Carl Günther (* 22. November 1885 in Ottensen; † 9. September 1958 in Hamburg) war ein deutscher Opernsänger (Tenor), der vor allem für das Belcanto-Repertoire bekannt war.

Leben

Carl Günther stammte aus einfachen Verhältnissen (sein Vater war Piepenmoker, fertigte also Tabakpfeifen an) und arbeitete zunächst als Werftarbeiter bei Blohm + Voss. Am 31. August 1912 hatte Günther sein Operndebüt an der Hamburgischen Staatsoper, wo er als Florestan in Fidelio auftrat; Dirigent war Otto Klemperer. In der Folge entwickelte er sich zu einem gefeierten Tenor, und wurde 1928 als Hamburger Kammersänger geehrt.

Wegen seiner Herkunft aus dem Volk wurde der populäre Sänger in Hamburg uns Kuddl genannt. Nach seiner Opernkarriere arbeitete er als Gesangslehrer.

Günther wurde im September 1958 auf dem Ohlsdorfer Friedhof zur Ruhe gesetzt. Sein Grab ist heute noch erhalten auf dem Grabfeld U10 unter Nr. 255/256.

Aufnahmen von bekannten Arien und Liedern, die Günther mit Klavier- bzw. Orchesterbegleitung für Odeon (1917), Vox (1921) und Deutsche Grammophon (1922) einspielte, erschienen 2010 als Doppel-CD.

Literatur

  • Eberhard von Wiese: Nach den Sternen muss man greifen : Vom Kupferschmied zum Kammersänger. Erinnerungen des Kammersängers Carl Günther von der Hamburgischen Staatsoper. Christians, Hamburg 1956.

Einzelnachweise

  1. Neue Hamburger Kammersänger - Anno 1928!. In: Hamburger Abendblatt vom 25. August 1961.
  2. Heiko Bockstiegel: Grabstätten bedeutender Opernsängerinnen und -sänger auf dem Friedhof Ohlsdorf. In: OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur, Nr. 77/78, II/III (Juni 2002), ISSN 1866-7449.
  3. Grabstätten prominenter Persönlichkeiten mit G (Memento des Originals vom 18. September 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Website des Ohlsdorfer Friedhofs. (Abgerufen am 17. Februar 2011.)
  4. Carl Günther. Nr. 10471, Hamburger Archiv für Gesangskunst.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.