Carl Klop (* 22. Juli 1804 in Bevensen bei Uelzen; † 25. April 1840 in Hannover) war ein deutscher Lehrer, Inspektor der Hofschule in Hannover, Freimaurer, Hofkaplan und evangelischer Pastor.
Leben
Carl Levin Klopp (so die Schreibweise im Taufeintrag) wurde während der Franzosenzeit am 23. Juli 1804 in Bevensen ev.-luth. getauft als Sohn des Mühlenschreiber Johann Friedrich Klopp und seiner Ehefrau Charlotte Christiane Lindemann. Er absolvierte nach seiner Schulzeit ein Studium in Göttingen an der dortigen Universität. In der Residenzstadt des Königreichs Hannover wirkte er zunächst an der Königlichen Hofschule, bevor er ab 1833 – neben seiner Tätigkeit als Hofkaplan der Schlosskirche – an der Neustädter Hof- und Stadtkirche St. Johannis im hannoverschen Stadtteil Calenberger Neustadt als „pastor adjunctus“ tätig wurde, als zweiter Prediger neben dem General- und Spezialsuperintendent Oberkonsistorialrat Johann Conrad Achaz Holscher.
Carl Levin Clop war Mitglied und von 1833 bis 1834 substituierter Redner und von 1834 bis 1840 deputierter Logenmeister der St. Johannis-Loge zur Ceder in Hannover. Er dichtete das dann bei allen Tafellogen gesungene „Cederlied“ Zum Himmel will des Maurers Bau sich heben, das er vor dem Jahr 1835 schuf. In derselben Loge gab er 1838 seine 24 Seiten umfassende Schrift Votum über die Zulassung der Juden zum Maurerbund ab, worauf Wilhelm Blumenhagen im gleichen Jahr mit seiner Schrift Wo ist der Platz der Freimaurerei in der Menschheit? eine liberale Gegenposition einnahm. Klops Schrift findet sich heute in der Bibliothek des Deutschen Freimaurermuseums in Bayreuth, die Schrift und die Antwort Blumenhagens wurden von dem Historiker Stefan-Ludwig Hoffmann in Veröffentlichungen zu Freimaurerlogen im 19. Jahrhundert aufgegriffen.
Am 1. Oktober 1839 trat Carl Klop die Stelle als Pastor der Gartenkirche St. Marien an. Kurz darauf verstarb er im Alter von 35 Jahren. Klops Logenbruder Georg Philipp Holscher hielt 1840 eine Trauerrede. Klops Logenbrüder von der Freimaurerloge „Zur Ceder“ setzten ihm auf dem Gartenfriedhof in Hannover einen dreiseitigen Obelisken als Grabmal, das in Form und Symbolik ganz der freimaurerischen Tradition der aufgeklärten Gesellschaft des 18. Jahrhunderts entspricht. Die Inschrift des Denkmals erfasste der Historiker Hinrich Hesse später wie folgt: „Ihrem Bruder Pastor Carl Klop geb. am 22. Juli 1805 gest. am 25. April 1840 setzten dieses Denkmal seine Brüder der Loge zur Ceder als irdisches Zeichen treuester Liebe und wahrer Verehrung.“
In seinem Todesjahr 1840 wohnte der Pastor der Gartenkirche laut dem Adressbuch Hannovers noch beim Aegidientor im Vorort Kirchwende. Seine Witwe Ida Klop, geborene Wedemeier, war schon im Folgejahr 1841 in das Haus Marktstraße 490 umgezogen.
Schriften (Auswahl)
- Karl Klop: Votum über die Zulassung der Juden zum Maurerbund. Abgegeben in der vollkommenen und gerechten St.-Johannis-Loge zur Ceder im Orient von Hannover, Hannover: Jänecke, 1838
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 o. V.: Klop, Carl Levin in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek in der Version vom 27. Juli 2006, zuletzt abgerufen am 27. Mai 2019
- ↑ Neuer Nekrolog der Deutschen, 18. Jahrgang, 1840, zweiter Teil, Weimar: Druck und Verlag von Bernhard Friedrich Voigt, 1842, S. 1366; Digitalisat über Google-Bücher
- ↑ Ortsfamilienbuch Bevensen
- ↑ Hermann Wilhelm Bödeker: Die Reformation der Altstadt Hannover im Jahr 1533. Eine Vorbereitungsschrift auf die dritte Gedächtnisfeier des Übertritts unserer Stadt zu der protestantischen Kirche. Nebst Verzeichnis der hier angestellt gewesenen evangelischen Kirchendiener ..., Hannover: Hahnsche Hofbuchhandlung, 1833, S. 26, 30; Digitalisat über Google-Bücher
- ↑ Hermann Müller: Die St. Johannis-Loge zur Ceder. Eine Festgabe zum 100jährigen Stiftungsfeste am 20. 9. 1877 Hannover: Hofbuchdruckerei Gebrüder Jänecke, 1877, S. 21, 56, 61; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ Vergleiche die Angaben auf der Seite loge-zur-wahrheit.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 30. Mai 2019
- 1 2 Stefan-Ludwig Hoffmann: Bürger zweier Welten? Juden und Freimaurer im 19. Jahrhundert, in Andreas Gotzmann, Rainer Liedtke, Till van Rahden (Hrsg.): Juden, Bürger, Deutsche. Zur Geschichte von Vielfalt und Differenz 1800–1933 ( = Schriftenreihe wissenschaftlicher Abhandlungen des Leo-Baeck-Instituts, Band 63), Tübingen: Mohr Siebeck, 2001, ISBN 978-3-16-147498-9 und ISBN 3-16-147498-8, S. 147–170; hier: S. 103 f.; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche. Außerdem derselbe: Die Politik der Geselligkeit: Freimaurerlogen in der deutschen Bürgergesellschaft 1840 - 1918. Diss. Univ. Bielefeld 1999, Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2000, ISBN 978-3-525-35911-2, S. 74; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ Vergleiche die Angaben auf der Seite bibliothek.schaper.org
- ↑ o. V.: Evangelisch-lutherische Gartenkirche St. Marien / Ehemalige Pastoren (Memento des vom 27. Mai 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Seite gartenkirche.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 27. Mai 2019
- ↑ Georg Philipp Holscher: Rede wegen Ablebens des Br. Klop, Hannover 1840
- ↑ Ernst Nasemann (Bearb.): Katalog der gemeinschaftlichen maurerischen Büchersammlung der Freimaurer-Logen Friedrich zum Weißen Pferde, zum Schwarzen Bär und zur Ceder in Hannover, 1912, S. 129; Digitalisat der Staatsbibliothek zu Berlin
- ↑ Angelika Weißmann (Text), Silke Beck, Nadine Köpper, Claudia Wollkopf (Redaktion): Carl Klop, in dies.: Der ehemalige Gartenfriedhof. Ein Gartendenkmal von überregionaler Bedeutung. Hrsg.: Landeshauptstadt Hannover, der Oberbürgermeister, Fachbereich Umwelt und Stadtgrün, Hannover: 2019, S. 42
- ↑ Vergleiche die Angaben auf der Seite des Vereins Renaissance Gartenfriedhof
- ↑ Adreßbuch der königlichen Residenzstadt Hannover für das Jahr 1840, Zweite Abteilung, Alphabetisches Verzeichnis der Einwohner der Stadt ..., S. 160; Digitalisat der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek
- ↑ Adreßbuch der königlichen Residenzstadt Hannover für das Jahr 1841, Zweite Abteilung, Alphabetisches Verzeichnis der Einwohner der Stadt ..., S. 180; Digitalisat