Carl Merz (eigentlich Carl Czell; * 30. Januar 1906 in Kronstadt, Siebenbürgen; † 31. Oktober 1979 in Wien) war ein österreichischer Kabarettist und Schriftsteller.
Leben
Merz studierte Welthandel in Wien. 1928 schloss er sein Studium als Diplom-Kaufmann ab und wandte sich dem Theater und dem Kabarett zu, wo er als Schauspieler und Conférencier auftrat und sich seine eigenen Texte schrieb. Ab 1945 spielte er am Lieben Augustin, dessen Direktor er ein Jahr lang war.
Merz war Mitglied der als Namenloses Ensemble bekannten Kabarettgruppe neben Gerhard Bronner, Helmut Qualtinger, Louise Martini, Peter Wehle, Georg Kreisler, Michael Kehlmann und anderen. Das Ein-Personen-Stück Der Herr Karl gespielt von Qualtinger sowie die Travnicek-Dialoge, die er mit Helmut Qualtinger schrieb, gespielt von Qualtinger und Bronner, sind nicht nur in die österreichische Kabarettgeschichte eingegangen.
Merz nahm sich 1979, da er nach zwei Schlaganfällen unheilbar erkrankt war, in Wien das Leben. Seine letzte Ruhestätte, ein ehrenhalber gewidmetes Grab, befindet sich in der Gruppe 40, Nummer 135 auf dem Wiener Zentralfriedhof.
Werke
- Eisrevue, 1959
- Blattl vorm Mund, 1959
- Glasl vorm Aug, 1960
- Traumwagen aus zweiter Hand, 1961
- Der Herr Karl, 1961
- Travnicek-Dialoge
- Alles gerettet, 1963
- Die Hinrichtung, 1965
- An der lauen Donau, 1965
- Jenseits von Gut und Krankenkasse, 1967
- Der Opernnarr, 1973
- Drehbucharbeiten
- 1953: Franz Schubert – ein Leben in zwei Sätzen
- 1962: Er kann’s nicht lassen
- 1963: Ist Geraldine ein Engel?
- 1967: Kurzer Prozess
- 1970: Passion eines Politikers
- 1974: Tatort: 3:0 für Veigl
Literatur
- Hans Veigl: Merz, Karl. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 17, Duncker & Humblot, Berlin 1994, ISBN 3-428-00198-2, S. 202 f. (Digitalisat).
Weblinks
- Literatur von und über Carl Merz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Carl Merz auf den Webseiten des Österreichischen Kabarettarchivs
- Beispiele: Ausschnitte aus „Der Herr Karl“ und „Travnicek im Urlaub“ von Carl Merz im Onlinearchiv der Österreichischen Mediathek
Einzelnachweise
- ↑ rumaenischespuren.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven.) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.