Chlausenbach

Mündung des Chlausenbachs (vorne rechts) in die Biber

Daten
Lage Schwyzer Alpen

Schweiz

Flusssystem Rhein
Abfluss über Biber Alp Sihl Limmat Aare Rhein Nordsee
Quelle im Cholmattliwald nordöstlich von Rothenthurm
47° 6′ 54″ N,  42′ 17″ O
Quellhöhe ca. 1200 m ü. M.
Mündung bei Bibersteg in die BiberKoordinaten: 47° 8′ 11″ N,  41′ 13″ O; CH1903: 694702 / 221343
47° 8′ 11″ N,  41′ 13″ O
Mündungshöhe 890 m ü. M.
Höhenunterschied ca. 310 m
Sohlgefälle ca. 72 
Länge 4,3 km
Einzugsgebiet 3,72 km²
Abfluss
AEo: 3,72 km²
an der Mündung
MQ
Mq
120 l/s
32,3 l/(s km²)
Gemeinden Rothenthurm, Einsiedeln
Quelle
Mündung
Schwyzer Alpen
Quelle und Mündung des Chlausenbachs

Der Chlausenbach ist ein gut 4 Kilometer langer rechter Zufluss der Biber im Schweizer Kanton Schwyz. Er ist ein mittelsteiles, mittleres Fliessgewässer der montanen karbonatischen Alpennordflanke.

Geographie

Verlauf

Der Chlausenbach entspringt nordöstlich von Rothenthurm am steilen Nordwesthang des Berges Samstageren auf einer Höhe von etwa 1200 m ü. M.

Er entwässert mit mehreren Quellbächen eine 400 Meter hohe, feuchte Mulde am Berg im Gebiet des Cholmattliwaldes. Die stark abfallende, erosionsgefährdete Bachrinne hat das Bundesamt für Armeematerial und Bauten mit zahlreichen Sperren gesichert. Im Gebiet Cholmattli fliesst der Bach in nordwestlicher Richtung durch eine flache Talebene mit militärischen Übungsanlagen der Schweizer Armee und danach gegen Nordosten durch das Gebiet der Schiessplätze Cholmattli und Altmatt Rothenthurm. Nordöstlich des Militärgeländes, das vom VBS als «der wichtigste Infanterie-Schiessplatz der Zentralschweiz» bezeichnet wird, erreicht der Bach das etwa einen halben Quadratkilometer grosse Feuchtgebiet der Chrüzweid im Gebiet Erlen, wo er mehrere Seitenbäche von rechts aufnimmt. Dieser Abschnitt des kleinen Tales mit verschiedenen Moorflächen liegt ausserhalb einer Seitenmoräne des eiszeitlichen Reuss-Muotagletschers, der über die Wasserscheide bei Rothenturm bis in das Gebiet Altmatt vorstiess.

Beim Dorf Äussere Altmatt führt der Chlausenbach durch Landwirtschaftsgebiet und durch die gestaffelte Moränenzone. An dieser Stelle überqueren ihn die Hauptstrasse 8 und die Bahnstrecke Pfäffikon SZ–Arth-Goldau sowie die Hochspannungsleitung des Etzelwerks von Altendorf nach Steinen. Auf einer Länge von 1,5 Kilometern fliesst der Bach danach am äusseren, nördlichen Rand einer Endmoräne gegen Nordwesten quer durch das Bibertal. Im Bachbett verläuft in diesem Abschnitt die Grenze zwischen den Schwyzer Gemeinden Rothenthurm und Einsiedeln. Bei der Örtlichkeit Bibersteg, wo der alte Flussübergang des Pilgerwegs vom Raten zum Chatzenstrick und nach Einsiedeln die Biber überquert, mündet der Chlausenbach auf einer Höhe von ungefähr 890 m ü. M. von rechts in dieselbe. Die Biber markiert hier die Grenze zwischen den Kantonen Schwyz und Zug.

Kurz vor der Mündung in die Biber überquert der «Moorweg Rothenturm» den Chlausenbach auf einem Holzsteg.

Der etwa 4,3 km langer Lauf des Chlausenbachs endet ungefähr 310 Höhenmeter unterhalb seiner Quelle, er hat somit ein mittleres Sohlgefälle von etwa 72 ‰.

Einzugsgebiet

Das 3,72 km² grosse Einzugsgebiet des Chlausenbachs liegt in den Schwyzer Alpen und wird durch ihn über die Biber, die Alp, die Sihl, die Limmat, die Aare und den Rhein zur Nordsee entwässert.

Es grenzt

  • im Nordosten an das Einzugsgebiet des Aubachs, der in die Biber mündet;
  • im Südosten an das des Rotenbachs, der in die Alp mündet und
  • im Südwesten an das des Dorfbachs, der in die Biber mündet.

Es besteht zu 38,4 % aus bestockter Fläche, zu 52,5 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 2,8 % aus Siedlungsfläche und zu 6,2 % aus unproduktiven Flächen.

Die Flächenverteilung

Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 1017,3 m ü. M., die minimale Höhe liegt bei 891 m ü. M. und die maximale Höhe bei 1365 m ü. M.

Hydrologie

Bei der Mündung Chlausenbachs in die Biber beträgt seine modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) 0,12 m³/s. Sein Abflussregimetyp ist nivo-pluvial préalpin und seine Abflussvariabilität beträgt 20.

Der modellierte monatliche mittlere Abfluss (MQ) des Chlausenbachs in m³/s

Natur und Umwelt

Der Unterlauf des Chlausenbachs liegt in der Mitte des weiten Naturschutzgebiets Hochmoor Rothenthurm-Altmatt-Biberbrugg, das im schweizerischen Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN; französisch IFP) verzeichnet ist. Die Landschaft am ersten Bachabschnitt mit den militärischen Anlagen ist ausserhalb des Schutzgebiets, wird indessen vom VBS im Rahmen des Programms «Natur – Landschaft – Armee» (NLA) als Biotop unterhalten. Von der Chrüzweid abwärts fliesst der Bach teilweise in der BLN-Landschaftsschutzzone, die von der Oberallmeindkorporation Schwyz und ihren Bewirtschaftern landwirtschaftlich genutzt wird, und teilweise in der BLN-Naturschutzzone des Moorgebiets mit den Bereichen Gutried und Finkenried.

Freizeit und Erholung

In schneereichen Wintern führt die Finnenloipe Rothenthurm über den Bach.

Commons: Chlausenbach (Biber) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
  2. Fliessgewässertypisierung der Schweiz Porträt Gewässertyp Nr. 25 (PDF, 557 KB)
  3. Gesuch im militärischen Plangenehmigungsverfahren betreffend Schiessplatz Rothenthurm: Verbauung Chlausenbach, auf fedlex.admin.ch (Bundesblatt 2001, 2043), abgerufen am 29. September 2022.
  4. 1 2 Schiessplatz Altmatt-Rothenthurm, auf vbs.admin.ch, abgerufen am 29. September 2022.
  5. Erwin Horat: Altmatt. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  6. Alpenpanorama-Weg, Etappe 8, Einsiedeln–Unterägeri, auf schweizmobil.ch.
  7. Moorweg Rothenturm auf schweizmobil.ch.
  8. Topographische Einzugsgebiete Schweizer Gewässer: Chlausenbach
  9. Martin Pfaundler, Rolf Weingartner, Robert Diezig: „Versteckt hinter den Mittelwerten“ – die Variabilität des Abflussregimes. In: Hydrologie und Wasserbewirtschaftung (HyWa). Jg. 50, Heft 3, 2006, S. 116–123, hier Tabelle auf S. 119 (Download [PDF; 3,2 MB; abgerufen am 31. August 2020]). Abrufbar unter Gesamtes HyWa Heft 3, 2006..
  10. Die Abflussvariabilität beschreibt das Ausmass der Schwankungen des mittleren Abflusses einzelner Jahre um den langjährigen mittleren Abflusswert.
  11. Mittlere Abflüsse und Abflussregimetyp für das Gewässernetz der Schweiz: Chlausenbachs, Bundesamt für Umwelt (BAFU)
  12. Naturschutzgebiet Moorebene Biberbrugg-Rothenthurm, auf pronatura-sz.ch, abgerufen am 29. September 2022.
  13. Verordnung betreffend die Moorlandschaft Rothenthurm vom 6. September 2007 (SRSZ 722.311). Moorlandschaft NR. 1 Rothenturm. Bezirk Einsiedeln, Gemeinden Rothenthurm und Feusisberg. Nutzungsplan Mst 1:5'000, auf sz.ch (PDF; 13,0 MB).
  14. Instandstellung Loipenübergang Chlausenbach, auf finnenloipe.ch, abgerufen am 29. September 2022.
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