heiratete er am 13. März 1729 in zweiter Ehe Barbara Blackett, die einzige Tochter von William Villiers, 2. Earl of Jersey und Witwe von William Blackett, 2. Baronet, mit der er eine Tochter hatte.

Mansel galt als geizig und hinterließ bei seinem Tod ein großes Vermögen. Da er ohne männliche Nachkommen gestorben war, erloschen seine Titel mit seinem Tod. Seine Tochter Louisa Barbarina Mansel erbte nur seine Besitzungen von Briton Ferry, da nach dem Testament seines Bruders Christopher sein Neffe Thomas Talbot, ein Sohn seiner Schwester Mary und von John Ivory Talbot, der Erbe von Margam Abbey und der anderen Besitzungen in Südwales wurde. Nachdem Thomas Talbot bereits 1758 gestorben war, fielen die Besitzungen an dessen Sohn Thomas Mansel Talbot. Bussys Tochter Louisa heiratete 1757 George Venables-Vernon, 2. Baron Vernon. Sie starb 1776, nach anderen Quellen erst im Februar 1786 ohne überlebende Nachkommen. Ihr Mann behielt ein lebenslanges Nutzrecht von Briton Ferry, nach seinem Tod fiel der Besitz an Louisas Patenkind George Child Villiers, 5. Earl of Jersey.

Einzelnachweise

  1. Hon. Robert Mansell auf thepeerage.com, abgerufen am 16. September 2016.
  2. E. P. Statham: History of the family of Maunsell (Mansell, Mansel). London 1917, S. 41
  3. Hon. Louisa Barbarina Mansell auf thepeerage.com, abgerufen am 16. September 2016.
  4. West Glamorgan Archive Service – Briton Ferry Estate. In: archiveswales.org.uk. Archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 30. März 2023 (englisch).
VorgängerAmtNachfolger
Christopher ManselBaron Mansel
1744–1750
Titel erloschen
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