Ch-59
Allgemeine Angaben
Typ Luftgestützte Abstandswaffe
Heimische Bezeichnung Ch-59 Owod
NATO-Bezeichnung AS-13 Kingbolt
Herkunftsland Sowjetunion 1955 Sowjetunion / Russland Russland
Hersteller Konstruktionsbüro (MKB) Raduga
Entwicklung 1970er
Indienststellung 1985
Einsatzzeit Im Dienst
Stückpreis 165.000 USD
Technische Daten
Länge 5,37 m
Durchmesser 380 mm
Gefechtsgewicht 760 kg
Spannweite 1.250 mm
Antrieb
Erste Stufe
Zweite Stufe

Feststoffbooster
Feststoff-Raketentriebwerk
Geschwindigkeit 285–300 m/s
Reichweite 40–62 km
Ausstattung
Lenkung Trägheitsnavigationsplattform,

Datenlink

Zielortung TV-Kommandolenkung
Gefechtskopf 150 kg Splittergefechtskopf
Waffenplattformen Jagdbomber
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Die Ch-59 (russisch Х-59 Овод Ch-59 Owod, deutsch Bremse, NATO-Codename AS-13 Kingbolt) ist eine in der Sowjetunion entwickelte luftgestützte Abstandswaffe.

Entwicklung

Aufgrund der zunehmenden Verbreitung von wirkungsvoller Fliegerabwehr, welche zum Objektschutz eingesetzt wurde, wollte man in der Sowjetunion eine Abstandwaffe entwickeln, die außerhalb des Wirkungsbereiches der Fliegerabwehr gestartet werden konnte. Als Trägerflugzeuge waren die Suchoj Su-24M Fencer und die neuen Modelle der Mikojan-Gurewitsch MiG-27K Flogger vorgesehen.

Die Entwicklung begann Anfang der 1970er-Jahre im staatlichen Konstruktionsbüro Raduga (jetzt Tactical Missiles Corporation). Die Lenkwaffentests erfolgten ab der Suchoi Su-17M4 Fitter-K. Die Ch-59 wurde im Jahre 1985 bei den Luftstreitkräften eingeführt.

Technik

Die Ch-59 dient zur Bekämpfung von gepanzerten und verbunkerten Bodenzielen. Sie kann gegen ein großes Spektrum strategischer sowie taktischer Ziele, z. B. Flugabwehr, Schiffe, Transporteinrichtungen, Verkehrsanlagen und gebunkerte Anlagen eingesetzt werden. Aufgrund der Größe können jeweils nur 1–2 Raketen durch ein Kampfflugzeug zum Einsatz gebracht werden. Die Ch-59 kann nur bei Tageslicht eingesetzt werden und die Kamera ermöglicht nur die Bekämpfung von kontrastreichen Zielen.

Vor dem Start müssen im PRNK-Navigationssystem der Lenkwaffe die groben Koordinaten des Ziels eingegeben werden. Nach dem Abwurf vom Flugzeug erfolgt zunächst eine kurze antriebslose Phase. Erst in sicherem Abstand zum Flugzeug zündet der Feststoffbooster am Lenkwaffenheck. Dieser beschleunigt die Lenkwaffe auf eine Geschwindigkeit von rund 300 m/s. Nach dem Ausbrennen des Boosters wird dieser abgeworfen und das Feststoff-Raketentriebwerk zündet. Mit dem Abwurf des Feststoffboosters wird am Heck die Antenne für das 2-Weg Datenlink freigelegt. Der Marschflug erfolgt mit einer Geschwindigkeit von 285 m/s. Dieser kann in einer Flughöhe von 100 m, 200 m, 600 m oder 1.000 m erfolgen. Ein Radar-Höhenmesser sorgt für den nötigen Sicherheitsabstand zwischen der Lenkwaffe und dem Terrain. Beim Start aus einer niedrigen Flughöhe liegt die Reichweite bei rund 40 km. Aus großer Höhe wird eine Reichweite von bis zu 62 km erreicht. Der Flug ins Zielgebiet erfolgt autonom mit Hilfe der Trägheitsnavigationsplattform. 5–10 km vor dem Ziel wird das Datenlink aktiviert und das TV-Bild des Tekon-1-Suchkopfes in der Lenkwaffenspitze wird in das Flugzeug übertragen. Jetzt kann das Ziel genau anvisiert werden und das TV-Bild wird nun bis zum Einschlag der Lenkwaffe ins Flugzeug übertragen (man-in-the-loop). Hierdurch ist auch die Bekämpfung von langsam fahrenden Zielen möglich. Es wird eine mittlere Treffergenauigkeit (CEP) von 2 bis 5 Meter erreicht. Für die Übertragung der Bilddaten aus dem Lenkwaffensuchkopf muss das Trägerflugzeug mit einem APK-8- oder APK-9-Datenlink-Pod ausgerüstet sein.

Varianten

  • Ch-59 Owod: Basisvariante mit elektro-optischem Lenksystem.
  • Ch-59E Owod-E: Exportvariante der Ch-59.
  • Ch-59L Owod-L: Prototyp mit Laserlenkung. Entwicklung eingestellt.
  • Ch-59M Owod-M: Weiterentwicklung der Ch-59. NATO-Bezeichnung: AS-18 Kazoo.

Trägerflugzeuge

Verbreitung

Siehe auch

Quellen

  • Jane’s Air Launched Weapons Systems Edition 2003. Jane’s Information Group.
  • Das Luft-Boden Lenkwaffensystem AS-13 Kingbolt. DTIG – Defense Threat Informations Group, Juli 1998.
  • Russias’s Arms 2004 Catalog. Military Parade Publishing House.
  • Jefim Gordon: Soviet/Russian Aircraft Weapons since World War two. Midland Publishing, 2004.

Literatur

  • Thomas Newdick: Postwar Air Weapons 1945 – Present . 2011, ISBN 978-1-907446-59-7.

Einzelnachweise

  1. Thomas Newdick: Postwar Air Weapons 1945 – Present . 2011. S. 87–88.
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