Carl Gause (* 14. Mai 1851 in Berlin; † 29. August 1907 in Charlottenburg; vollständiger Name: Gustav Georg Carl Gause) war ein deutscher Architekt.
Leben
Carl Gause studierte an der Berliner Bauakademie und arbeitete dann zunächst im Staatsdienst. In dieser Funktion war er am Bau der deutschen Gesandtschaft in Konstantinopel beteiligt. 1878 machte er sich selbstständig. Er arbeitete nun zunächst zusammen mit seinem Vater Gustav Gause im Baugeschäft G. & C. Gause in der Neuen Königstraße 41, später mit Robert Leibnitz, der sein Teilhaber wurde. Er schuf mehrere bekannte Hotelbauten, so etwa das Hotel Savoy in der Friedrichstraße in Berlin. Den Bau des Hotels Adlon, das er geplant hatte, erlebte er nicht mehr. Gause ist auf dem Georgen-Parochial-Kirchhof I auf dem Prenzlauer Berg begraben.
Bauten
1890 baute Gause den Admiralspalast an der Friedrichstraße in Berlin zu einem Vergnügungsbad um.
1890/1901 wurde nach seinen Plänen das Hotel Bristol in Berlin gebaut, das zu den renommiertesten Hotels der Stadt gehörte. Dieses Bauwerk mit der Adresse Unter den Linden 65 ist nicht erhalten; es wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.
1895 bis 1897 wurde das „Kurfürstenhaus“ in Berlin am Spreeufer 5 erbaut. Der dem Spreeufer zugewandte Teil dieses Eckhauses, eines Wohn- und Geschäftshauses, ist original erhalten.
1899 wurde das Hotel Danziger Hof in Danzig fertiggestellt, das 1961 abgerissen wurde.
Das 1899 bis 1900 gebaute Wohn- und Geschäftshaus des Weinhändlers F. W. Borchardt in der Französischen Straße 47 blieb dagegen erhalten.
1902 wurde das Hotel Carlton, Unter den Linden 17 in Berlin, errichtet.
Die „Ausstellungshallen am Zoo“ in Berlin aus den Jahren 1905 bis 1906 wurden im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und nach Kriegsende abgerissen. Gause hatte sie als Wilhelmshallen im neoromanischen Stil konzipiert. 1912 war der westliche Teil zum Variété und Kino umgebaut worden, aus dem 1919 der Ufa-Palast am Zoo geworden war. Das kriegszerstörte Gebäude wurde 1957 durch den Zoo Palast ersetzt.
In der Firlstraße in Köpenick-Oberschöneweide steht noch die 1906–1908 vom Baugeschäft Gause nach Plänen des Architekten Robert Leibnitz erbaute Christuskirche.
Das bekannte Berliner Hotel Adlon aus den Jahren 1906–1907 am Pariser Platz wurde im Krieg beschädigt und später abgerissen.
Auch das 1908 errichtete Mausoleum der Familie Albert Jasper in Berlin-Kreuzberg auf dem Friedhof IV der Jerusalemer (und Neuen) Kirchen-Gemeinde in der Bergmannstraße 47 geht auf Pläne Gauses zurück.
Ebenfalls die 1914 vollendete Himmelfahrtkirche auf dem Ölberg in Jerusalem.
Weblinks
- Kathrin Chod, Herbert Schwenk, Hainer Weisspflug: Gause, Gustav Georg Carl. In: Hans-Jürgen Mende, Kurt Wernicke (Hrsg.): Berliner Bezirkslexikon, Mitte. Luisenstädtischer Bildungsverein. Haude und Spener / Edition Luisenstadt, Berlin 2003, ISBN 3-89542-111-1 (luise-berlin.de – Stand 7. Oktober 2009).
- Lebensdaten und Bauten Gauses. historismus.net
Einzelnachweise
- ↑ StA Charlottenburg III, Sterbeurkunde Nr. 1052/1907
- ↑ friedrichstrasse.de
- ↑ In diesem Artikel werden die aktuellen Straßennamen und Hausnummern genannt. Sie weichen häufig von der Adressangabe in der Bauzeit ab.
- ↑ Ausstellungshallen am Zoo. Bezirkslexikon auf berlin.de
- ↑ useddlt.com