Die Casarabe-Kultur (etwa 500–1400 n. Chr.) war eine präkolumbische Zivilisation. Spuren dieser Zivilisation finden sich in der bolivianischen Moxos-Ebene.

In einer 2022 präsentierten Studie von Heiko Prümers u. a. von der Kommission für Archäologie Außereuropäischer Kulturen wurden Lidardaten präsentiert, die die Existenz von zwei großen Stätten mit 147 und 315 Hektar belegen. Die Casarabe-Kultur entwickelte sich parallel zum Tiwanaku-Staat. Die Architektur der Casarabe-Kultur kennzeichnen abgestufte Plattformen, auf denen U-förmige Strukturen, rechteckige Plattformhügel und konische Pyramiden liegen. Primäre Zentren im Siedlungsnetz der Casarabe-Kultur sind die Stätten Cotoca und Landívar.

Ein Forscherteam um Heiko Prümers belegte, dass auch im Amazonasgebiet Menschen in einer fortgeschrittenen Agrargesellschaft lebten. Mithilfe der Lidar-Technologie gelang es im bolivianischen Amazonastiefland insgesamt 26 Siedlungen der Casarabe-Kultur zu vermessen. Die neuen Entdeckungen widerlegen die Annahme, dass der Amazonas nur spärlich besiedelt war, da erstmals eine komplexe Siedlungsstruktur im Amazonasgebiet nachgewiesen werden konnte. Ein Gebiet von der Größe Englands sei für den Ackerbau, die Jagd und die Fischerei genutzt worden. Die in der Region Llanos de Moxos teilweise neu entdeckten Städte der Casarabe-Kultur seien vergleichbar mit den Monumentalbauten der Tiwanaku, der Inkas, Mayas oder Azteken.

Einzelnachweise

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