Christian Gottlob von Voigt der Jüngere (* 27. August 1774 in Allstedt; † 19. Mai 1813 in Weimar) war ein deutscher Jurist, Regierungsrat und Archivar.
Leben
Christian Gottlob von Voigt war ein Sohn des deutschen Dichters und Politikers Christian Gottlob von Voigt. In Weimar erhielt er unter der Leitung seiner Eltern eine sorgfältige Erziehung und wurde u. a. von Johann Gottfried Herder unterrichtet. In den klassischen wie in den neueren Sprachen war er gleichermaßen bewandert und bezog 1789 die Universität Jena, wo er die Rechtswissenschaft als Hauptstudienfach wählte. Nach Vollendung der akademischen Studien hielt er sich ein Jahr in Dresden auf, um sich hier mit der Staatspraxis vertraut zu machen. Hierauf berief ihn 1796 der Herzog Carl August als Regierungs-Assessor nach Weimar zurück. Zwei Jahre später wurde er Regierungsrat, 1801 zugleich geheimer Archivar und 1806 Geheimer Regierungsrat.
Neben diesen wichtigen Posten erhielt Voigt durch den Herzog auch zeitweise außerordentliche Aufträge, beispielsweise 1798 den Unterricht des Erbprinzen Carl Friedrich im Staatsrecht. Voigt erfüllte diese Aufgabe derart erfolgreich, dass ihm die Juristenfakultät in Jena 1800 das Doktordiplom verlieh, nachdem der Fürst von Schwarzburg ihn bereits im Januar 1800 zum Pfalzgrafen ernannt hatte. Ehrenvoll waren für Voigt auch die Sendungen nach Sankt Petersburg in den Jahren 1801 und 1804 sowie nach Berlin. Besondere Verdienste erwarb er sich in den Kriegsjahren 1806/07.
Voigt heiratete in erster Ehe Amalie Henriette Caroline Ludecus (1774‒1813); sie ließen sich 1809 scheiden. 1811 heiratete er Henriette Maria geb. Schmidt (Schwester des Schauspielers Heinrich Schmidt); sie war die Witwe seines Freundes, des Hofmedicus Wilhelm Christian Gottfried Herder (1774–1806), Johann Gottfried Herders ältestem Sohn, und brachte drei Töchter in die Ehe.
Im April 1813 wurde Voigt mit seinem Freund, dem Hofmarschall Freiherrn Spiegel von Peckelsheim, wegen einer militärischen Indiskretion auf Befehl des französischen Marschalls Michel Ney verhaftet und auf den Petersberg in Erfurt abgeführt. In dieser Stadt sollte er erschossen werden. Zwar wurden die beiden Inhaftierten auf Verwendung der Herzogin Luise vom Kaiser selbst wieder freigelassen, doch hatte die Angst vor seiner geplanten Hinrichtung Voigt so erschüttert, dass er am 19. Mai 1813 im Alter von nur 38 Jahren in Weimar einem Fieber erlag.
Literatur
- Goethes Briefe an Christian Gottlob von Voigt. Leipzig 1868, S. 99‒104.
- Voigt, Christian Gottlob von. In: Brockhaus’ Conversations-Lexikon, 13. Auflage, 16. Band (1887), S. 314.