Carl Gottfried Eybe (* 17. Dezember 1813 in Hamburg; † 17. Februar 1893 in Blankenese) war ein deutscher Maler der Düsseldorfer Malerschule und Hamburger Schule sowie Lithograf, Bildhauer und Kaufmann.

Leben

Der Sohn des Königsberger Gastwirts Gottfried Eybe absolvierte zunächst eine Kaufmannslehre. Anschließend wurde er in Hamburg von Friedrich Carl Gröger, gemeinsam mit Christoph Wilhelm Wohlien, mit dem er sein Leben lang befreundet blieb, sowie durch Heinrich Jacob Aldenrath in die Malerei eingeführt. 1839 bis 1847 studierte er an der Kunstakademie Düsseldorf bei Karl Ferdinand Sohn und später bei Friedrich Wilhelm von Schadow, der ihn stark beeinflusste. Anschließend ließ er sich im Jahr 1848 in seiner Heimatstadt Hamburg als Maler nieder, verdiente seinen Lebensunterhalt jedoch zeitweise mit Bildhauerarbeiten und Porträtlithographien. Spätere Studienreisen führten in durch Deutschland, in die Niederlande, nach Ungarn und nach Oberitalien. Ein weiterer Freund war der Maler Hermann Becker sen. (1817–1885). Carl Gottfried Eybe trat 1846 dem Düsseldorfer Künstlerverein Crignic bei und war 1853/54 und 1858 Mitglied im Künstlerverein Malkasten. In Hamburg war er Mitglied des Hamburger Künstlervereins von 1832. Sein Bildnis, Bleistiftzeichnung von Christian Boettcher, sowie ein 1850 entstandenes Ölgemälde von Ludwig Knaus verwahrt der Künstlerverein Malkasten in Düsseldorf.

In Düsseldorf entstanden unter dem Einfluss Schadows zunächst Gemälde zu religiösen Themen, wie Hagar und Ismael in der Wüste (1845) oder Caritas (1847), das die Hamburger Kunsthalle erwarb. In Hamburg wandte er sich volkstümlichen Figurenszenen, vor allem Kinderdarstellungen zu, wie Kinder im Walde (1851) und Badende Kinder (1858) und erhielt zahlreiche Aufträge für bürgerliche Bildnisse. Mit seinen Arbeiten war Eybe auf zahlreichen Ausstellungen vertreten, darunter 1854 in München, 1880 in Düsseldorf und 1887 in Hamburg.

Werkauswahl

  • Susanna im Bade (die Landschaft von Andreas Achenbach gemalt), Hamburg, Kunsthalle
  • Bildnis Johann Georg Hackius, Bildnis Barbara Hackius (1839), Hamburg, Kunsthalle
  • Bildnis Louis Vohsen, Bildnis Fanny Vohsen (1844)
  • Bildnis des Malers Julius Bakof (1819–1857) (1847), Hamburg, Kunsthalle
  • Bildnis Peter Ludwig Ahrens, Bildnis Johanna Magdalena Ahrens (1847), Hamburg, Museum für Hamburger Geschichte
  • Bildnis Hans Schierven Knoph (1850), Hamburg, Museum für Hamburger Geschichte
  • Bildnis eines Knaben (1875), Kiel, Kunsthalle
  • Bildnis des Logenmeisters F. C. L. Wage, ehemals Provinzialloge Niedersachsen

Schriften

  • Eigenhändiger Lebenslauf, Düsseldorf, Malkasten-Archiv

Literatur

  • Hamburgisches Künstler-Lexikon. Band 1: Die bildenden Künstler. Hoffmann und Campe, Hamburg 1854, S. 68 (Digitalisat).
  • Hermann Becker d. J. (Hrsg.): Deutsche Maler. Von Asmus Jakob Carstens an bis auf die neuere Zeit in einzelnen Werken kritisch geschildert. Leipzig 1888.
  • Eybe, Carl Gottfried. In: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 2/1, Bogen 1–32: Mayer, Ludwig–Rybkowski. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898
  • Hermann Alexander Müller, Hans Wolfgang Singer: Allgemeines Künstler-Lexicon. 1895, S. 411.
  • Ernst Rump: Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung, Otto Bröcker & Co., Hamburg 1912, S. 35 (Digitalisat).
  • Theodor Raspe: Eybe, Carl Gottfried. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 11: Erman–Fiorenzo. E. A. Seemann, Leipzig 1915, S. 124–125 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstlerlexikon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. vorbereitet von Hermann Alexander Müller. Band I. Literarische Anstalt Rütten & Loening, Frankfurt / Main 1921.
  • Dictionnaire Critique et Documentaire des Peintres, Sculpteurs, Dessinateurs et Graveurs de tous les temps et de tous les pays. Band 4, Paris 1976.
  • Enrique Mayer: Annuaire international des ventes. 1980, S. 687.
  • Hans Paffrath (Hrsg.): Lexikon der Düsseldorfer Malerschule 1819–1918. Band 1: Abbema–Gurlitt. Herausgegeben vom Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof und von der Galerie Paffrath. Bruckmann, München 1997, ISBN 3-7654-3009-9, S. 336–337 (Abb.).
  • Eva Maria Krafft, Carl-Wolfgang Schümann: Katalog der Meister des 19. Jahrhunderts in der Hamburger Kunsthalle. Hamburger Kunsthalle, Hamburg 1969, S. 58 (books.google.de Auszug).
  • Hamburger Kunsthalle (Hrsg.): Katalog der neueren Meister. Hamburg 1922, S. 252 (books.google.de Auszug).
  • Hamburger Kunsthalle (Hrsg.): Verzeichniss der Sammlung von Gemälden. Hamburg 1887, S. 59.

Einzelnachweise

  1. Deutsche Biographische Enzyklopädie. S. 296 (PDF) (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis..
  2. Joachim Grossmann: Künstler, Hof und Bürgertum. 1994, S. 119 (books.google.de).
  3. Stiftung Sammlung Volmer, Wuppertal.
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