Die Bahnstrecke Grodzisk Mazowiecki–Zawiercie, auch Zentrale Eisenbahnmagistrale, polnisch: Centralna Magistrala Kolejowa (CMK), ist eine Hauptbahn in Polen. Sie zweigt in Grodzisk Mazowiecki von der Bahnstrecke Warszawa–Katowice ab und führt über Opoczno und Włoszczowa nach Zawiercie, wo sie wieder in die Bahnstrecke Warszawa–Katowice einmündet.
Sie war in den 1970er Jahren die erste Neubaustrecke in Polen, wo eine Streckengeschwindigkeit von mehr als 120 km/h galt. Sie verkürzte die Reisezeiten von Warschau nach Kattowitz und Krakau wesentlich.
Geschichte
Der erste Abschnitt, Idzikowice–Zawiercie wurde am 26. September 1974 von den Polnischen Staatseisenbahnen eröffnet. Bis zum 12. September 1975 wurde der Abschnitt Włoszczowa–Zawiercie elektrifiziert. Der elektrische Betrieb Idzikowice–Włoszczowa war ab 25. Februar 1976 möglich, der auf der Fortsetzung nach Norden bis Szeligi war ab dem 18. Juni 1977, der auf der weiteren Fortsetzung nach Grodzisk Mazowiecki ab dem 28. Dezember des Jahres.
Nach 2000 wurde die Strecke erneuert, dabei auch ETCS installiert.
Im Personenverkehr verkehren ausschließlich Fernzüge. Diese kommen aus Richtung Warschau und fahren entweder über Zawiercie hinaus weiter Richtung Kattowitz oder aber biegen hinter Włoszczowa auf die Bahnstrecke Kozłów–Koniecpol Richtung Krakau ab. Bei weitem nicht alle Züge halten in Opoczno Południowe und Włoszczowa Północ.
Im Dezember 2009 wurde der Auftrag zur Ausrüstung der Strecke mit ETCS Level 1 vergeben. Die Strecke war die erste mit ETCS auszurüstende Strecken in Polen und sollte nach der im Juni 2011 vorgesehenen ETCS-Inbetriebnahme mit Geschwindigkeiten bis 200 km/h befahren werden. Die Inbetriebnahme ist erfolgt.
Der Bau einer Verbindungskurve von Włoszczowa Północ Richtung Kielce ist bis 2020 geplant, um Kielce schneller als über die Bahnstrecke Warschau–Krakau an Warschau anzubinden.
Streckenbeschreibung
Die Strecke beginnt in Grodzisk Mazowiecki an der Bahnstrecke Warszawa–Katowice und verläuft südwärts aus der Lowicko -Błońska-Ebene über den Betriebsbahnhof Szeligi (km 23,542), von dem eine Verbindungskurve zur Bahnstrecke Skierniewice–Łuków besteht, über das Rawska-Hochland Richtung Pilica-Niederung. Südlich der Niederung geht es durch das Hochland Przedborska über Idzikowice (km 80,608), von dem Verbindungskurven zur Bahnstrecke Tomaszów Mazowiecki–Radom bestehen, zum Bahnhof Opoczno Południe (km 92,142). Weiter verläuft die Strecke südwestwärts im östlichen Teil des Włoszczowska-Beckens über Włoszczczowa Północ (km 154,390), wo Verbindungsgleise zur Bahnstrecke Kielce–Fosowskie bestehen, und den Betriebsbahnhof Psary, von dem eine Verbindungskurve zur Bahnstrecke Koniecpol–Kozłów besteht. Anschließend werden der Krakau-Tschenstochauer Jura im Tschenstochauer Hochland nach Zawiercie übersetzt, wo die Strecke wieder auf die Bahnstrecke Warszawa–Katowice trifft.
Literatur
- Ryszard Stankiewicz und Marcin Stiasny: Atlas Linii Kolejowych Polski 2014. Eurosprinter, Rybnik 2014, ISBN 978-83-63652-12-8, S. E8–9, F8, G7–8
Weblinks
- Beschreibung auf atlaskolejowy.net (polnisch)
- Beschreibung auf bazakolejowa.pl (polnisch)
Einzelnachweise
- ↑ Kursbuch 2017/18
- ↑ Erste ETCS-Strecke für Polen. (Nicht mehr online verfügbar.) Eurailpress, 15. Dezember 2009, archiviert vom am 20. Dezember 2015; abgerufen am 7. Dezember 2015. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Intelligence Market. In: Railway Gazette International. Band 172, Nr. 1, 2016, ISSN 0373-5346, S. 16 f. (unter anderem Titel online).
- ↑ Powstanie nowa linia kolejowa. Z Kielc do Warszawy pojedziemy w 2 godziny i 10 minut. Rynek Kolejowy, 29. Dezember 2017, abgerufen am 30. Dezember 2017