Carl Langhorst, auch Karl Langhorst (* 22. November 1867 in Rahden; † 1950 ebenda), war ein deutscher Porträtmaler, Dichter und Komponist.

Leben und Werk

Langhorst war Schüler von Karl Marr und Gabriel von Hackl an der Münchner Kunstakademie, er war unter anderem für die Höfe von Oldenburg, Mecklenburg, Sachsen-Altenburg und Anhalt-Dessau tätig. Der Titel „Professor“ wurde Langhorst am 16. November 1909 in Anerkennung seiner Dienste vom Großherzog von Oldenburg verliehen.

Ein Selbstporträt des Künstlers ist heute in seinem Rahdener Geburtshaus zu besichtigen. Weitere Werke werden im Stadtmuseum Oldenburg oder – wie das im Jahre 1907 geschaffene Porträt der Kronprinzessin Cecilie – in der Burg Hohenzollern ausgestellt. Langhorsts Porträt des Prinzen Heinrich zu Schaumburg-Lippe wurde im Jahre 2014 aufwändig restauriert.

Zu Langhorsts bekanntesten Werken gehört seine Darstellung des Handschlags von Hitler und Hindenburg am sogenannten Tag von Potsdam. Das Motiv fand als Zeitungsbeilage und – in leicht abgewandelter Form – als Postkarte eine weite Verbreitung. Ein Exemplar der Postkarte wird heute im Los Angeles Museum of the Holocaust verwahrt. Langhorst malte daneben Bilder für namhafte Nationalsozialisten, sein Ruf als Maler ist daher heute umstritten. Langhorst trat Dezember 1929 der NSDAP bei, Mitgliedsnummer 165.042.

Neben seiner Tätigkeit als Maler verfasste Langhorst etliche Gedichte deutschnationaler und nationalsozialistischer Couleur. Primärquellen sind nur schwer zugänglich, eine öffentliche oder wissenschaftlich fundierte historische Auseinandersetzung mit Langhorsts dichterischem Schaffen hat bisher nicht stattgefunden. Nachfolgend eine Strophe aus seinem Gedicht „Deutschland erwache!“:

„Es marschieren Kolonnen durch das deutsche Land
Im Braunhemd, mit wehenden Fahnen,
Mit blitzendem Aug‘ und erhobener Hand,
Sie alle umschließt ein geheiligtes Band,
Sie wollen zur Pflicht uns ermahnen.
Sie sind geboren aus deutscher Not,
Sie kämpfen und fallen für Freiheit und Brot,
Für ihre heiligste Sache:
D e u t s c h l a n d  e r w a c h e !“

Carl Langhorst

Langhorst komponierte den „Neuen Westfalenmarsch“ und schrieb den Text für das Marschlied „Unterm Hakenkreuz“.

1937 erhielt er die Ehrenbürgerwürde der Stadt Rahden.

Literatur

Commons: Carl Langhorst – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Langhorst, Carl. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 22: Krügner–Leitch. E. A. Seemann, Leipzig 1928, S. 345.
  2. www.stadtmuseum-oldenburg.de: Fürstenzimmer.
  3. Portrait der Kronprinzessin Cecilie. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 29. September 2016; abgerufen am 29. September 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. ECRA Madrid restauriert Gemälde von Carl Langhorst. Abgerufen am 29. September 2016.
  5. Nazi-Maler verfälscht "Tag von Potsdam". In: Märkische Allgemeine. 20. September 2014, abgerufen am 14. März 2021.
  6. LAMOTH: Postcard of Adolph Hitler and von Hindenburg. Abgerufen am 29. September 2016.
  7. Historischer Stadtrundgang – Auf den Spuren der Rahdener Geschichte. (PDF) Touristinfo Stadt Rahden, abgerufen am 29. September 2016.
  8. Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945. Kiel 2004, CD-ROM-Lexikon, S. 4119.
  9. Max Krebs (Hrsg.): Deutsche Zeitenwende – vom Nationalismus zum Nationalsozialismus: Ein Buch vom deutschen Weg aus lichter Höhe durch dunkle Nacht zu neuem Aufstieg. Dresdner Verlagsbuchhandlung M. O. Groh, 1933.
  10. Carl Langhorst: Deutschland erwache! In: Krebs, Max,Deutsche Zeitenwende – vom Nationalismus zum Nationalsozialismus: Ein Buch vom deutschen Weg aus lichter Höhe durch dunkle Nacht zu neuem Aufstieg, Seite S. 259. Dresdner Verlagsbuchhandlung M. O. Groh, 1933.
  11. Neuer Westfalenmarsch Grosses Blas-Orchester und Chor Carl Woitschach. Abgerufen am 29. September 2016.
  12. Rolf Franke, Carl Langhorst: Unterm Hakenkreuz: Marschlied : Klavier u. Gesang. Schirmer, Leipzig 1933, OCLC 159894996.
  13. Norbert Frei: Die Nationalsozialistische Berufsgeschichte der Presse. In: Institut für Zeitgeschichte (Hrsg.): Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. S. 17, Fußnote 56: Rudolf Friedemann (ifz-muenchen.de [PDF; abgerufen am 29. September 2016]).
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