Chacachacare | ||
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Karte von 1927 | ||
Gewässer | Dragon’s Mouth Strait Golf von Paria Karibisches Meer | |
Inselgruppe | Bocas Islands | |
Geographische Lage | 10° 41′ N, 61° 45′ W | |
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Länge | 16 km | |
Breite | 3 km | |
Fläche | 3,6 km² | |
Einwohner | unbewohnt |
Chacachacare ist eine zu Trinidad und Tobago gehörige Insel der Gruppe der Bocas Islands in der Dragon’s Mouth Strait (Bocas del Dragón), die die nördliche Begrenzung des Golf von Paria zum Karibischen Meer hin bilden. Verwaltungstechnisch zählt die Insel Chacachacare zur Region Diego Martin.
Geographie
Chacachacare ist Chaguaramas im Nordwesten der Insel Trinidad vorgelagert. Trinidad ist vom venezolanischen Festland nur durch die Meeresstraße Boca Grande, der breitesten der Bocas del Dragón, getrennt. Die Entfernung zum venezolanischen Festland bei Punta Peñas beträgt 10,7 km und zur Isla de Patos 10,3 km. Von der östlich benachbarten Insel Huevos ist Chacachacare durch die knapp 1300 Meter breite Boca de Navios getrennt.
In der Mitte ist die Insel durch die große Chacachacare Bay im Osten sowie die La Tinta Bay im Westen nahezu zweigeteilt. Nur durch eine 70 Meter breite Landenge sind der Nordteil und der Südteil verbunden. Auf der südwestlichen Landspitze befindet sich ein Salzsee von knapp 1,5 Hektar (etwa zwei Fußballfeldern) Größe. Der See hat eine Salinität von 10–15 %, das Vier- bis Sechsfache des umgebenden Golf von Paria.
Geschichte
Der Fund einer Keramikscherbe im Jahr 1925 deutet darauf hin, dass Chacachacare in prähistorischen Zeiten von Indianervölkern zumindest gelegentlich besucht wurde.
„Entdeckt“ im modernen Sinn wurde die Insel am 12. August 1498 von Christoph Kolumbus im Rahmen seiner dritten Entdeckungsreise. Er gab ihr auf Grund ihrer hufeisenförmigen Küstenlinie den Namen „El Caracol“, die Schnecke. Im 18. Jahrhundert wurde Chacachacare Trinidads Hauptanbaugebiet für Baumwolle. Allein 1783 wurden fast 60 Tonnen Baumwolle exportiert. 1813 nutzte Santiago Mariño, dessen Eltern auf Chacachacare eine Plantage besaßen, die Insel im Rahmen der Unabhängigkeitskriege um Venezuela als Basis für einen Feldzug gegen das venezolanische Festland.
Ab den 1830er-Jahren diente Chacachacare als Basis für den kommerziellen Walfang. Der Walfang als Wirtschaftsfaktor verstärkte sich noch deutlich, nachdem der Baumwollanbau ab Mitte des 19. Jahrhunderts nicht mehr rentabel war. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden auf Chacachacare kommerziell Wale zerlegt und weiterverarbeitet. Ab 1922 löste die Insel Cocorite als Leprakolonie Trinidads ab, in der Folge siedelten sich auch die Kranken betreuende Nonnen an. Während des Zweiten Weltkriegs waren ab 1942 zeitweilig bis zu 1000 US-Marines auf der Insel stationiert. In den 1980er-Jahren wurde die Insel nach der Verlagerung der letzten Lepra-Patienten nach Port of Spain und der nachfolgenden Aufgabe der Nonnenquartiere verlassen. Heute dient Chacachacare nur noch als Ausflugsziel für die bei Einheimischen beliebten „down the islands“-Ausflüge, Bootstouren zu den im Nordwesten von Trinidad gelegenen Bocas Islands. Zeitweilig bewohnt wird die Insel nur vom Personal eines Leuchtturms sowie eines Hindutempels. Der Tempel wurde 1945 erbaut. Der Leuchtturm stammt aus dem Jahr 1896, ist 15 Meter hoch und steht auf einem 236 Meter hohem Hügel.
Der US-Immobilientycoon Donald Trump eruierte 1999 im Rahmen der zu dieser Zeit auf Trinidad stattfindenden Miss-Universe-Wahlen die Möglichkeiten zur Errichtung eines Casinos mit angrenzendem Hotel auf der Insel, es blieb allerdings beim Planungsstadium. 2011 wurde eine auf Chacachacare gedrehte Folge der US-amerikanischen TV-Serie Ghost Hunters International ausgestrahlt.
Flora und Fauna
Große Teile der Insel sind von Trockenwald bedeckt, der in den 1940er-Jahren vom britischen Forstwissenschaftler John Stanley Beard erkundet wurde. In der Bucht im Inneren der Insel wächst der hochgiftige Manchinelbaum. Auf den Klippen am südlichen Ufer wachsen Kakteen und Aloen. Überall gibt es verwilderte Baumwollpflanzen sowie „butterwood“ genannte Ebenholzgewächse.
Auf Chacachacare gibt es eine der wenigen Grausaltator-Populationen Trinidads. Auf der Insel leben außerdem zahlreiche Leguane.
Galerie
- Die alten Nonnen-Quartiere
- Trockenwald
- Chacachacare, im Hintergrund Venezuela
- Ferienhaus auf Chacachacare, 1910
- Die Leprakolonie, 1967
Weblinks
- Artikel über Chacachacare in privatem Weblog
- Bildergalerie auf privatem Weblog
Einzelnachweise
- ↑ DestinationTnT.com: Chacachacare Salt Pond. Abgerufen am 7. Mai 2022.
- 1 2 Hans E.A. Boos: The journey that is Chacachacare, in: The Field Naturalist 1/2010, online abrufbar
- ↑ TheWesterlyTT.com: Early “CHAC” – When Cotton was King (Memento vom 6. Januar 2014 im Internet Archive)
- ↑ Angelo Bissessarsingh: A Walk Back in Time: Snapshots of the History of Trinidad & Tobago. Queen Bishop Publishing, Marabella 2015, ISBN 978-976-8255-17-4, S. 26.
- ↑ Geschichte von Chaguaramas
- ↑ LighthouseDigest.com: Chacachacare Light. Abgerufen am 10. Mai 2019.
- ↑ MangoVerde.com: Mangoverde World Bird Guide: Saltator coerulescens. Abgerufen am 12. Februar 2016.