Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 49° 12′ N, 12° 45′ O

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Cham
Höhe: 375 m ü. NHN
Fläche: 23,4 km2
Einwohner: 2571 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 110 Einwohner je km2
Postleitzahl: 93466
Vorwahl: 09944
Kfz-Kennzeichen: CHA, KÖZ, ROD, WÜM
Gemeindeschlüssel: 09 3 72 117
Gemeindegliederung: 20 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kindergartenweg 3
93466 Chamerau
Website: www.chamerau.de
Erster Bürgermeister: Stefan Baumgartner
Lage der Gemeinde Chamerau im Landkreis Cham

Chamerau ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Cham.

Geografie

Geografische Lage

Der Ort liegt im Naturpark Oberer Bayerischer Wald, einige Kilometer östlich der Kreisstadt Cham (Oberpfalz).

Nachbargemeinden

Die Nachbargemeinden (im Uhrzeigersinn) sind: Weiding, Arnschwang, Bad Kötzting, Blaibach, Miltach, Zandt, Cham, Runding.


Runding
2 km

Weiding
7 km

Arnschwang
10 km

Cham
7 km

Bad Kötzting
8 km

Zandt
5 km

Miltach
4 km

Blaibach
6 km

Gemeindegliederung

Es gibt 20 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):

  • Bärndorf (Dorf)
  • Breitensteinmühle (Einöde)
  • Chamerau (Pfarrdorf)
  • Gilling (Weiler)
  • Gillisberg (Dorf)
  • Grüben (Weiler)
  • Haidstein (Kirche)
  • Hochwies (Einöde)
  • Hörwalting (Dorf)
  • Kollmitz (Weiler)
  • Lederdorn (Kirchdorf)
  • Meinzing (Weiler)
  • Moos (Dorf)
  • Roßbach (Dorf)
  • Roßberg (Dorf)
  • Staning (Dorf)
  • Urleiten (Weiler)
  • Waldhäusl (Einöde)
  • Wallmering (Weiler)
  • Wölsting (Weiler)

Auf Gemeindegebiet gibt es die vier Gemarkungen Bärndorf, Chamerau, Haderstadl und Lederdorn. Bei der Gemarkung Haderstadl liegt nur der Gemarkungsteil 1 auf dem Gebiet der Gemeinde Chamerau, der Gemarkungsteil 0 liegt im Stadtgebiet von Cham.

Geschichte

Bis zum 19. Jahrhundert

Das Adelsgeschlecht der Chamerauer hatte seinen Stammsitz in Chamerau. Urkundlich wird 1180 ein Puchard de Chamerave genannt. Frühzeitig verlegten die Chamerauer ihren Sitz auf den nahen Haidstein und ließen Chamerau durch Pfleger verwalten.

Als Albrecht I. bei der Teilung Bayerns 1353 Herzog von Straubing-Holland wurde, lag die Verwaltung von Niederbayern-Straubing viele Jahre lang in den Händen der Chamerauer. 1452 starb Peter der Chamerauer. Die Burg kam durch Heirat 1474 an den Ritter Hans Türlinger, der sie 1495 an Herzog Albrecht IV. verkaufte. Sie verfiel nach 1500. Im Jahre 1811 kaufte der Schreiner Wolfgang Neumeier von Chamerau die Ruine vom bayerischen Staat um den Preis von 25 Gulden. 1817 fand man beim Wegräumen der damals noch kirchturmhoch stehenden Mauern viele Pfeile und einen goldenen Ring.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1972 ein Teil der aufgelösten Gemeinde Bärndorf eingegliedert. Am 1. Juli 1972 kam ein Teil der ehemaligen Gemeinde Haderstadl hinzu.

Einwohnerentwicklung

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 2426 auf 2602 um 176 Einwohner bzw. um 7,3 %.

Politik

Bürgermeister

Seit 1. Mai 2008 ist Stefan Baumgartner (CSU/Freie Wählergemeinschaft) Bürgermeister. Er wurde am 15. März 2020 mit 94,2 % der Stimmen für weitere sechs Jahre gewählt.

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 14 Mitglieder. Bei der Wahl am 15. März 2020 ergab sich folgende Sitzverteilung:

Gegenüber der Amtszeit 2014 bis 2020 musste die CSU/Freie Wählergemeinschaft ein Mandat an die Interessengemeinschaft Lederdorn abgeben.

Wappen

Blasonierung: „In Silber unter einem waagrecht liegenden blauen Schwert schwebend ein golden bewehrter roter Eberrumpf.“
Wappenbegründung: Der Eberrumpf ist das Wappenbild der Chamerauer, eines vom 11. bis zum 15. Jahrhundert im Oberen Bayerischen Wald reich begüterten Adelsgeschlechts mit Stammsitz in Chamerau (später Burg auf dem Haidstein); die Chamerauer waren ursprünglich Ministerialen der Markgrafen von Cham. Das Schwert, Attribut des Apostels Paulus, verweist auf die schon im 13. Jahrhundert bestehende Peter- und-Pauls-Kirche in Chamerau.

Gemeindepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Die ehemalige Burg Chamerau war der Sitz der Herren von Chamerau (1180 erstmals erwähnt). Bis auf wenige Spuren (Burgstall, Graben) ist nichts mehr von der Burg erhalten.

Die Pfarrkirche St. Peter und Paul wurde 1669 erbaut. Die Grundmauern des Turmes stammen aus dem 13. Jahrhundert. 1960 erhielt die Kirche eine Vergrößerung durch einen achteckigen Erweiterungsbau. Das Innere enthält Deckenfresken von 1753 und eine Rokokoausstattung. Bemerkenswert ist der große Taufstein aus dem 13. Jahrhundert mit Apostelfries.

Naturdenkmäler

Der sogenannte „Steinerne Ritter“ oder auch „Roßstein“, ein geschliffener Stein im Regen, bildet den Hintergrund zu einer bekannten Sage.

Verkehr

Fernstraße

Chamerau liegt an der neu ausgebauten Bundesstraße 85, circa zehn Kilometer von der Kreisstadt Cham entfernt.

Eisenbahn

In Chamerau liegt ein Haltepunkt an der Bahnstrecke Cham–Bad Kötzting, der von der Oberpfalzbahn bedient wird.

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Helmut Kiefl (* 1942), Politiker (CDU), Landtagsabgeordneter in Baden-Württemberg von 1996 bis 2006
Commons: Chamerau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. https://www.chamerau.de/rathaus-politik/gemeinderat/
  3. Gemeinde Chamerau in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 5. Januar 2018.
  4. Gemeinde Chamerau, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 19. Dezember 2021.
  5. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. (Nicht mehr online verfügbar.) Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom Original am 2. Februar 2021; abgerufen am 29. Januar 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 643.
  7. Gemeinderat. Gemeinde Chamerau, abgerufen am 5. Juni 2020.
  8. Gemeinderat ab Mai 2020, abgerufen am 14. August 2020
  9. Eintrag zum Wappen von Chamerau in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
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