Carsten Peter Claussen (* 13. Mai 1927 in Berlin; † 29. Juni 2010 in Düsseldorf) war ein deutscher Jurist, der sich um den Zusammenhalt von Wissenschaft und Praxis bemühte.

Leben und beruflicher Werdegang

Er war der Sohn von Bruno und Elsbeth Claussen. Verheiratet war Carsten Peter Claussen mit der Journalistin Erika Dose. Ihr Sohn Johann Hinrich Claussen ist evangelisch-lutherischer Theologe und Autor.

Claussens beruflicher Werdegang begann mit seinem Eintritt bei einer Bank des Wallenberg-Konzerns. Dort wurde er erst Bankleiter und später Vorstandsmitglied. Seine Karriere im Bankgewerbe setzte er als Vorstandsmitglied der Norddeutschen Landesbank und als Präsident der Niedersächsischen Börse fort. Ende der 80er Jahre wechselte er in die wirtschaftsrechtlich ausgerichteten Kanzlei Hoffmann, Liebs, Fritsch in Düsseldorf, deren Partner er war.

Im Jahr 1954 wurde er promoviert. Seine weitere wissenschaftliche Laufbahn setzte er mit Assistentenjahren bei Heinrich Kronstein Frankfurt/Washington fort. Später folgte eine 25 Jahre währende Lehrtätigkeit an der Universität Hamburg, wo er seit 1975 Honorarprofessor war. Gastdozenturen nach der Wiedervereinigung in Berlin an der damaligen Hochschule für Ökonomie und, bis 2001, an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf gehören ebenfalls zu seinen Lehrtätigkeiten. Seit 1988 engagierte sich Claussen im Arbeitskreis Evangelischer Unternehmer.

1974 wurde er für die CDU in die Hamburgische Bürgerschaft gewählt. Er legte sein Mandat mit Ende 1976 vorzeitig nieder.

Werk

Sein wissenschaftliches Werk besteht aus Publikationen wie dem Kölner Kommentar zum Aktienrecht, jetzt umbenannt in Kölner Kommentar zum Rechnungslegungsrecht von der ersten bis zur dritten Auflage in 2009 (bei Carl HeymannsVerlag) und im Lehrbuch zum Bank- und Börsenrecht von der 1. bis zur 4. Auflage 2008 (bei Beck erschienen). Den Anfang machte das Buch Publizität und Gewinnbeteiligung im neuen Aktienrecht, das zur großen deutschen Aktienrechtsreform von 1965 erschien und auf diese Gesetzgebung Einfluss ausübte. Daneben etwa 50 kleinere Bücher und Schriften, gepaart mit 250 Zeitschriften- und Festschriftsbeiträgen. Zuletzt eine umfangreiche rechtsvergleichende Analyse der Finanz- und Bankenkrise, die im Sommer in der ZIP erscheint.

Zentralthema von Claussen war stets die Modernisierung des Aktien- und Rechnungslegungsrechts, aber unter Aufrechterhaltung des bewährten deutschen Wertekanons, vornehmlich des Anlegerschutzes.

Auszeichnungen

Literatur

  • Who's who in Germany (1994), Seite 325, Informatica International Inc., Who's Who The International Red Series Verlag, 1994, ISBN 8885246249.

Einzelnachweise

  1. Ulrich Noack: Carsten Peter Claussen †. In: Unternehmensrechtliche Notizen. 1. Juli 2010, abgerufen am 10. Juli 2021.
  2. Erika M. Dose Claussen. In: findagrave.com. Abgerufen am 10. Juli 2021.
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