Chalcuchímac (auch Calicuchima, Challcuchima oder Chalkuchimac, in Quechua-Schreibung Challkuchimaq; * in Quito; † November 1533) war ein General im Reich der Inka. Neben Quisquis und Rumiñahui gehörte er zu den Hauptheeresführen Atahualpas.

Krieg und Gefangenschaft

Im Inkareich hatte es nach dem Tod des Inkarherrschers Huayna Cápac einen langen Bürgerkrieg zwischen den Halbbrüdern Atahualpa (aus Quito im Norden) und Huáscar (aus der Hauptstadt Cusco im Süden) um die Nachfolge gegeben. Im April 1532 gelang es Chalcuchímac gemeinsam mit Quisquis in der Schlacht von Quipaipan, Huáscar zu besiegen und gefangen zu nehmen. Damit war der Bürgerkrieg entschieden, und Atahualpa machte sich nach Cusco auf. Im November traf Atahualpa in Cajamarca auf die spanische Truppe von Francisco Pizarro und wurde von diesem gefangen genommen. Chalcuchímac, der die Truppen im peruanischen Zentralgebirge anführte, machte keinen Befreiungsversuch, um Atahualpa nicht zu gefährden.

In den folgenden Monaten war Atahualpa Gefangener Pizarros und erteilte seinen Untergebenen den Befehl, Gold herbeizuschaffen, um sich freizukaufen. Auch Chalcuchímac folgte diesem Befehl. Mitte März 1533 traf er in Jauja auf Franciscos Halbbruder Hernando Pizarro und wurde von diesem aufgefordert, seinen Herrscher in Cajamarca aufzusuchen. Nach anfänglichem Zögern willigte er ein. In Cajamarca wurde er von den Spaniern gefangen genommen. Unter Folter wurde er nach dem Ort der großen Inka-Schätze befragt. Obwohl er schwere Verbrennungen erlitt, sagte er nicht aus, solange Atahualpa zugegen war.

Tod

Nach dem Tod Atahualpas begleitete er als Gefangener die Spanier nach Cusco, ebenso wie der von Francisco Pizarro ernannte neue Herrscher Túpac Huallpa. Als Túpac Huallpa auf dem Weg nach Cusco unerwartet starb, wurde Chalcuchímac von Francisco Pizarro beschuldigt, diesen vergiftet zu haben. Kurz darauf kamen die Spanier in große Bedrängnis, als sie in der Schlacht von Vilcaconga von Truppen des Quisquis angegriffen wurde. Der junge Manco, der wenige Tage darauf zu Pizarro stieß und später zu Túpac Huallpas Nachfolger ernannt wurde, sagte aus, Chalcuchímac habe Quisquis hilfreiche militärische Informationen zukommen lassen. Daraufhin wurde er von Pizarro zum Tode verurteilt.

Chalcuchímac wurde aufgefordert, sich wie Atahualpa taufen zu lassen, um nicht lebendig verbrannt zu werden. Er weigerte sich aber. Bei seiner Hinrichtung rief er wiederholt seinen Gott Pachakamaq an.

Die Nachricht seines Todes wurde von den Inkas in Cusco mit Freude aufgenommen.

Literatur

  • Víctor Angles Vargas: Historia del Cusco incaico. 3. Auflage, Industrial gráfica S.A., Lima, 1998.

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Paíes de Jauja - Guerra entre el Inca Huascar y Atahualpa (Memento vom 1. Februar 2008 im Internet Archive).
  2. Francisco de Xerez: Verdadera relación de la Conquista del Perú, S. 142.
  3. 1 2 John Hemming: The conquest of the Incas. Macmillan, 1993, ISBN 0-333-10683-0, S. 69–70
  4. Víctor Angles Vargas, Historia del Cusco Incaico, S. 123. Zeitzeugen berichten, dass Atahualpa seinen Untergebenen Furcht einflößte.
  5. 1 2 John Hemming: The conquest of the Incas. Macmillan, 1993, ISBN 0-333-10683-0, S. 108
  6. elabedul.net: El Último Soberano (Memento vom 1. Oktober 2008 im Internet Archive) (spanisch)
  7. Víctor Angles Vargas, Historia del Cusco Incaico, S. 123. Chalcuchímac und andere Generäle Atahualpas wie Quisquis töteten viele Adelige in Cusco und richteten in der Stadt Zerstörungen an. So waren sie von einer Mehrheit im Reich verhasst, besonders unter den Leuten von Cusco und den Anhängern Huáscars.
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