Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 50° 59′ N, 11° 20′ O

Basisdaten
Bundesland:Thüringen
Höhe: 208 m ü. NHN
Fläche: 84,48 km2
Einwohner: 65.620 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 777 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 99423, 99425, 99427, 99428
Vorwahlen: 03643, 036453Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: WE
Gemeindeschlüssel: 16 0 55 000
Stadtgliederung: 12 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Schwanseestraße 17
99423 Weimar
Website: www.weimar.de
Oberbürgermeister: Peter Kleine (parteilos)
Lage der Stadt Weimar in Thüringen

Weimar ist eine kreisfreie Stadt in Thüringen in Deutschland, die für ihr kulturelles und politisches Erbe bekannt ist. Die Mittelstadt oder Altstadt liegt an einem Bogen der Ilm südöstlich des Ettersberges, der mit 477 Metern höchsten Erhebung im Thüringer Becken. Die Stadt ist mit rund 66.000 Einwohnern (2022) nach Erfurt, Jena und Gera die viertgrößte Gemeinde Thüringens und liegt etwa auf halbem Wege zwischen Erfurt im Westen und Jena im Osten.

Weimar ist ein Mittelzentrum, das Teilfunktionen eines Oberzentrums erfüllt und sich seit 2004 als Universitätsstadt bezeichnet. Neben der Bauhaus-Universität beherbergt die Stadt die Hochschule für Musik Franz Liszt und die Herzogin Anna Amalia Bibliothek, sowie Behörden wie das Thüringer Oberverwaltungsgericht, das Thüringer Landesverwaltungsamt, den Thüringer Verfassungsgerichtshof und das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie.

Im 16. Jahrhundert sind die Kunstmaler Lucas Cranach der Ältere und der Jüngere in Weimar tätig. Im 17. Jahrhundert erfolgte die Gründung der Fruchtbringenden Gesellschaft. Ins 18. Jahrhundert fallen die Aufenthalte von Johann Sebastian Bach. Darauf folgt die Weimarer Klassik mit Wieland, Goethe, Herder und Schiller. Das 19. Jahrhundert ist verbunden mit Franz Liszt, Richard Strauss, Friedrich Nietzsche und den Landschaftsmalern der Weimarer Malerschule an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wirkten Harry Graf Kessler und Henry van de Velde in Weimar und es folgte die Gründung von Bauhaus und Weimarer Republik. Zwischen Weimar und Berlin gab es 1919 eine der ersten zivilen Fluglinien der Welt und die erste Deutschlands, die mit Flugzeugen betrieben wurde.

Die UNESCO erklärte die Bauhaus-Stätten in Weimar und Dessau 1996 und das „klassische Weimar“ im Dezember 1998 zum Weltkulturerbe. Zudem wurde der im Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar aufbewahrte Nachlass Goethes 2001 von der UNESCO in das kulturelle Gedächtnis der Menschheit als Weltdokumentenerbe (Memory of the World) aufgenommen. Zum Weltdokumentenerbe zählen seit 2015 auch frühe Schriften der Reformation, von denen ein Teil in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar aufbewahrt werden. In über 25 Museen und Ausstellungsorten wird das kulturelle Erbe von nationalem und internationalem Rang präsentiert.

Weimar war seit 1547/52 Haupt- und Residenzstadt des Herzogtums Sachsen bzw. Sachsen-Weimar, später Sachsen-Weimar-Eisenach (seit 1815: Großherzogtum). Dieses wurde 1816 der erste Staat in Deutschland, der sich eine Verfassung gab. Parallel zur Tagung der Nationalversammlung vom 6. Februar 1919 bis zum September 1919 war Weimar vorübergehend Regierungssitz der sich konstituierenden Weimarer Republik. Von 1920 bis 1952 war Weimar die Hauptstadt des Landes Thüringen. 1999 war sie Kulturhauptstadt Europas.

Geographie

Weimar liegt in rund 200 Metern Höhe in der Mitte Thüringens. Durch die Stadt verläuft die Ilm in einem Bogen. Sie tritt bei Taubach im Südosten ins Stadtgebiet ein, fließt weiter durch Oberweimar und die Altstadt, bevor sie unterhalb Tiefurts das Stadtgebiet in nordöstlicher Richtung verlässt. Nach Westen erstreckt sich vom Ilmtal an das Thüringer Becken. Es handelt sich um eine fruchtbare, sanft hügelige Lößlandschaft, in der die Ortsteile Gaberndorf, Tröbsdorf und Niedergrunstedt liegen.

Das nördliche Stadtgebiet wird vom Ettersberg eingenommen. Er ist mit 482 Metern der höchste Berg im Thüringer Becken und erstreckt sich über rund acht Kilometer von Ottstedt am Berge im Westen bis nach Schöndorf im Osten. Der Ettersberg ist mit Buchen- und Eichenmischwald bestanden. Auf seiner Kuppe befindet sich die KZ-Gedenkstätte Buchenwald.

Im südlichen Stadtgebiet erhebt sich die Ilm-Saale-Platte, eine trocken-verkarstete Muschelkalk-Formation. Sie fällt zum Ilmtal hin teilweise steil ab, so etwa im Tiefurter Park. Südwestlich außerhalb des Stadtgebietes liegt die Buntsandstein-Formation des Tannrodaer Sattels. Höchste Erhebungen sind hier der 380 Meter hohe Rosenberg und die 363 Meter hohe Gelmerodaer Höhe. In diesem Bereich verläuft die Bundesautobahn 4 zwischen den Ortsteilen Gelmeroda, Holzdorf, Legefeld und Possendorf. Der Belvederer Forst ist hier neben dem Ettersberg das zweite Waldgebiet der Stadt.

Die Ausdehnung des Stadtgebiets beträgt in Nord-Süd-Richtung 13 Kilometer und in West-Ost-Richtung rund 9 Kilometer. Als Teil der Thüringer Städtekette liegt Weimar rund 20 Kilometer östlich von Erfurt und 20 Kilometer westlich von Jena. Apolda liegt 15 Kilometer nordöstlich.

Geologie

Weimar befindet sich im Zentrum der Thüringer Mulde, einer sedimentären Struktur des Zechstein und der Trias. Der oberflächennahe geologische Untergrund der Stadt wird geprägt von den Gesteinen des Muschelkalks und des Keupers. Etliche Verwerfungen im Stadtgebiet wie die Weimarer Störung und die Oberweimarer Störung, die in Nordost-Südwest-Richtung verlaufen, und durch Faltung entstandene Rücken komplizieren den geologischen Bau. Entlang des Ilmgrabens, der durch die Störungen entstandenen Senke, fließt seit dem Mittelpleistozän die Ilm, die dort für den Eintrag alluvialer Schotter sorgte. Travertin und Löß aus dem Pleistozän und Holozän bilden Deckschichten, während sich in der Kaltzeit des Pleistozän Solifluktionszungen in Nordwestrichtung bildeten. Das Weimarer Stadtgebiet ist im Bereich des anstehenden Muschelkalks reich an Karstformen. Durch die Auslaugung von Gips im Mittleren Muschelkalk unter den Kalken des Oberen Muschelkalks sind nach Einsturz von Höhlen an der Oberfläche schüssel- bis trichterförmige Karstsenken und Erdfälle entstanden. Zahlreiche Beispiele befinden sich auf dem Ettersberg, südwestlich von Belvedere und südlich von Possendorf. Im Quartär reichte während der Elster-Kaltzeit die südlichste Eisrandlage nachweislich bis etwa Schloss Belvedere. Dort wurde zur Erinnerung ein Denkmal mit Metalltafel errichtet, auf der die Lage des südlichsten Eisrandes zu sehen ist. Weitere „Eisrandsteine“ stehen auch an anderen repräsentativen Orten, z. B. im Gothaer Schlosspark. Bis zu dieser Linie wurden erratische Blöcke und Geschiebe festgestellt. Weiter nördlich blieb nur der Ettersberg eisfrei. Bedingt durch die Verwerfungen treten an den Rändern des Ilmtals zahlreiche, zum Teil stark schüttende, Quellen aus, so die Leutraquellen im Ilmpark oder die Herzquelle. Die Stadt konnte sich lange Jahre aus diesen Quellen selbst versorgen.

Gewässer

Einige kleinere Ilmzuflüsse wurden seit dem Mittelalter mehrfach verlegt, so dass der ursprüngliche Verlauf heute nicht mehr feststellbar ist. Der aus dem Kirschbachtal im (Süd-)Westen kommende Lottenbach wurde innerhalb des Stadtgebiets aufgeteilt, um verschiedene ansässige Gewerbe einschließlich der später abgebrochenen Bornmühle, woran der Bornberg erinnert, mit Brauchwasser zu versorgen. Wie der Asbach verläuft die Lotte im Bereich der Altstadt heute unterirdisch. Der nur zeitweise Wasser führende Wilde Graben wurde vom Lauf der Lotte getrennt und durch den ehemaligen Schützengraben geführt, um die Innenstadt vor Hochwasser zu schützen. Auch der Schützengraben wurde im 19. Jh. zu einem unterirdischen Kanal umgestaltet.

Klima

Weimar gehört aufgrund seiner Lage zur Vegetationszone des sommergrünen Laubwaldes im humiden Klimagebiet. Beeinflusst wird das lokale Klima durch die Lage „hinter“ dem Ettersberg, der die Stadt nach Norden und Nordwesten abschirmt. Dadurch wird das Klima etwas wärmer und trockener als in anderen Regionen Mittelthüringens. Der Niederschlagsdurchschnitt liegt bei 574 mm/Jahr (DWD).

Klimatabelle

Weimar
Klimadiagramm
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4
0
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: https://de.climate-data.org/europa/deutschland/thueringen/weimar-44406/
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Weimar
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 0,5 1,1 4,1 8,8 13,2 16,5 18,6 18,2 14,3 9,8 5,1 1,8 Ø 9,4
Mittl. Tagesmax. (°C) 3 4,4 8,2 13,4 17,5 20,7 22,8 22,6 18,5 13,5 7,9 4 Ø 13,1
Mittl. Tagesmin. (°C) −2 −1,9 0,1 3,6 8,1 11,6 13,8 13,5 10 6,3 2,4 −0,4 Ø 5,5
Niederschlag (mm) 48 39 51 45 64 59 72 62 56 48 56 54 Σ 654
Sonnenstunden (h/d) 3,1 4 5,3 8,2 9,4 10,4 10,7 9,9 6,8 4,8 3,5 2,9 Ø 6,6
Regentage (d) 9 7 9 8 8 8 9 8 8 8 8 10 Σ 100
Luftfeuchtigkeit (%) 81 79 76 69 69 68 67 67 73 79 85 83 Ø 74,6
T
e
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p
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3
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4,4
−1,9
8,2
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3,6
17,5
8,1
20,7
11,6
22,8
13,8
22,6
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18,5
10
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6,3
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−0,4
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Stadtgebiet

Der älteste Siedlungskern Weimars ist der Bereich zwischen Graben, Schillerstraße und Stadtschloss mit dem Herderplatz als Mittelpunkt. Noch im Mittelalter wurde das Jakobsviertel nördlich des Grabens bis zur Friedensstraße in die Stadtbefestigung einbezogen. Im 18. Jahrhundert wuchs die Stadt über ihre mittelalterlichen Grenzen hinaus und die Stadtmauern wurden abgetragen. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert wuchs die Stadt rasch in verschiedene Himmelsrichtungen. Zwischen der Altstadt und der Bahnlinie entstand die Nordvorstadt um die nach Ettersburg und Buttelstedt führenden Hauptstrassen, im Westen zwischen Schwanseestraße und Humboldtstraße die Westvorstadt, im Süden die Südstadt zwischen Berkaer Straße und Belvederer Allee. Im Osten entstand entlang der Jenaer Straße die Parkvorstadt. Bedingt durch den hohen Anteil an Beamten und Angestellten, bestehen in diesen Vierteln vor allem Villen und Stadthäuser und verhältnismäßig wenige Mietskasernen. Zwischen Erstem und Zweitem Weltkrieg entstand die Ettersberg-Siedlung fünf Kilometer nördlich. Während der Zeit der DDR war in Weimar kaum Bevölkerungswachstum zu verzeichnen. Es entstanden die Plattenbaugebiete Weimar-Nord an der Thüringer Bahn, Weimar-West an der Berkaer Bahn und Schöndorf-Waldstadt nördlich der Stadt am Ettersberg. Die Gewerbeflächen konzentrieren sich auf den Bereich hinter dem Bahnhof und in geringerem Ausmaß auch im Westen nahe der Erfurter Straße. Neubaugebiete entstanden nach 1990 insbesondere in den neu hinzugekommenen Stadtteilen Gaberndorf, Süßenborn und Legefeld. In der nahen Umgebung entstanden einige neue Gewerbegebiete.

Weimar gliedert sich in zehn statistische Stadtteile in der Kernstadt und elf eingemeindete Ortsteile. Sie sind in der Liste der Stadtteile von Weimar detailliert aufgeführt.

Die Nachbargemeinden Weimars liegen alle im Landkreis Weimarer Land. Sie werden im Uhrzeigersinn, beginnend im Nordwesten genannt: Am Ettersberg, Ettersburg, Ilmtal-Weinstraße, Umpferstedt, Mellingen, Vollersroda, Buchfart, Hetschburg, Bad Berka und Grammetal.

Schutzgebiete

Im Stadtgebiet befinden sich drei ausgewiesene Naturschutzgebiete (Stand Januar 2017).

Geschichte

Vorgeschichte

In Ehringsdorf, einem Stadtteil im Südosten Weimars, wurde 1925 das Skelett des Ehringsdorfer Urmenschen gefunden, dessen Alter auf etwa 200.000 bis 250.000 Jahre geschätzt wird. Dabei handelt es sich um die fossilen Überreste einer etwa 20- bis 30-jährigen Frau. Im selben Steinbruch wurden bereits 1908 menschliche Schädelknochen entdeckt.

Auf einer Anhöhe südlich von Weimar, nahe dem Belvederer Schloss, wurden im Jahr 2020 Überreste einer Siedlung der Stichbandkeramik, also aus der 1. Hälfte des 5. Jahrtausends v. Chr. entdeckt. Die Siedlung lag am Südrand des Verbreitungsgebietes dieser frühbäuerlichen Kultur. Neben Siedlungs- und Pfostengruben fanden sich Überreste von zwei Grubenhäusern sowie Keramik. Weitere Funde aus der Zeit der Aunjetitzer Kultur und aus der vorrömischen Eisenzeit belegen die wiederholte Nutzung der siedlungsgünstigen Stelle (heute mit Blick auf Weimar).

In einem Torfstich bei Possendorf wurde 1850 ungefähr 6 m tief ein großer, stark abgenutzter Kupferkessel gefunden, der mehrfach repariert worden war. Um ihn herum waren sieben Gefäße angeordnet. Dabei lag auch eine anthropomorphe Holzfigur mit eingesteckten Armen. In der Nähe fand sich eine große Eiche und dabei ein menschliches Skelett. Der Kessel wird in die Zeit zwischen dem 4. und dem 1. Jahrhundert v. Chr. datiert, das einzige erhaltene Tongefäß wird um die Jahrhundertwende vom 2. zum 1. Jahrhundert angesetzt. Eine längere Nutzung des Platzes ist nicht festzustellen. Es könnte sich um eine rituelle Vergrabung von Kultgerät handeln.

Ersterwähnung (899), Grafschaft Weimar (ab 946), früheste Siedlung (um 1250), Wettiner (ab 1365)

Die ältesten Aufzeichnungen über Weimar reichen bis ins Jahr 899 zurück. Der Name geht auf die althochdeutschen oder altsächsischen Wörter wīh für „Heiligtum, Tempel“ und mer, meri für „See, Meer“ zurück und bedeutete damit ursprünglich „Heiligtumsee“. Frühe überlieferte Formen sind „actum Wimares“ ([9. Jh.] 1150/65), „in Wimeri“ ([984] 1012/18), „de Wimari“ (1123/37), „Wymar“ (1506) und schließlich „Weimar“ (1556).

Zwischen 946 und 1346 existierte die Grafschaft Weimar (später als Grafschaft Weimar-Orlamünde) als eigenständige politische Einheit. Kaiser Otto II. erwähnte auf einer am 3. Juni 975 für das Kloster Fulda ausgestellten Urkunde die Siedlung Burg Weimar; diese gilt als „Geburtsurkunde der Stadt“, obwohl nicht ganz sicher ist, ob mit „Wimares“ wirklich die heutige Stadt gemeint ist. Es könnte auch der Ort Wechmar gemeint gewesen sein, der sich viel besser in den vermuteten Reiseweg Ottos einfügt. Sicher dagegen ist, dass, obwohl es sich bei der Burg keineswegs um eine steinerne, sondern nur um eine mit Palisaden versehene Wallanlage handelte, diese verhältnismäßig sicher gewesen sein muss. Sowohl die Truppen von König Otto III., die 984 den Grafen Wilhelm II. aus dem Adelsgeschlecht Weimar in seiner Burg bedrängten, als auch im Jahre 1002 die um die Vorherrschaft in Thüringen kämpfenden Ekkehardiner mussten die Belagerung erfolglos aufgeben. Zerstört wurde sie im Winter 1173/74 durch den Landgrafen Ludwig III. aus dem Hause der Ludowinger, die inzwischen zur Territorialmacht in Thüringen aufgestiegen waren. Allerdings wurde sie schnell wieder aufgebaut, denn im Jahr 1214 fand eine erneute Belagerung der diesmal ausdrücklich als castrum Wimar bezeichneten Anlage statt.

Im Jahr 1250 ist dann auch erstmals die Rede von einer Siedlung, die sich aber schon früher im Schutze der Burg gebildet haben musste. Zwischen 1245 und 1249 wurde die spätere Stadtkirche erbaut und spätestens 1254 dem Apostel Peter und bis 1433 beiden Aposteln Peter und Paul geweiht. Das Patronat der Stadtkirche wurde am 16. September 1284 dem Deutschritterorden übergeben, der die Geistlichen bis zur Reformation stellte. Der Orden, der der Diözese Mainz unterstellt war, verfügte über einen ausgedehnten Grundbesitz um die Stadtkirche herum und in der Rittergasse, der 1525 der Stadt zufiel. Spätestens seit 1307 war der Ritterorden mit dem Schulwesen betraut, mit der Krankenpflege ab 1383 in einem Spital an der Stelle des heutigen Marstalls.

Nach dem Aussterben der Ludowinger im Jahr 1247 konnten sich die Grafen von Weimar-Orlamünde nur schwer gegen die Wettiner halten, die nach dem thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg den Großteil Thüringens übernommen hatten. Zuerst verkauften sie Orlamünde an das Haus Wettin und schließlich mussten sie nach der Niederlage im Thüringer Grafenkrieg im Jahre 1365 auch Weimar als Lehen an die Wettiner abtreten. Seit der Leipziger Teilung war es in der Hand der ernestinischen Linie der Wettiner und ab 1547, nach der Wittenberger Kapitulation und dem damit verbundenen Verlust der bisherigen Hauptstadt Wittenberg, deren Hauptsitz.

Stadtentwicklung, Stadtrechte (1410), Hauptstadt von Sachsen-Weimar (1552)

Erst im Jahr 1410 hatte Weimar die Stadtrechte und damit eine den anderen wettinischen Städten vergleichbare Rechtsstellung erhalten. Jedoch bereits ab etwa 1350 unter den Grafen von Orlamünde und ab etwa 1406 unter Friedrich dem Friedfertigen von Thüringen bis zur Gründung einer Thüringer Landesmünzstätte in Weimar nach 1444 hatte die Stadt eine städtische Münzstätte. Der auf die Vergabe der Stadtrechte folgende Aufschwung wurde aber bald im Jahr 1424 von einem verheerenden Stadtbrand zunichtegemacht. Den Wiederaufbau versuchten die Wettiner durch mehrmaligen Steuererlass, Zinsbefreiungen und Verleihung zusätzlicher Marktrechte zu fördern. Als wichtigste Maßnahme wurden die vorher bereits vorhandenen unbedeutenden Befestigungen der Burganlage auf die ganze Stadt ausgedehnt. Es entstand eine doppelte Stadtmauer in Form eines Doppelringes im Abstand von acht bis zehn Metern mit zehn Türmen und vier zusätzlich befestigten Toranlagen. Reste dieser Stadtbefestigung sind heute noch vorhanden, so unter anderem der Kasseturm am Goetheplatz. Der Reformator Martin Luther machte Anfang des 16. Jh. mehrmals im städtischen Franziskanerkloster Quartier.

1552 machte Herzog Johann Friedrich der Großmütige Weimar zur Hauptstadt des Herzogtums Sachsen-Weimar (später Sachsen-Weimar-Eisenach). Sie blieb Haupt- und Residenzstadt dieses Staates bis 1918.

Von 1561 bis 1681 kam es auch in Weimar zu Hexenverfolgungen. Sechs Menschen wurden in Hexenprozessen angeklagt. Besonders bekannt wurden 1628 die Ereignisse um den Landesfürsten Herzog Johann Friedrich von Sachsen-Weimar, der einen Pakt mit dem Teufel gestand und einen Tag später tot in seiner Zelle aufgefunden wurde. Zwei Frauen wurden 1669 und 1676 enthauptet und verbrannt.

Der Dreißigjährige Krieg blieb auch an Weimar nicht ohne Folgen. In der Jakobsvorstadt im ältesten Siedlungsteil Weimars in der Jakobskirche wurde eine Grabplatte gefunden von Hans Melchior Marschall.

Am 4. Oktober 1653 fand zum ersten Mal der Weimarer Zwiebelmarkt statt, ursprünglich ein Markt für Obst und Feldfrüchte, der sich heute zu einem Volksfest von überregionaler Ausstrahlung gewandelt hat.

„Goldenes Zeitalter“

Eine wichtige Rolle spielte die Stadt als Ort der Weimarer Klassik während der Regentschaft der Herzogin Anna Amalia und unter ihrem Sohn Herzog Carl August Ende des 18./Anfang des 19. Jahrhunderts durch die Anwesenheit Wielands, Goethes, Herders, Schillers und Falks sowie anderer wichtiger Persönlichkeiten der Epoche. So kam es zur Bildung der Legende vom Weimarer Musenhof. Wahr ist fraglos, dass Anna Amalia gern gelehrte Persönlichkeiten um sich hatte. Das Wittumspalais und das Schloss Tiefurt und das damit verbundene Tiefurter Journal legen hierfür Zeugnis ab. Carl August seinerseits war zum einen bereit, an seinem Hof Künstler zu beschäftigen, zum anderen ließ er ihnen aber auch die Freiheiten, das zu verwirklichen, woran sie selbst glaubten. Herzog Carl August galt als tolerant und aufgeklärt; er war 1816 auch der erste Monarch Deutschlands, der seinem Staat eine Verfassung gab. Dieses hieß sogar „Grundgesetz“! Das Wartburgfest deutscher Studenten von 1817 fand auf seinem Territorium statt.

Das 1732 errichtete Lustschloss Falkenburg wurde bereits 1756 im Siebenjährigen Krieg zerstört. Unter Herzogin Anna Amalia wurde die alte Stadtbefestigung Weimars bis auf Reste abgebrochen. Zu denen zählen u. a. der Kasseturm und der Stadtturm. Letzterer wurde zum Magazinturm der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek. Mit den niedergelegten Mauern wurden Häuser gebaut, die der Siebenjährige Krieg zerstört hatte. Plünderungen und Zerstörungen blieben Weimar auch in der Folge der Schlacht bei Jena und Auerstedt 1806 und der französischen Besatzung und schließlich der Völkerschlacht bei Leipzig nicht erspart. Nicht erspart blieb auch der Schlossbrand des Weimarer Stadtschlosses von 1774, dem ein Neubau folgte. Allerdings wurde die kleine Residenzstadt Weimar zu einem Hort der Weltliteratur. Daran hatte wie Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek einen entscheidenden Anteil. In dieser Zeit entstanden architektonische Zeugnisse, die auch äußerlich nicht nur die Weimarer Klassik, sondern das Klassische Weimar verkörperten. Einige davon stehen auf der Liste der Unesco-Denkmale in Weimar. Zahlreiche Bauten, die dem Klassizismus angehören, gibt es in Weimar. Das entsprach nicht zuletzt den Vorstellungen Goethes und Carl Augusts, die dann unter Clemens Wenzeslaus Coudray umgesetzt wurden. Die Parkgestaltung von dem Park an der Ilm, dem Schloss und Park Tiefurt, Belvedere sind hierbei hervorzuheben. Auch Bildhauer wie u. a. Martin Gottlieb Klauer oder Peter Kaufmann hinterließen ihre Spuren in Weimars Stadtbild. Letztlich ist diese Zeit eine Blütezeit des Weimarer Hoftheaters, wo als Intendant auch Goethe selbst einst wirkte.

Das Goldene Zeitalter Weimars endete gewissermaßen mit dem Tod Goethes 1832; es war somit auch das „Goethe-Zeitalter“. Danach begann eine Zeit geistiger und kultureller Erstarrung, von der sich im nachfolgenden „Silbernen Zeitalter“ gelöst wurde.

„Silbernes Zeitalter“

Unter der Großherzogin Maria Pawlowna und ihrem Sohn Carl Alexander sowie dessen Frau Großherzogin Sophie erlebte die Stadt auf künstlerischer und kultureller Ebene einen neuen Aufschwung. 1842 wurde Franz Liszt zum Kapellmeister berufen; 1849 floh Richard Wagner zu seinem Förderer und späteren Schwiegervater nach Weimar, bevor er sich in die Schweiz absetzte; Liszt setzte 1850 die Uraufführung von Wagners Lohengrin in Weimar durch. Um Liszt formierte sich in Abgrenzung zu den alten Kunstauffassungen stehend ein Kreis aus avantgardistisch orientierten Männern aus verschiedenen Kunstrichtungen insbesondere aus der Musik, aus dem dann 1854 der Neu-Weimar-Verein erwuchs.

Aber nicht nur die Musik wurde gefördert; 1860 gründete Carl Alexander die Großherzoglich-Sächsische Kunstschule Weimar, an der Arnold Böcklin, Franz Lenbach und Reinhold Begas unterrichteten. Die von ihnen geprägte realistische Kunstströmung ging als Weimarer Malerschule in die Kunstgeschichte ein. Das Andenken an die Weimarer Klassik war ein weiteres Anliegen Carl Alexanders und seiner Frau: Die in seinem Auftrag errichteten Denkmale Goethes, Schillers, Herders und Wielands zieren noch heute das Stadtbild. 1859/60 wurde das Lesemuseum (heute Niketempel) auf Maria Pawlownas Kosten für die 1831 gegründete Lesegesellschaft erbaut, deren Anliegen es war, ihren Mitgliedern und der Öffentlichkeit den Zugang zu Zeitschriften zu ermöglichen. Sie stiftete auch eine Reihe öffentlicher Brunnen in Weimar, die von dem Steinbildhauer Carl Dornberger errichtet wurden. An den herausragenden Plätzen wurden den Dichtern Denkmäler errichtet. Das sind das Herder-Denkmal, Wieland-Denkmal und das Goethe- und Schiller-Denkmal. Im Jahre 1864 wurde in Weimar die Deutsche Shakespeare-Gesellschaft gegründet.

Die Industrialisierung ging folglich auch an Weimar nicht spurlos vorbei. In den 1860er Jahren entstand an der Dürrenbacher Hütte Weimars Industriestandort. Auch die Eisenbahn ist zu erwähnen u. a. mit dem Bahnhof Weimar. Dem folgte ein rasantes Bevölkerungswachstum infolge gesteigerter Mobilität. Diesem zuvor stellte u. a. auch die Gründung des Deutschen Zollvereins 1833 die überregional bedeutsamen Weichen. Die deutsche Kleinstaatererei war zwar damit nicht überwunden, jedoch weichte diese sich auf.

Im „Silbernen Zeitalter“ nahm die Arbeiterbewegung einen Aufschwung, so auf kulturellem Gebiet mit der Gründung des Freundschafts-Sängerbundes 1885, der durch den Hofchorsänger und Chordirigenten Emil Steiniger seit 1907 zu kultureller Blüte geführt wurde und verschiedene Folgegründungen von Arbeitergesangvereinen im Umland bewirkte. Bei der Einweihung des ersten Thüringer Gewerkschaftshauses, des „Volkshauses“, mit einer Ansprache des Reichstagsmitglieds August Baudert am 26. April 1908 sang auch der Freundschafts-Sängerbund.

Neues Weimar

Auch Carl Alexanders Enkel Wilhelm Ernst verpflichtete sich u. a. der Förderung der Bildenden Kunst. Unter seiner Regierung wurde Weimar zu einem Zentrum der Moderne. Im Jahre 1910 erhob er die von seinem Vater gegründete Großherzoglich-Sächsische Kunstschule Weimar in den Rang einer Hochschule. Bereits 1905 hatte er die Weimarer Bildhauerschule unter der Leitung von Adolf Brütt gegründet. 1907 folgte die Gründung der Großherzoglich-Sächsischen Kunstgewerbeschule Weimar auf Initiative des belgischen Architekten Henry van de Velde, der schon 1905/06 den dafür notwendigen Kunstgewerbeschulbau errichten ließ und von 1904 bis 1911 ebenso für die Planung des gegenüberliegenden Jugendstil-Gebäudes der Kunstschule Weimar verantwortlich zeichnete. 1903 entwarf van de Velde das Interieur für das Nietzsche-Archiv in der Villa Silberblick in Weimar und erbaute 1907–1908 für sich und seine Familie das Haus Hohe Pappeln in der Belvederer Allee. Im Jahr 1908 wurde das an der Stelle des alten Hoftheater Weimar das neue Deutsche Nationaltheater Weimar errichtet. Im Jahre 1906 erfolgte die Gründung des Deutschen Schillerbundes in Weimar.

1846 erhielt Weimar Anschluss an die Eisenbahn (Strecke Halle–Erfurt). Eine weitere wichtige Bahnstrecke war die 1876 eröffnete Weimar-Geraer Bahn nach Jena und Gera. 1887 folgten die Weimar-Rastenberger Eisenbahn nach Buttstädt (seit 1946 stillgelegt) und die Ilmtalbahn nach Bad Berka. Dennoch kam es in Weimar nicht zu dem großen industriellen Aufschwung, wie er in anderen Städten Thüringens nach dem Bahnanschluss eintrat. Weimar blieb weiter eine Verwaltungs- und Residenzstadt. Am 9. November 1918 verzichtete Wilhelm Ernst nach Verhandlungen mit August Baudert für sich und seine Nachkommen auf den Thron des Großherzogtums und zog mit seiner Familie nach Heinrichau (heute: Henryków) um.

Weimarer Republik

Im Jahre 1919 fand im Deutschen Nationaltheater in Weimar die verfassungsgebende Zusammenkunft der Nationalversammlung statt, welche sich nach Abschaffung der Monarchie und Ausrufung der Republik konstituierte. Aufgrund des Ortes wurde das parlamentarische Deutschland, wie es von 1919 bis 1933 bestand, als Weimarer Republik bezeichnet. Weimar wurde außerdem am 1. Mai 1920 Hauptstadt des neu gegründeten Landes Thüringen. 1919 wurde in Weimar auch das Bauhaus durch die Vereinigung der Kunstschule in Weimar mit der 1907 von Henry van de Velde gegründeten Großherzoglich Sächsischen Kunstgewerbeschule Weimar gegründet.

Während des Kapp-Putsches reaktionärer Militärs gegen die verfassungsmäßige Ordnung beteiligten sich hunderte Weimarer Arbeiter an einem Generalstreik zur Verteidigung der demokratischen Republik. Als sie sich am 15. März 1920 zu einer Kundgebung im Volkshaus versammelten, schossen putschende Soldaten der Reichswehr auf sie und töteten neun Demonstranten. Nachdem der Putsch niedergeschlagen war, errichtete im Auftrag des örtlichen Gewerkschaftskartells der Direktor des Bauhauses, Walter Gropius, ein Denkmal zu Ehren der Toten, die in Erinnerung an jenen Tag im März seither die „Märzgefallenen“ genannt werden – in Anlehnung an die Opfer der Revolution von 1848 aus dem gleichen Monat. Das Denkmal, im Volksmund „Der Blitz“ genannt, wurde am 1. Mai 1922 eingeweiht.

Im Vorfeld der Zeit des Nationalsozialismus lieferten sich die Kulturschaffenden Weimars regelrechte „Publikationsschlachten“. Insbesondere die Auseinandersetzungen zwischen der freigeistigen Gruppe um Harry Graf Kessler und der völkisch-nationalistischen Gruppe um Adolf Bartels hielten die Stadt in ständiger Polarität. Dies führte 1925 auch zum Umzug des Bauhauses von Weimar nach Dessau.

Politisch entwickelte sich Weimar zwischen den Kriegen zu einem Zentrum konservativer und nationalistischer Strömungen. Der zweite Parteitag der NSDAP, der erste nach ihrer Neugründung im Februar 1925, fand am 3. und 4. Juli 1926 in Weimar statt. Auf der Sondertagung für Jugendfragen im Vereinslokal Armbrust, dem heutigen Kino in der Schützengasse 14, wurde die Großdeutsche Jugendbewegung (GDJB) zur einzigen Parteijugend erklärt und auf einer Sondertagung für Jugendfragen schließlich auf Vorschlag von Julius Streicher in Hitlerjugend, Bund deutscher Arbeiterjugend umbenannt. Weimar ist auch ein Ort des Kolonialgedankens. So wurde in Weimar der Kolonialbrunnen errichtet, gestiftet vom Deutschen Kolonialkriegerbund anlässlich „Kolonialtagung“ am 7. September 1930. Dieser wurde nach 1945 wieder entfernt. Für die Nationalsozialisten war Weimar von doppelter symbolischer Bedeutung: als Gründungsort der verhassten Republik und als Zentrum der großen deutschen Kulturtradition. Hitler selbst besuchte Weimar über 40 Mal. 1939 war die Hälfte aller Erwerbstätigen der Stadt als Beamte in der Verwaltung tätig. Auch als Alterswohnsitz erfreute sich die Stadt zwischen den Weltkriegen großer Beliebtheit.

Trotz schwacher Industrie wuchs die Bevölkerung schnell, von etwa 37.000 im Jahr 1914 auf etwa 50.000 Einwohner im Jahr 1928. Auch der Tourismus entwickelte sich gut. Die Vermögensverluste durch Inflation, Arbeiterunruhen und die Wirtschaftskrise 1923/24 verstärkten jedoch die Distanz der Mittelschicht zur Weimarer Republik. Der Weltwirtschaftskrise 1929 folgte ein deutlicher Rückgang des Tourismus.

Es entwickelte sich ein national-konservatives Milieu, von dem vor allem die DVP und die DNVP profitierten. Unterstützt wurde diese Entwicklung von Strömungen innerhalb der evangelischen Kirche. So war Weimar während der Zeit des Nationalsozialismus eine Hochburg der Deutschen Christen.

Schon im März 1930 war mit Innen- und Volksbildungsminister Wilhelm Frick der erste NS-Minister in einer Landesregierung aufgetreten, was in Weimar zu einer Infiltration der Polizei mit Nationalsozialisten führte. Zunehmend etablierte sich die NSDAP auch in Weimar und trat schließlich 1932 gemeinsam mit DNVP und DVP zu den Stadtratswahlen an. Bei den Reichspräsidentenwahlen im März bzw. April 1932 erzielte der Kandidat der NSDAP Hitler bereits 34,5 % bzw. 42,8 % aller Stimmen in Weimar, während der Kandidat der KPD Ernst Thälmann immerhin noch 10,5 % bzw. sieben Prozent bekam. Im August 1932 übernahm die NSDAP unter dem in Weimar residierenden NSDAP-Gauleiter Fritz Sauckel die Regierung in Thüringen.

Zeit des Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

Wie überall im Reich begann mit der Übernahme der Kanzlerschaft durch Adolf Hitler die Verfolgung von politischen und humanistischen Gegnern. Am 1. April 1933 wurden jüdische Geschäfte und Einrichtungen boykottiert. Am 21. Juni 1933 fand im heutigen Ortsteil Niedergrunstedt bei der Sonnwendfeier des Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verbandes in Nachahmung der „Aktion wider den undeutschen Geist“ eine Bücherverbrennung statt. 1937 wurden in der Nazi-Aktion „Entartete Kunst“ aus dem Schlossmuseum eine große Anzahl von Werken der modernen bildenden Kunst beschlagnahmt. Die meisten wurden danach zerstört.

Zahlreiche Gegner des Nationalsozialismus wurden zu Gefängnis- und Zuchthausstrafen verurteilt und in die ersten KZ Nohra und Bad Sulza und später in das KZ Buchenwald, einem der größten auf deutschen Boden, verbracht. Dennoch bildeten sich kommunistische und sozialdemokratische Widerstandsgruppen, die Aufklärungs- und Sabotagearbeit leisteten. Auch Geistliche und andere Anhänger der Bekennenden Kirche stellten sich gegen Maßnahmen des NS-Regimes.

In Weimar wurden auch Todesurteile gegen Feinde der Nationalsozialisten vollstreckt oder solche durch den Volksgerichtshof im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet. Nach dem Novemberpogrom von 1938 verließen zahlreiche jüdische Weimarer die Stadt zur Emigration. Die in der Stadt verbliebenen Juden wurden ab 1942 mit Reichsbahn-Transporten in die östlichen Vernichtungslager deportiert. Das Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Deutschland (1933–1945) verzeichnet namentlich 62 jüdische Einwohner Weimars, die deportiert und größtenteils ermordet wurden. Gegenüber dem KunstTurm, in der Friedrich-Ebert-Straße 58/Ecke Bahnstraße, befand sich die ehemalige Gaststätte Alexanderhof, die in der NS-Zeit eine unrühmliche Rolle spielte.

In der Gestapozentrale Marstall (siehe hier) wurden Gefangene grausam gefoltert und getötet. Beim Abzug von SS und Gestapo im April 1945 wurden 149 Gefangene, darunter sieben Frauen, im Webicht ermordet. Nach dem Krieg wurde den Opfern dort ein Gedenkstein errichtet. In den Krankenhäusern der Stadt wurden Zwangssterilisationen durchgeführt und Behinderte in „Euthanasie“-Anstalten verlegt. Hunderte von Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen fanden den Tod und wurden auf dem Hauptfriedhof bestattet. An der Stelle, wo 114 unbekannte Häftlinge des KZ Buchenwald in einem Gemeinschaftsgrab bestattet sind, befindet sich heute ein am 12. September 1948 eingeweihter „Ehrenhain für die Opfer des Faschismus“, auf dem überlebende Widerstandskämpfer ein Ehrengrab bzw. eine Gedenktafel bekamen.

Weimar als Gauhauptstadt des „Schutz- und Trutzgaus Thüringen“ erfuhr durch die NS-Gauleitung mit der Errichtung von Wehrmachtskasernen auf der Lützendorfer Flur eine militärische Aufwertung. Einer ihrer literarischen prominenten Rekruten war der Dichter Wolfgang Borchert, der hier im antimilitaristischen Impetus seiner Werke bestärkt wurde. Dabei blieb es nicht. Mit den Gustloff-Werken in der Kromsdorfer Straße und in Buchenwald wurde Weimar auch eine Produktionsstätte für Rüstungsgüter.

Durch die kulturelle Bedeutung Weimars erhielt die Stadt Hitlers besondere Aufmerksamkeit. Eine weitreichende Neugestaltung der Stadt wurde durch den Architekten Hermann Giesler geplant und in Teilen umgesetzt. Der Gauleiter von Thüringen, Fritz Sauckel, ließ dazu einen Teil des Stadtviertels Asbach-Grünzug und das Viadukt abreißen, um ein Gauforum zu bauen. Wichtige Bauten dieser Zeit waren:

  • Hotel Elephant
  • NS-Pressehaus, 1934/1935, nach der Wende Redaktionssitz der „Thüringischen Landeszeitung“
  • Landesamt für Rassewesen, 1934/1935, heute Bauhaus-Universität Weimar
  • Haus der Reichsärztekammer, 1935, heute Bauhaus-Universität Weimar
  • Gauforum Weimar mit
  • Kreishaus der NSDAP, 1936/1937, heute Stadtverwaltung Weimar
  • Emmy-Göring-Stift, 1936/1937, heute Anbau des Marie-Seebach-Stifts
  • Nietzsche-Gedächtnishalle, ab 1937, bis zur Jahrtausendwende als Funkhaus genutzt
  • Viehauktionshalle, 1937, am 22. April 2015 abgebrannt
  • Villa Sauckel – Dienstwohngebäude des „Reichsstatthalters“ Fritz Sauckel, 1937/1938, heute Bildungszentrum der Bundesagentur für Arbeit
  • Gästehaus der Stadt Weimar, 1939/1940, heute Studentenwohnheim
  • Ersatzwohnungsbauten X-Straße, 1937/1939, heute Ferdinand-Freiligrath-Straße
  • Verwaltungsgebäude des Wehrkreises IV, um 1934/1935, heute Verwaltungsgericht Weimar
  • NS-Wohnbebauung im Bereich Windmühlenstraße, 1930er Jahre

Im Sommer 1937 wurde mit der Errichtung des Konzentrationslagers Buchenwald auf dem Ettersberg begonnen. Von den etwa 250.000 Häftlingen wurden dort bis 1945 mehr als 56.000 ermordet. Am 11. April 1945 erreichten die US-amerikanischen Truppen die Nähe des Lagers. Der zunehmende Kampflärm und die Auslösung von Feind-Alarm führten zur Flucht der meisten Wachleute. In dieser Situation konnte das Internationale Militärkommando (IMK) den Befehl zur Überwältigung der verbliebenen Wachleute geben. Zwar hatten die US-Truppen am 8. April einen Hilferuf per Funk aus dem Lager empfangen, jedoch konnten die Häftlinge erst nach dem Eintreffen der US-Armee in der Weimarer Region die verbliebenen SS-Leute entwaffnen. Der US-Sergeant Paul Bodot berichtete dem Stab der III. US-Armee am 11. April, dass sich das Lager in der Hand eines gut organisierten Häftlingskomitees befände.

Bei Bombenangriffen – fast ausschließlich der USAAF – auf Weimar am 9. und am 27. Februar sowie am 10. März 1945 wurde die Innenstadt schwer in Mitleidenschaft gezogen. 965 Tonnen Bomben wurden abgeworfen. Allein am 9. Februar 1945 verloren bei einem Tagesangriff von 198 Bombern des Typs B-17„Flying Fortress“ aus etwa 6.000 Meter Höhe etwa 460 Einwohner ihr Leben. Unter ihnen waren 80 von 90 Kindern des Kindergartens der NSV (heute Kita „Hufeland“). Insgesamt 1254 Einwohner und 600 Buchenwald-Häftlinge starben bei den Luftangriffen. 325 Gebäude wurden zerstört und weitere 210 schwer beschädigt. Darunter waren die Herderkirche, das Gelbe Schloss, Jägerhaus, Zeughaus, Wittumspalais, Tempelherrenhaus im Goethepark, Kulissenhaus am Theaterplatz, Landesmuseum, Nationaltheater, Hofapotheke, Stadthaus, Fürstenkeller und Gasthof zum Erbprinz. In Mitleidenschaft gezogen wurden auch: Goethehaus, Vulpiushäuser, Schillerhaus, Residenzschloss, Goethes Gartenhaus, Kirms-Krackow-Haus, Sächsischer Hof und Deutschritterhaus. Diese kulturell wertvollen Gebäude wurden größtenteils wieder aufgebaut, nicht wenige – trotz des allgemeinen Mangels – bereits kurz nach dem Krieg.

In den letzten Kriegsmonaten hatten auch Weimar und Umgebung stark unter Tieffliegerangriffen zu leiden. Besonders tragisch war der Tod von 117 alliierten Kriegsgefangenen, die am 27. Februar 1945 auf der Autobahn westlich von Weimar durch Bordwaffenbeschuss amerikanischer Jagdbomber ums Leben kamen.

Denkmäler – so das Goethe-Schiller-Denkmal vor dem Theater – waren wegen der drohenden Luftangriffe „eingehaust“ worden. Bewegliches Kulturgut wurde nach außerhalb verlagert. So verbrachte man Museumsbestände nach Schloss Schwarzburg, auf die Veste Wachsenburg bei Arnstadt, auf die Dornburger Schlösser und in die Staatliche Schnitzerschule in Empfertshausen/Rhön. Dort wurden allerdings unter der amerikanischen und besonders der sowjetischen Besatzung wertvolle Gegenstände entwendet, vor allem viele Gemälde.

Im Bereich Kromsdorfer Straße wurde 1939 bis 1942 ein Produktionskomplex für Rüstung und Militärfahrzeuge errichtet. Aus diesem sollte sich zu DDR-Zeiten das Weimar-Werk entwickeln. Auch dieses war von den Bombardierungen betroffen. Dieses war das Gustloff-Werk I. Das Gustloff-Werk II wurde im unmittelbarer Nähe zum KZ Buchenwald errichtet.

Weimar war auch von der NS-Militärjustiz betroffen. Diese erstreckte sich nicht allein auf Militärpersonen, die im näheren Umkreis Weimars ihren Dienst taten, wovon nachfolgendes Beispiel zeugt. Am Ende des Zweiten Weltkriegs entschloss sich Oberstleutnant Josef Ritter von Gadolla, ein Österreicher, dem Befehl zur absoluten Verteidigung von Gotha nicht Folge zu leisten und verhinderte als Kampfkommandant damit die Zerstörung von Gotha. Diese Handlung kostete ihn sein Leben, da er auf der Fahrt zu den vorrückenden Amerikaner von Wehrmachtssoldaten verhaftet wurde, und einen Tag nach der Kapitulation Gothas am 5. April 1945 in der Weimarer Mackensen-Kaserne auf dem Ettersberg wegen der „Aufgabe des festen Platzes Gotha“ zum Tode verurteilt und standrechtlich erschossen wurde. Gadolla wurde damit ein Opfer der NS-Militärjustiz. Das Urteil wurde 1997 aufgehoben und er damit rehabilitiert.

Weimar während der US-Besatzung, in der SBZ und DDR

Nachdem die 3. US-Armee am 11. April 1945 das in der Hand des Internationalen Lagerkomitees Buchenwald befindliche KZ Buchenwald erreicht hatte und ein amerikanisches Stadtkommando in Weimar eingerichtet worden war, ordnete dieses einen Pflichtbesuch von eintausend Einwohnern in dem befreiten Lager an, um ihnen das Grauen des Konzentrationslagers vor Augen zu führen. 1945 wurde durch die United States Army Air Forces (USAAF) ein Behelfsflugplatz unter der Bezeichnung Advanced Landing Ground ALG R-7 Weimar in Betrieb genommen. Anfang Juli zogen sich die US-Truppen aus Thüringen zurück, und auch in Weimar begann die Zeit der sowjetischen Besatzung.

Weimar wurde ein großer Standort der sowjetischen Truppen mit dem Kommando der 8. Gardearmee im nahegelegenen Nohra. Sie belegten die früheren Wehrmachtskasernen.

1945 wurde der seit 1847 bestehende Mittwoch-Verein „Schlüssel“ zu Weimar aufgelöst. Am 12. August 1945 wurde auf dem Gelände des Konzentrationslagers Buchenwald das Speziallager Nr. 2 Buchenwald von der sowjetischen Geheimpolizei NKWD in Betrieb genommen. Bis zur Auflösung des Speziallagers im Februar 1950 kamen dort etwa 7.000 der 28.000 Inhaftierten ums Leben. Als Opfer des Stalinismus sind auch Georg Haar und dessen Frau zu rechnen, die allerdings in den Freitod gingen.

Weimar blieb nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst Landeshauptstadt des 1945 um die preußischen Gebiete um Erfurt vergrößerten Landes Thüringen. Nach der mit dem alliierten Kontrollratsgesetz Nr. 46 auch juristisch vollzogenen Auflösung des Staates Preußen vom 25. Februar 1947 wurde am 7. Juli 1948 Erfurt zur Landeshauptstadt Thüringens erklärt. Mit der Bildung der Bezirke in der DDR 1952 verlor das Land Thüringen, wie auch die anderen Länder der SBZ, seine Funktion. Weimar war nun Stadtkreis im Bezirk Erfurt.

Am 17. Juni 1953 und am 18. Juni streikten im VEB Mähdrescherwerk in Weimar 3000 Betriebsangehörige. Sie forderten eine Senkung der Arbeitsnormen und den Rücktritt der SED-Regierung. Ein Auszug zu Demonstrationen in der Stadt wurde an beiden Tagen durch mit Gewehren bewaffnete Wacheinheiten der Volkspolizei und durch einen Zug der Sowjetarmee mit zwei schweren Maschinengewehren am Werkstor verhindert. Am 18. Juni rief der sowjetische Stadtkommandant den Ausnahmezustand in der Stadt und im Landkreis aus. Starke Kräfte der Sowjetarmee wurden an allen öffentlichen Gebäuden und „wichtigen Objekten“ stationiert. Vergebliche Hauptforderung der Streikenden am 18. Juni war die Freilassung der am Vortag von ihnen gewählten und in der Nacht verhafteten 17 Vertreter („Rädelsführer“). Der Angestellte Max Zimmermann (1902–1977), der die Leitung des Streikausschusses innehatte, wird später zu einer 6-jährigen Zuchthausstrafe verurteilt. Am 18. Juni 1953 wurde in Weimar der 26-jährige Kfz-Schlosser Alfred Diener aus Jena von der Sowjetarmee standrechtlich erschossen. Vereinzelte oppositionelle Regungen gab es in Weimar auch weiterhin. Am 29. Juni 1955 wurden Gerhard Benkowitz, Russischlehrer und stellvertretender Schulleiter der Pestalozzischule Weimar, und Hans-Dietrich Kogel, Sachbearbeiter für Planung und Statistik bei der Stadtverwaltung Weimar, nach einem Schauprozess in Berlin mit dem Fallbeil in Dresden hingerichtet. Ihnen waren u. a. Kontakte zur Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit (Westberlin) zur Last gelegt worden.

Weimar war in der DDR ein gepflegtes und auch gegenüber dem Ausland vorweisbares „Schmuckstück“, jedenfalls an seinen touristischen Schwerpunkten. Der Oberbürgermeister gehörte während der gesamten Zeit der DDR nicht der SED (aber immer sein Stellvertreter), sondern der CDU an. Einer von ihnen war Luitpold Steidle, der ein Albert-Schweitzer-Denkmal durchzusetzen vermochte, das einzige der DDR. In dieser Zeit wurden auch in Weimar neue Stadtteile in Plattenbauweise mit Tausenden von Wohnungen am Stadtrand gebaut: ab 1962 Weimar-Nord, ab 1978 Weimar-West und ab 1986 Schöndorf-Waldstadt.

Die Stadt vergab einen Literatur- und Kunstpreis der Stadt Weimar.

In und bei Weimar befand sich bis zum Abzug Anfang der 1990er Jahre aufgrund des Zwei-plus-Vier-Vertrags eine der größten Garnisonen der sowjetischen Streitkräfte in Thüringen. Besonders lästig für die Bevölkerung waren die im benachbarten Nohra stationierten Kampfhubschrauber.

Auch in der Friedlichen Revolution in der DDR 1989/90 spielte Weimar eine Rolle. Bereits in den 1980er Jahren waren hier verschiedene unangepasste Gruppierungen entstanden, die unabhängig von staatlichen Strukturen – und teilweise auch abseits der evangelischen Kirchgemeinde – agierten und oppositionelle Züge entwickelten. Im Frühjahr 1989 hatten die gefälschten DDR-Kommunalwahlen vom 7. Mai 1989 für Empörung und Protest gesorgt – Pfarrer Erich Kranz war in Weimar einer der ersten, die die Ergebnisse anzweifelten und das Gespräch mit den Verantwortlichen suchten. Erich Kranz war es auch, der wenige Monate später mit dem Bibelwort „Suchet der Stadt Bestes“ am 4. Oktober 1989 zur offenen Diskussion in die Jakobskirche einlud – weil der Menschen-Andrang sehr groß war, wich man in die größere und dann ebenfalls überfüllte Stadtkirche St. Peter und Paul aus. Beginnend am 24. Oktober 1989 und ausgehend vom Platz der Demokratie fanden – jeweils am Dienstag – Großdemonstrationen statt, am 31. Oktober wurde die Teilnehmerzahl auf 15.000 geschätzt. Die Demonstrationszüge führten zu staatlichen Dienststellen, auch und besonders zur Kreisdienststelle des Ministeriums für Staatssicherheit. Angeführt wurden die Demonstrationen von Pfarrer Christoph Victor, Diakon H. J. Olbrecht und Aktivisten des Neuen Forums. Zunächst wurden Demokratie in der DDR und Öffnung der Stasi-Archive, später die Wiedervereinigung Deutschlands gefordert.

Seit der deutschen Wiedervereinigung

Am 5. November 1993 beschlossen die EU-Kulturminister, Weimar für das Jahr 1999 zur Kulturhauptstadt Europas zu ernennen. Dies war eine besondere Herausforderung, da die Stadt Weimar 1995 praktisch bankrott war und in Weimar als erster deutscher Gemeinde mit Horst Krautter ein externer Controller eingesetzt wurde. Der aus Württemberg stammende Krautter wurde zusammen mit dem früheren Stadtkämmerer Egbert Geier durch die staatliche Kommunalaufsicht eingesetzt, um die städtischen Finanzen zu sanieren. Ansonsten hätte Weimar die Einsetzung eines Staatskommissars gedroht.

Weimars besondere kulturgeschichtliche Bedeutung über verschiedene Epochen hinweg wurde bereits mehrfach von der UNESCO gewürdigt. 1996 wurde der Eintrag Bauhaus und seine Stätten in Weimar und Dessau in die Welterbeliste aufgenommen, wobei Weimar mit drei Objekten vertreten ist: mit der ehemaligen Kunstgewerbeschule Weimar, dem heutigen Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar sowie dem Haus Am Horn. 1998 folgte ein weiterer Eintrag, der das Ensemble Klassisches Weimar aus insgesamt elf verschiedenen Denkmälern der Stadt zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärte. 1999 wurde mit dem Kolleg Friedrich Nietzsche der Klassik Stiftung Weimar ein Ort geschaffen zur freien Auseinandersetzung mit Philosophie, Wissenschaft und Kultur. 2001 wurde der literarische Nachlass von Goethe aus dem Goethe- und Schiller-Archiv in das Weltdokumentenerbe (Memory of the World) aufgenommen.

Seit dem 1. Mai 2004 ist die Stadt Weimar Trägerin des Beinamens Universitätsstadt. Die Bauhaus-Universität Weimar wurde 1996 von einer Hochschule zu einer Universität erweitert.

2004 und 2008 erhielt die Stadt beim Bundeswettbewerb Unsere Stadt blüht auf eine Goldmedaille.

Am Abend des 2. September 2004 zerstörte ein Brand in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek 50.000 Bücher. Dabei gab es erhebliche Verluste von Werken des 16. bis 20. Jahrhunderts. Unmittelbar danach begannen die Arbeiten zum Wiederaufbau der Bibliothek wie auch zur Rekonstruktion beschädigter, aber nicht völlig verbrannter Werke. Die Wiedereröffnung fand am 24. Oktober 2007 im Beisein des Bundespräsidenten Horst Köhler statt.

Seit dem 7. Mai 2008 erinnern 15 von dem Kölner Aktionskünstler Gunter Demnig vor ihren letzten Wohnstätten verlegte Stolpersteine an die Schicksale jüdischer Einwohner Weimars, die von den Nazis verfolgt und Opfer der Shoa wurden.

Am 23. September 2008 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.

Einwohnerentwicklung

Im Jahr 1955 erreichte die Einwohnerzahl der Stadt Weimar mit knapp 67.000 ihren historischen Höchststand. Die Bevölkerungszahl ist seit Ende der 1930er Jahre relativ stabil geblieben und schwankte die ganze Zeit – trotz hoher Arbeitslosigkeit und Geburtenrückgang seit der Wende in der DDR im Jahre 1989 – zwischen 60.000 und 67.000. Entscheidend für die Bevölkerungsentwicklung Weimars nach der Wende war unter anderem die Eingemeindung der heutigen Ortsteile Gaberndorf, Gelmeroda, Legefeld, Niedergrunstedt, Possendorf, Süßenborn, Taubach und Tröbsdorf im Jahre 1994. In den letzten Jahren konnte Weimar allerdings das höchste Bevölkerungswachstum einer thüringischen Kommune verzeichnen. Dafür sorgt neben einer nahezu ausgeglichenen Geburtenbilanz vor allem eine positive Wanderungsbilanz (2008: +266; 2007: +317; 2006: −29; 2005: +175; 2004: +160). In den Jahren 2001 bis 2003 waren die Wanderungsgewinne besonders hoch, da zuvor eine Zweitwohnsitzsteuer eingeführt wurde, die vor allem Studenten dazu veranlasste, ihren Zweitwohnsitz in einen Erstwohnsitz umzuwandeln.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1966 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

DatumEinwohner
17796.041
18188.000
1. Dezember 1834 ¹10.638
1. Dezember 1850 ¹12.798
3. Dezember 1861 ¹13.887
3. Dezember 1864 ¹14.300
3. Dezember 1867 ¹14.800
1. Dezember 1871 ¹16.000
1. Dezember 1875 ¹17.500
1. Dezember 1880 ¹19.944
1. Dezember 1885 ¹21.565
1. Dezember 1890 ¹24.546
2. Dezember 1895 ¹26.700
1. Dezember 1900 ¹28.479
1. Dezember 1905 ¹31.117
1. Dezember 1910 ¹34.582
1. Dezember 1916 ¹32.733
DatumEinwohner
5. Dezember 1917 ¹32.717
8. Oktober 1919 ¹37.200
16. Juni 1925 ¹45.957
16. Juni 1933 ¹49.327
17. Mai 1939 ¹65.916
1. Dezember 1945 ¹62.768
29. Oktober 1946 ¹66.659
31. August 1950 ¹64.452
31. Dezember 195566.675
31. Dezember 196063.996
31. Dezember 1964 ¹63.943
1. Januar 1971 ¹63.634
31. Dezember 197563.004
31. Dezember 1981 ¹63.725
31. Dezember 198563.373
31. Dezember 198863.412
31. Dezember 199060.326
Jahr ²Einwohner
199562.122
200062.425
200564.594
201065.479
201165.542
201263.236
201363.315
201463.477
201564.131
201664.355
201764.426
201865.090
201965.228
202065.098
202165.138

¹ Volkszählungsergebnis     ² jeweils am 31. Dezember

Religionen

Konfessionsstatistik

Laut dem Zensus 2011 waren 16,87 % der Einwohner evangelisch und 6,51 % römisch-katholisch, mit 69,2 % wurden unter „Sonstige, keine, ohne Angabe“ alle Personen zusammengefasst, die einer anderen oder keiner öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaft angehörten oder über die keine Angabe dazu vorlag. Evangelische und katholische Christen machen somit zusammen 23,38 % aus. Der Anteil der christlichen Bevölkerung dürfte jedoch weitaus höher liegen, da beispielsweise orthodoxe Christen und freikirchliche Christen in der Statistik nicht gesondert erfasst werden.

Christentum

Zur Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde gehören neben der Stadtkirche St. Peter und Paul auch die Jakobskirche und weitere Einrichtungen. Daneben verfügt Weimar über eine Landeskirchliche Gemeinschaft. Zur katholischen Pfarrgemeinde gehören die Pfarrkirche Herz Jesu, das Karmelitinnenkloster St. Teresa mit weiteren Filialgemeinden in der Stadt. Die Russisch-Orthodoxe Kirche wurde nach dem Willen Maria Pawlownas 1860 erbaut und gehört der Gemeinde der heiligen Maria Magdalena an. Daneben existiert die englischsprachige St. Michael's Church Thuringia, die ihre Gottesdienste in der Kreuzkirche und in der Augustinerkirche Erfurt feiert sowie eine Neuapostolische Kirche.

Unter den Freikirchen gibt es in Weimar eine Christusgemeinde, eine Freie evangelische Gemeinde und eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde. Weitere sind das Vaterhaus Weimar und eine bereits seit 1907 bestehende Adventgemeinde.

Sonstige Religionen

Die Zeugen Jehovas unterhalten eine Gemeinde in Weimar. Zudem gibt es die sunnitische Al-Chulafā'-Moschee in der Rießnerstraße des Vereins Haus des Orients. Auch Hare Krischna ist in Weimar vertreten.

Politik

Wahl des Weimarer Stadtrats 2019
Wahlbeteiligung: 61,5 % (2014: 49,6 %)
 %
20
10
0
18,5 %
17,9 %
17,5 %
16,2 %
13,2 %
11,0 %
3,6 %
2,0 %
n. k. %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
+3,0 %p
+3,5 %p
−6,1 %p
−3,2 %p
−4,9 %p
+11,0 %p
+0,4 %p
−0,9 %p
−2,8 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
b weimarwerk bürgerbündnis e. V.
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang

Stadtrat

Seit der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 setzt sich der Stadtrat wie folgt zusammen:

ParteiSitze
Sitzverteilung im
Weimarer Stadtrat 2019
Insgesamt 42 Sitze
GRÜNE8 (+1)
WW17 (+1)
CDU7 (−3)
LINKE7 (−1)
SPD6 (−2)
AfD5 (+5)
FDP1 (±0)
PIRATEN1 (±0)
NPD0 (−1)
1 
weimarwerk bürgerbündnis e. V.

Oberbürgermeister

Oberbürgermeister Peter Kleine (parteilos, für CDU und weimarwerk bürgerbündnis angetreten) wurde am 15. April 2018 im ersten Wahlgang gewählt. Er setzte sich im ersten Wahlgang mit 60,3 Prozent der Stimmen gegen drei weitere Bewerber, darunter den seit 2006 amtierenden Amtsinhaber Stefan Wolf, durch.

CDU, Bündnis 90/Die Grünen und Bürgerbündnis Weimarwerk bildeten im Stadtrat vom Januar 2015 bis Juli 2017 eine Koalition. Seitdem gibt es im Stadtrat wechselnde Mehrheiten.

Liste der Bürgermeister und Oberbürgermeister (seit 1793)

Seit 1838 trägt das Stadtoberhaupt den Titel „Oberbürgermeister“. In der DDR war Weimar die größte Stadt, dessen Bürgermeister nicht der SED angehörte.

AmtszeitName
1793–1797:Johann Heinrich Siegmund Rentsch
1798–1811:Carl Adolph Schultze
1811–1813:Daniel Wilhelm Brunnquell
1813:Carl Christian August Paulssen
1814–1820:Bernhard Friedrich Rudolph Kuhn
1820–1838:Carl Leberecht Schwabe
1838–1850:Carl Georg Hase
1851–1866:Wilhelm Christian Friedrich Bock
1867–1873:Otto Schäffer
1873–1875:Leo Fürbringer (konservativ)
1875–1910:Karl Pabst (liberal)
1910–1920:Martin Donndorf (parteilos)
1920–1937:Walther Felix Mueller (parteilos)
1937–1945:Otto Koch (NSDAP)
15.–30. April 1945:Erich Kloss (parteilos)
AmtszeitName
1. Mai–5. Nov. 1945:Fritz Behr (SPD)
1945–1946:Otto Faust (SPD/SED)
1946–1948:Gerhard Hempel (LDP)
1948–1953:Hermann Buchterkirchen (CDU)
1953–1959:Hans Wiedemann (CDU)
1960–1969:Luitpold Steidle (CDU)
1969–1970:Paul Ullmann (CDU)
1970–1982:Franz Kirchner (CDU)
1982–1989:Gerhard Baumgärtel (CDU)
1989–1990:Volkhardt Germer (kommissarisch) (SED)
6. Juni–2. Juli 1990:Wolfgang Hentzschel (CDU)
27. Juli 1990–1994:Klaus Büttner (CDU)
1994–2006:Volkhardt Germer (parteilos)
2006–2018:Stefan Wolf (SPD)
seit 1. Juli 2018:Peter Kleine (parteilos)

Wappen

Blasonierung: „In einem goldenen, mit roten Herzen übersäten Schild ein rot gezungter, steigender schwarzer Löwe.“
Wappenbegründung: Der Löwe im herzbestreuten Schild ist das Wappen der Grafen von Orlamünde, dessen ursprüngliche blaue Tingierung auf die dänische Prinzessin Sophia, die Gemahlin Siegfrieds III. (1176–1206), zurückgeht und der nach Übergang der Grafschaft in wettinischen Besitz in schwarz umgefärbt wurde. In der Zeit von 1938 bis 1945 wurde ein neues Stadtwappen verwendet: ein aus vier Adlerköpfen gebildetes, altrotes Hakenkreuz in Goldfassung, über das ein goldenes, vierspeichiges Rad gelegt wurde. Die jetzige Wappenform wurde 1975 im Rahmen der 1000-Jahr-Feier eingeführt.

Diplomatische Vertretungen

Ehemalige diplomatische Vertretungen

Städtepartnerschaften

  • Hämeenlinna, Finnland, seit 6. September 1970
  • Trier, Deutschland, seit 24. Mai 1987
  • Siena, Italien, seit 15. April 1994
  • Blois, Frankreich, seit 18. Februar 1995
  • Zamość, Polen, seit 25. Mai 2012

Städtefreundschaften

Europäische außenpolitische Formate der Bundesrepublik Deutschland

Kultur

Veranstaltungen

  • Weimarer Zwiebelmarkt: Am zweiten Oktober-Wochenende findet jedes Jahr der Weimarer Zwiebelmarkt statt, dessen Traditionen bis in das Jahr 1653 zurückreichen. Der Zwiebelmarkt erstreckt sich über das gesamte Altstadtgebiet und zieht jährlich bis zu 350.000 Besucher an. Neben den Verkaufsständen sorgen Bühnen mit Musik und Performances für Unterhaltung.
  • „Weimarer Rendezvous mit der Geschichte“: Seit 2009 veranstaltet die Stadt Weimar ein Geschichtsfestival nach dem Vorbild der Rendez-vous de l’histoire in der Partnerstadt Blois. An einem Wochenende im November finden Vorträge, Podiumsdiskussionen, ein Filmfest und weitere Veranstaltungen zu einem Rahmenthema statt. Die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats sowie die Teilnehmer an den Veranstaltungen entstammen in der Regel den Ländern des Weimarer Dreiecks.
  • „Weimarer Meisterkurse“ Seit mehr als 50 Jahren bietet die Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar im Sommer Meisterkurse an. Dazu werden Studierende weltweit eingeladen, in öffentlichen Kursen bei international anerkannten Musikern Unterricht zu nehmen. Die Meisterkurse haben sich inzwischen mit zahlreichen öffentlichen Konzerten zu einem Musikfestival entwickelt.
  • Genius Loci Weimar“ ist ein Festival für ortsspezifisch entwickelte audiovisuelle Kunst mit dem speziellen Fokus auf Fassadenprojektionen. Erstmals fand das Festival vom 10. bis 12. August 2012 statt. An der Fassade des Fürstenhauses in Weimar, dem heutigen Haupthaus der Hochschule für Musik „Franz Liszt“, wurde eine Produktion des Istanbuler Künstlerkollektivs NERDWORKING präsentiert. Das Festival soll jährlich stattfindenden.
  • Kunstfest Weimar: Ende August bis Anfang September findet alljährlich das Kunstfest Weimar statt. Das Kunstfest Weimar ist Thüringens größtes und ein international bekanntes Festival für zeitgenössische Künste. Für die Jahre 2004 bis 2013 war Nike Wagner künstlerische Leiterin des Weimarer Kunstfestes, das maßgeblich durch das Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur und die Stadt Weimar finanziert wird. Seit 2014 wird das Kunstfest vom Deutschen Nationaltheater Weimar veranstaltet. Künstlerischer Leiter ist Christian Holtzhauer.
  • „Yiddish Summer Weimar“ ist ein jährlich stattfindender internationaler Kurs für Klezmer-Musik und zugleich ein Musikfestival der Other Music Academy. Der YSW gehört zu den wichtigsten Klezmer-Meisterkursen weltweit. Gründer und Leiter des Yiddish Summer ist der Musikwissenschaftler und Musiker Alan Bern. Aus dem Yiddish Summer entstand das Projekt The Other Europeans, das sich mit der Verbindung von Lăutari- und Klezmer-Musik beschäftigt und im Jahr 2012 der Dokumentarfilm „Der zerbrochene Klang“ von 1Meter60Film.
  • „Bachbiennale:“ Festival für barocke Musik und historische Aufführungspraxis. Seit 2012 wurde die Bachbiennale um ein Kindermusikfestival erweitert, das einzige deutsche Barockmusikfestival für Kinder.
  • Zur Langen Nacht der Museen werden jedes Jahr im Sommer die Kultureinrichtungen in Weimar und im Weimarer Land bis weit nach Mitternacht geöffnet. Interessierte können hier Museen, Galerien, Archive und Kirchen besichtigen, an Führungen teilnehmen und Konzerte und Vorträge anhören.
  • Kleinkunst-Festival: Seit 2004 findet jedes Jahr von Mai bis Juni ein sechswöchiges Kleinkunst-Festival auf dem Beethovenplatz in Weimar statt. In dem dafür auf der Wiese errichteten „Köstritzer Spiegelzelt“ präsentieren Künstler aus verschiedenen Ländern ein Programm aus Musik, Theater und Kabarett. Erstmals wurde 2010 der Publikumspreis Marlene am Ende des Festivals verliehen. 35 Künstler standen in 40 Vorstellungen zur Auswahl. Gewonnen hatte das Trio Malediva.
  • Fête de la Musique: Am 21. Juni eines jeden Jahres beteiligt sich Weimar an der internationalen Fête de la Musique.
  • Klassisches Open-Air-Konzert: Der Weimarhallenpark ist Anfang Juli jeden Jahres Schauplatz für ein klassisches Open-Air-Konzert der Staatskapelle Weimar. Die Thematik des Events bezieht sich auf die Musik einer bestimmten Nation (2007: „Eine Ungarische Nacht“, 2008: „Eine Französische Nacht“, 2009: „Eine Amerikanische Nacht“). Die Musiker spielen auf einer schwimmenden Bühne auf dem Teich, während die bis zu 3000 Zuschauer auf Terrassen und Wiesen des illuminierten Parks Platz nehmen.
  • Der Weimar-Preis ist eine Auszeichnung, die die Stadt Weimar seit 1990 vergibt. Er wird an Einzelpersonen oder "mehrere an einem Werk beteiligte Personen verliehen, die sich um das kulturelle Ansehen der Stadt Weimar verdient gemacht haben.
  • Zu Goethes Geburtstag am 28. August gestaltet die Klassik Stiftung Weimar jährliche verschiedene Aktivitäten und künstlerische Interventionen. Vor Goethes Wohnhaus wird ein Weinfest ausgerichtet.
  • Seit 2011 wird anlässlich des Herdergeburtstages am 25. August der Herder-Förderpreis verliehen.
  • Seit 1994 finden meist im März eines Jahres die Weimarer Reden im Nationaltheater statt.

Kulturzentren

  • Neue Weimarhalle, 1999 entstanden als Nachfolgebau der 1932 errichteten und 1997 abgerissenen Weimarhalle, „gehört zu den schönsten Veranstaltungs- und Kongresshäusern Europas“ – das MDR Fernsehen sendete am 1. Dezember 2013 eine ausführliche Dokumentation über das Haus und seine Geschichte
  • ACC Galerie Weimar – Autonomes CulturCentrum – mit Galerie für zeitgenössische Kunst, Veranstaltungen und einem Restaurant/Caféhaus
  • C-Keller & Galerie, Markt 21 – Café, Bar, Kunstgalerie, Veranstaltungsort
  • E-Werk Weimar mit Straßenbahndepot
  • Gaswerk – Projektwerkstatt und Veranstaltungsort
  • Gerber 1 und Gerber 3 – Haus für Soziokultur
  • Mon Ami – Jugend- und Kulturzentrum
  • Studentenclub Kasseturm – Studentenclub
  • Studentenclub Schützengasse – Studentenclub (geschlossen)
  • Studentenclub Jakobsplan – Studentenclub (geschlossen)

Darstellende Kunst

Das Deutsche Nationaltheater mit der Staatskapelle Weimar ist der bedeutendste Theaterbetrieb Weimars. Es handelt sich dabei um eine Doppelinstitution, bestehend aus dem Bühnenbetrieb Deutsches Nationaltheater und dem Orchester Staatskapelle Weimar. Daneben gibt es eine Handvoll kleinere Theater und Kleinkunstbühnen (Jugendtheater im Stellwerk, Theater im Gewölbe, Galli-Theater, Mascha, Palais Schardt).

Die Schola Cantorum Weimar ist der größte Kinder- und Jugendchor Thüringens.

Weimar besitzt daneben drei Filmtheater, das Cinestar in der Schützengasse (sechs Säle), das unabhängige Lichthaus Kino (drei Säle) und das Kommunale Kino im Kulturzentrum mon ami (ein Saal).

Bauwerke

Schlösser und Palais

Seit dem Mittelalter besitzt Weimar ein Stadtschloss, das mehrmals erneuert wurde. Aus der Zeit der Weimarer Klassik stammt dagegen das Wittumspalais, in dem Anna Amalia ihre letzten Jahre verbrachte. Schloss und Park Belvedere, außerhalb des Stadtzentrums gelegen, waren ursprünglich die Sommerresidenz der Weimarer Fürsten. Eine besondere Bedeutung hatten Schloss und Park Tiefurt als Lieblingsresidenz Anna Amalias und Treffpunkt ihres literarisch-musischen Kreises. Auch Schloss und Park Ettersburg hatten zu dieser Zeit eine ähnliche Funktion und gehören heute zur Klassik Stiftung Weimar. Das Gelbe Schloss (1704) war Witwensitz der Herzogin Charlotte Dorothea Sophie, das Rote Schloss (1576) der Herzogin Dorothea Susanne. Das Fürstenhaus Weimar beherbergt heute die Hochschule für Musik Franz Liszt.

Kirchen

Die größte Kirche Weimars ist die Stadtkirche St. Peter und Paul, die im Wesentlichen um 1500 erbaut wurde. Sie ist auch als Herderkirche bekannt; dieser Name geht auf das Wirken des Theologen und Philosophen Johann Gottfried Herder zur Zeit der Weimarer Klassik zurück. Das Altarbild wurde von Lucas Cranach dem Älteren und dem Jüngeren geschaffen.

Die barocke Jakobskirche, die ehemalige Hofkirche, ist die Traukirche Johann Wolfgang Goethes. Auf ihrem Kirchhof sind die Grabmale mehrerer berühmter Persönlichkeiten zu sehen.

Die katholische Herz-Jesu-Kirche wurde zwischen 1889 und 1891 nach Plänen des Architekten Max Meckel im Stil des Historismus erbaut. In ihrer Mischung aus Neogotik und Neorenaissance erinnert sie an den Vorbild gebenden Dom von Florenz.

Die Kreuzkirche wurde ursprünglich im Jahre 1899 als Kirche Saint Michael and All Angels für Weimars damalige anglikanische Gemeinde im Stil der anglikanischen Spätgotik errichtet. Als sich ab 1914 die Gemeinde auflöste (da deren meist englische Mitglieder als Kriegsgegner Deutschlands galten und das Land verließen), verlor die Kirche ihre Aufgabe und stand leer. 1927 erwarb Weimars Stadtkirchengemeinde den Sakralbau und weihte ihn 1928 als Kreuzkirche neu. 1962 erhielt sie Glocken aus Apolda, seit 1989 gibt es eine Schuke-Orgel. In jüngerer Zeit wurde sie umfassend saniert.

Der Stadtteil Gelmeroda hat eine Dorfkirche, die als Feiningerkirche und Autobahnkirche überregional bekannt ist.

Weitere Bauwerke

Gedenkstätten

Museen

Kunstmuseen und -galerien

Zeitgenössische Kunst wird im Neuen Museum Weimar ausgestellt, einer Einrichtung der Klassik Stiftung Weimar. Regelmäßige Ausstellungen werden in der Galerie Eigenheim, der ACC Galerie Weimar und der städtischen Kunsthalle Harry Graf Kessler gezeigt.

Das Bauhaus-Museum enthält Exponate der im Jahre 1919 in Weimar gegründeten Kunstschule Bauhaus, darunter Werke von Walter Gropius und Johannes Itten. 2019 wurde angrenzend an Neue Weimarhalle und Gauforum das neue Bauhaus-Museum eröffnet und löste das Provisorium auf dem Theaterplatz ab.

Malerei vom 16. bis 19. Jahrhundert beherbergt das Museum im Weimarer Stadtschloss.

Geschichtsmuseen

Das Museum Haus der Weimarer Republik am Theaterplatz erinnert an die Verabschiedung der Weimarer Reichsverfassung 1919 und die Zeit der Weimarer Republik.

Das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie unterhält in Weimar das Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens.

Die Geschichte der Stadt selbst wird im Stadtmuseum dargestellt, das sich im Bertuchhaus befindet. Die Ausstellung beginnt mit den Spuren der frühesten Besiedelung und behandelt als Schwerpunktthemen unter anderem das Wirken Johann Sebastian Bachs und Friedrich Justin Bertuchs in Weimar sowie die Nationalversammlung 1919 und die Weimarer Republik.

Das Weimarhaus, ein privates „Geschichts-Erlebnismuseum“, zeigt wichtige historische Ereignisse in Form von unterhaltsamen Dioramen.

Weitere Museen

  • Musterhaus Am Horn, einziges erhaltene Versuchshaus aus der Zeit Bauhaus in Weimar. Heute ein Museum (UNESCO-Weltkulturerbe).
  • Im Deutschen Bienenmuseum sind alle Aspekte der Imkerei zu betrachten.
  • Das Eisenbahnmuseum Weimar beheimatet Thüringens größte Sammlung an historischen Lokomotiven, aber auch Straßenbahnen und Eisenbahnwaggons.
  • Das Ginkgo-Museum beschäftigt sich als einziges seiner Art mit Ginkgopflanzen.
  • In der Rittergasse befindet sich das kleine Schirmmuseum der Familie Pennewitz.
  • Das kleinste Museum Weimars ist Marie Seebach in der Tiefurter Allee gewidmet. Es diente als Vorbild für Giuseppe Verdis Casa Verdi in Mailand.

Medienbestände

Archive

Bibliotheken

Sport

Der bekannteste Verein der Stadt ist der Fußballverein SC 1903 Weimar, früher Motor Weimar. Er hat zu DDR-Zeiten meist in der DDR-Liga (2. Liga), kurzzeitig auch in der Oberliga (1. Liga) gespielt, befindet sich zurzeit in der Thüringenliga. Die Heimspiele werden im reinen Fußballstadion Am Lindenberg ausgetragen, welches an der Ausfallstraße Richtung Jena am ehemaligen Flugplatz Weimar-Lindenberg liegt.

Weimarer Erfolge, mit Siegen auf Landes-, Bundes- und DDR-Ebene bzw. Zugehörigkeit zur höchsten Spielklasse, gab es in überraschend vielen Sportarten. Ein Beispiel dafür ist der Wildwasserkanusport im KGC 66 Weimar, den Weimarer Athleten in der DDR zeitweise dominiert hatten. Auch im Hockey, Tennis, Volleyball, Schach, Boxen, Fechten, Judo, Basketball, Turnen, Tischtennis, Rettungsschwimmen und Altherrenfußball verfügt Weimar über Mannschaften oder Einzelsportler auf gutem Amateurniveau.

2021 hatte sich Weimar als Host Town für die Gestaltung eines viertägigen Programms für eine internationale Delegation der Special Olympics World Summer Games 2023 in Berlin beworben. 2022 war die Stadt als Gastgeberin für Special Olympics Äquatorialguinea ausgewählt worden. Damit ist Weimar Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik, an dem über 200 Host Towns beteiligt sind. Da der Sportverband aus Äquatorialguinea kurzfristig seine Reise zu den World Games absagte, fanden die geplanten Veranstaltungen zur Inklusion jedoch nicht statt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Wirtschaftskraft

Im Zukunftsatlas 2016 belegte die kreisfreie Stadt Weimar Platz 108 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland. Sie zählt damit zu den Regionen mit „Zukunftschancen“ und belegt den zweiten Platz innerhalb Thüringens.

Im Jahre 2016 erbrachte Weimar, innerhalb der Stadtgrenzen, ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 2,001 Milliarden €. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 31.147 € (Thüringen: 27.674 €/ Deutschland 38.180 €). In der Stadt gibt es 2017 ca. 34.300 erwerbstätige Personen. Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2018 bei 5,7 % und damit leicht über dem Durchschnitt von Thüringen mit 5,2 %.

In Weimar arbeiten 11,2 Prozent der Beschäftigten im produzierenden Gewerbe und 87,7 Prozent im Dienstleistungssektor. Davon entfallen allein 37,6 Prozent auf Gastronomie und Handel. 2002 gab es in Weimar 3.344 Betten in 37 Hotels mit insgesamt 435.677 Übernachtungen bei einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 1,9 Tagen.

Industrie

Größtes Industrieunternehmen ist die Bayer Weimar GmbH und Co. KG, ein Tochterunternehmen der Bayer HealthCare, mit etwa 500 Beschäftigten. Auf dem Gelände des 1898 gegründeten Waggonwerk Weimar, das während der DDR-Zeit als VEB Weimar-Werk Landmaschinen herstellte, befindet sich heute ein Standort der Hydrema-Gruppe, die in Weimar Baumaschinen herstellt.

Ein Abfüllbetrieb von Coca-Cola in Weimar, der 1991 aus dem Erfrischungsgetränkehersteller VEB Limona Weimar hervorging, wurde 2018 geschlossen.

Zur DDR-Zeit bestanden in Weimar der VEB Uhrenwerk Weimar und der VEB Weimar-Werk.

In Weimar befand sich von 1896 bis 1935 die Orgelbauwerkstatt Heerwagen.

Im Weimarer Stadtteil Ehringsdorf befindet sich Weimars größte Brauerei mit den Marken Ehringsdorfer und Weimarer, die im Jahr 1840 gegründet wurde und die Einfachbier-Tradition aus dem 14. Jahrhundert weiterführte.

Dienstleistungen

Öffentliche Einrichtungen

Die Stadt ist Sitz des Amtsgerichts Weimar, das zum Bezirk des Landgerichts Erfurt gehört, des Weimarer Verwaltungsgerichts, des Thüringer Oberverwaltungsgerichts sowie des Thüringer Verfassungsgerichtshofs.

Tourismus und Tagungen

Durch seine Geschichte sowie zahlreiche Museen, Galerien, Baudenkmale und Kultur- und Klassikerstätten ist Weimar ein bedeutendes Ziel für Bildungs-, Kultur- und Städtetourismus. Auch die Gedenkstätte für das KZ Buchenwald mit dem Speziallager Nr. 2 Buchenwald wird von Besuchern aus der ganzen Welt frequentiert.

Veranstaltungsräume für Konferenzen, Tagungen, Fachmessen, Konzerte und Ausstellungen bieten beispielsweise die 1999 eröffnete Neue Weimarhalle, das Jugend-Kulturzentrum Mon Ami, das Reithaus der Europäischen Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Weimar (EJBW), das Gebäude der Other Music Academy und mehrere größere Hotels.

Weimar besitzt 28 Hotels, darunter das historische Hotel Elephant und das Grand Hotel Russischer Hof, 6 Jugendherbergen und Backpacker Hostels und eine große Anzahl Pensionen und Privatunterkünfte.

Campingplätze befinden sich in Tiefurt, Ettersburg, Oettern und am Stausee Hohenfelden.

Medien

Energiewirtschaft

Im Jahr 2014 wurde Weimar zur „Energiekommune“ ernannt, da sich die Stadt im Bereich interkommunaler Windprojekte engagierte. In Weimar gibt es zwei Umspannwerke der Tochter der Stadtwerke Weimar, Energienetze Weimar GmbH & Co. KG (ENWG), die 110 kVolt des Netzbetreibers Thüringer Energienetze (TEN) in 220 Volt Netzspannung für Haushalte umwandeln. Eines befindet sich in Oberweimar und ein weiteres in Weimar-Nord.

In Weimar stehen zwei Umspannwerke, die die Energieversorgung der Stadt sichern. Es gab in Weimar drei Umspannwerke, von denen allerdings eines nicht mehr in Betrieb ist. Eines befindet sich in Oberweimar in der Bahnhofstraße 60. Ein weiteres befindet sich in Weimar-Nord in der Nordstraße im Bereich abgehend von der Buttelstedter Straße und reicht bis zur Industriestraße. Dort erstreckt es sich in der Nord-Süd-Richtung von der Döbereinerstraße und der Nordstraße. Dort ist auch eine Bushaltestelle. Als noch der Oberleitungsbus Weimar betrieben wurde, hielt auch dieser hier. Die darüberliegende Straße wurde nach diesem Umspannwerk in Über dem Umspannwerk benannt. Dieses ist auch das ältere von beiden, welches in den 1920er Jahren errichtet wurde. Es stand unter der Leitung der 1923 gegründeten Thüringenwerk A.G. Weimar. Seit mindestens den 1930er Jahren ist zumindest das Umspannwerk in Weimar-Nord im Interesse der Elektrotechniker. Das Umspannwerk in Weimar-Nord wurde errichtet, weil einem Gutachten von 1923 zufolge das damalige Gleichstromnetz überfordert war. Seit 1920 war die Stromversorgung Weimars in den Händen der Stadt. Es war gewissermaßen eine Einrichtung, die letztlich zur Umstellung auf den Wechselstrombetrieb ausgelegt war. Erst 1967 endete restlos der Gleichstrombetrieb in Weimar. Es ist ein 50 KV Umspannwerk. Das 110 KV Umspannwerk in Oberweimar wurde 1971 errichtet, womit sich in Weimar die Stromversorgung wesentlich verbesserte. Das 110 kV Umspannwerk wurde an die Trasse Erfurt-Jena an das überregionale Stromnetz angeschlossen. Das alte 50 kV. Umspannwerk in Weimar-Nord wurde weiter über die 50 kV-Leitung Erfurt-Apolda betrieben und 1991 zu einem 110/20/10 kV-UW umgebaut. Bis 1990 existierte noch in der Tiefurter Allee ein Umspannungswerk für die Bereitstellung des Bahnstromes der Deutschen Reichsbahn mit einer Frequenz von 16 2/3 Hz.

Verkehr

Fußverkehr

Durch Weimar führen überregionale touristische Wanderwege, wie der Goethe-Erlebnisweg, der Lutherweg Thüringen, der Thüringer Drei-Türme-Weg, der Maria-Pawlowa-Promenaden-Weg und der Kneipp-Rundweg.

Zudem gibt es regionale Themenrouten, wie den Gedenkweg Buchenwaldbahn. Ein Teil der alten Bahnstrecke der Buchenwaldbahn wurde seit 2007 durch den „Gedenkweg Buchenwaldbahn“ wieder sichtbar. Dieser beginnt kurz nach der „Blutstraße“ und endet an der Verladerampe des Konzentrationslagers, neben den ehemaligen Gustloff-Werken. Er hat eine Länge von 3,3 Kilometern.

In Weimar wurde 1969 die erste Fußgängerzone vom Goetheplatz über den Theaterplatz, die Schillerstraße, den Markt zum Stadtschloss angelegt. Dort befinden sich viele Geschäfte und Gastronomie.

Verschiedene Stadtparks Weimars, wie der Goethepark (Park an der Ilm), der Schloßpark Tiefurt, der Schlosspark Belvedere und der Schlosspark Ettersburg sind nur zu Fuß zu erkunden.

Straßenverkehr

Die Anschlussstelle Weimar der A 4 ist die Anbindung zur Stadt, die Abfahrten Apolda aus östlicher und Nohra aus westlicher Richtung ergänzen diese. In der Stadt kreuzen die Bundesstraßen 7 (West-Ost-Richtung von Erfurt nach Jena) und 85 (Nord-Süd-Richtung von Bad Frankenhausen nach Rudolstadt). Die von Erfurt kommende B 7 bindet heute in west-nördlicher Richtung an eine teilweise zweispurig ausgebauten Nordumfahrung an. Die Fortführung der Umgehungsstraße nach Osten Richtung Jena ist umstritten, da der zum Weltkulturerbe gehörende Tiefurter Park sowie der Stadtwald Webicht betroffen wäre. Eine Untertunnelung des Webichts würde die Kosten vervielfachen.
Bis heute gibt es mehrere touristische Anbieter von Pferdekutschen in Weimar.

Öffentlicher Personennahverkehr

Das Stadtbusnetz wird von der Stadtwirtschaft Weimar GmbH betrieben. Die zentrale Umsteigehaltestelle am Goetheplatz wird im Rendezvous-System von allen neun Stadtbuslinien bedient. Weitere wichtige Umsteigehaltestellen befinden sich am Hauptbahnhof, in der Gropiusstraße und am Wielandplatz. In der umliegenden Region, also im Weimarer Land, wird der öffentliche Personennahverkehr von der Personenverkehrsgesellschaft mbH Weimarer Land betrieben.

Die Straßenbahn Weimar verkehrte in der Stadt zwischen 1899 und 1937. Ihr Liniennetz mit 1000 Millimetern Spurweite wurde 1937 mit dem Bau des Gauforums zu Gunsten von Bus und Oberleitungsbus stillgelegt, sodass Weimar die größte Stadt der neuen Bundesländer ohne Straßenbahnnetz ist.

Der Obusbetrieb Weimar bestand von 1948 bis 1993. Noch 1990 wurde eine Neubaustrecke nach Weimar-West in Betrieb genommen.

Am 1. April 2006 wurde in den Städten Erfurt, Jena, Weimar, Apolda und im nördlichen Landkreis Weimarer Land der einheitliche Verbundtarif Mittelthüringen eingeführt.

Der Zentraler Omnibusbahnhof Weimar (ZOB Weimar) befindet sich in der Hoffmann-von Fallersleben-Straße am Sophienstiftsplatz in der Nähe des Deutschen Nationaltheaters im Zentrum der Stadt Weimar. Der Sophienstiftsplatz war historisch am Kopfbahnhof Weimar-Erfurter Tor der Bahnstrecke Weimar–Kranichfeld und wichtige Umsteigestelle zwischen der roten, blauen und weißen Linie der Straßenbahn Weimar. Vom Busbahnhof Weimar werden heutzutage Busverbindungen in Weimars Umgebung, wie z. B. nach Niederzimmern, Blankenhain oder Apolda aber auch nationale Verbindungen, z. B. nach Berlin angeboten.

Schienenverkehr

In Weimar treffen die Thüringer Bahn, die Ilmbahn und die Holzlandbahn aufeinander. An den Fernverkehr ist Weimar im Wesentlichen über den ICE-Halt Erfurt angebunden, der in weniger als 15 Bahnminuten erreichbar ist.

Weimar war von 2000 bis 2015 ein regulärer ICE-Systemhalt mehrerer ICE-Linien. In Weimar selbst halten seit der Eröffnung der Schnellfahrstrecke Erfurt–Leipzig/Halle und der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Erfurt seit 2015 nur noch einzelne IC und ICE (seit 2018 ICE-Linie 11 München–Berlin mit dem ICE 4). Weimar war von 1995 bis 1999 mit dem EC direkt mit Paris und Prag und in den Folgejahren mit dem City Night Line (CNL) direkt an Zürich, Basel und Prag angebunden. Weimar war seit jeher an den internationalen Fernverkehr angebunden, wie mit Schnellzügen in den 70er Jahren an Warschau Wschodnia und Paris Est.

Im Nahverkehr ist Weimar mit dem Regionalexpress Göttingen–Erfurt–Weimar–JenaGlauchau/Zwickau oder Erfurt–Weimar–Jena–Gera/Altenburg alle zwei Stunden erreichbar, dazu sind die Regionalbahnlinien Eisenach–Erfurt–Weimar–Naumburg–Halle (Saale) und Weimar–Kranichfeld wichtige Anbindungen.

Im Stadtgebiet befindet sich neben dem Bahnhof Weimar (innerstädtisch als Hauptbahnhof bezeichnet), der kleine Berkaer Bahnhof sowie fünf Haltepunkte: Oberweimar, Weimar-West, Nohra (b Weimar), Holzdorf, Legefeld. Obgleich nicht auf Weimarer Flur gelegen gehört auch die Station Obergrunstedt zum Tarifbereich Weimar.

Im Stadtgebiet befanden sich weitere ehemalige Bahnhöfe. Nördlich vom Hauptbahnhof Weimar befand sich bis Mitte 1946 der mit 1000-Millimeter-Schmalspur und seit Herbst 1937 auch dreischienig mit Normalspur ausgestattete Bahnhof Weimar Secundair Bahnhof, der ab 1940 in Weimar Nord umbenannt wurde. Im Stadtteil Schöndorf befand sich der Bahnhof Weimar Schöndorf, der heute als Wohnhaus genutzt wird. Vom 26. Juni 1887 bis zum 11. April 1946 war Weimar Startpunkt der im Volksmund Laura genannten Schmalspurbahn Weimar–Rastenberg/Großrudestedt, die von der Weimar-Rastenberger Eisenbahn-Gesellschaft (WREG) mit Sitz in Weimar betrieben wurde.

1943 wurde am KZ Buchenwald der Bahnhof Buchenwald errichtet. Für Häftlingstransporte zum KZ Buchenwald entstand seit 1943 die Bahnstrecke Weimar–Buchenwald, auch Buchenwaldbahn genannt. Zwischen 1946 und 1953 wurde auf einem Teil der Strecke öffentlicher Personenverkehr, ab 1949 durch die Deutsche Reichsbahn durchgeführt. Ende 1951 verkehrten zwei Zugpaare von Montag bis Samstag, eins von Montag bis Freitag und eins nur mittwochs und samstags zwischen Weimar Nord und Großobringen.

Von 1887 bis 1908 lag an der Bahnstrecke Weimar–Kranichfeld der Bahnhof Weimar Erfurter Tor, für den als Empfangsgebäude das Torhaus an der Erfurter Straße genutzt wurde.

Im östlich des Weimarer Hauptbahnhofs gelegenen ehemaligen Bahnbetriebswerk befindet sich das Eisenbahnmuseum Weimar mit Lokomotiven, Wagen und Straßenbahnen.

Bereits mit der Schaffung des ICE-Knotenpunkts Erfurt im Jahr 2015 war eine Regio-S-Bahn Thüringen angekündigt worden. 2020 beschloss der Stadtrat von Weimar gemeinsam mit den Stadträten der Thüringer Städtekette (Eisenach, Gotha, Jena und Altenburg) die Schaffung einer Regio-S-Bahn Thüringen mit einer Linie mit Halt in Weimar zu fordern. Die Stadträte fordern gemeinsam mit Thüringens Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) die Landesregierung Thüringens und alle Beteiligten auf, die Regio-S-Bahn Thüringen mit zwei Linien zu realisieren. Im Freistaat Thüringen wird seitdem als langfristiges Ziel die Entwicklung einer Regio-S-Bahn Thüringen entlang der Thüringer Städtekette verfolgt.

Fahrradverkehr

Durch Weimar führen überregionale touristische Radfernwege, wie der Radfernweg Thüringer Städtekette, der Ilmtal-Radweg, der Feininger-Radweg und der Laura-Radweg.

In Weimar existieren an stark befahrenen Straßen angelegte Radwege und Fahrradstreifen. In Weimar soll seit 2022 eine erste Straße Fahrradstraße in der Schubertstraße entstehen.

In einigen Gebieten der Stadt verkehren zur touristischen Nutzung Fahrradtaxis. Mehrere Anbieter von Mietfahrrädern und E-Scootern bieten im Innenstadtbereich eine Ausleihe an.

Luftverkehr

Seit dem 30. Juni 2011 führt der internationale Verkehrsflughafen bei Erfurt den Namen Flughafen Erfurt-Weimar. Vom Flughafen Erfurt-Weimar werden insbesondere Ferienflugverbindungen angeboten.

Der Flugplatz Weimar-Umpferstedt kann von kleinen Flugzeugen und Helikoptern angeflogen werden und wurde u. a. von der Bundeskanzlerin genutzt.

Der ehemalige Flugplatz Weimar-Lindenberg wurde am 8. Juni 1911 errichtet. Von ihm aus flog die Deutsche Luft-Reederei, einem historischen Vorgänger der Lufthansa, ab Februar 1919 einen regelmäßigen Luftpostdienst zwischen Weimar und Berlin. Weimar–Berlin war eine der ersten zivilen Fluglinien der Welt und die erste Deutschlands, die mit Flugzeugen betrieben wurde. 1936 wurde der Flugplatz auf dem Webicht geschlossen.

Der ehemalige Flugplatz Weimar-Nohra bestand von 1917 bis 1992 und wurde von den kaiserlichen Luftstreitkräften, der Luftwaffe, den United States Army Air Forces und zuletzt von der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland militärisch genutzt.

Bildung

Schulen

  • Gymnasien: „Friedrich Schiller“ / „Johann Wolfgang v. Goethe“ / „Humboldt“ / Musikgymnasium Schloss Belvedere
  • Gemeinschaftsschule: Staatliche Gemeinschaftsschule Weimar / „Carl Zeiss“
  • Regelschulen: „Weimar-Schöndorf“ / „Parkschule Weimar“ / „Johann Heinrich Pestalozzi“
  • Grundschulen: „Johann Heinrich Pestalozzi“ / „Louis Fürnberg“ / „Johannes Falk“ / „Albert Schweitzer“ / „Parkschule“ / „Lucas Cranach“ / „Weimar-Schöndorf“ / „Legefeld“
  • Berufsschulen: SBBS für Wirtschaft, Verwaltung und Ernährung „Friedrich Justin Bertuch“ / Staatliches Berufsbildungszentrum Weimar – (Kompetenzzentrum für Gesundheit, Soziales und Technik), zu DDR-Zeiten u. a. die Medizinische Fachschule „Walter Krämer
  • Schulen in freier Trägerschaft: Thuringia International School Weimar (ThIS) / Freie Waldorfschule Weimar / „Johannes Landenberger“ Schule (Förderschule für geistig Behinderte)
  • Sonstige Schulen: Thüringenkolleg Weimar (2. Bildungsweg) / Musikschule „Ottmar Gerster“ / Herderschule (staatliches regionales Förderzentrum) / Volkshochschule Weimar / Bildungs- und Tagungsstätte Weimar, SGB II-Kompetenzzentrum der Bundesagentur für Arbeit

Hochschulen

Literarische Gesellschaften

Personen

Persönlichkeiten

Weimarer, Weimaraner

Die Einwohner Weimars werden als Weimarer bezeichnet. Johann Wolfgang von Goethe nannte sie Weimaraner. Weimaraner ist heute auch der Name einer Hunderasse, die im 19. Jahrhundert hier gezüchtet wurde. Adjektivisch oder adverbial werden sowohl Weimarer (dann meist in Bezug auf die Stadt), als auch Weimarische/-r/-s (dann meist in Bezug auf das Land Sachsen-Weimar/Sachsen-Weimar-Eisenach) gebraucht (z. B. Weimarer Bürgermeister, Weimarischer Staatsrat).

Vimaria

Die latinisierte Form des Stadtnamens von Weimar Vimaria ist außer einer Personifikation der Stadt Weimar auch Bezeichnung u. a. eines Sportvereines, eines Verlages, eines ehemaligen Zierbrunnens und (in der Schreibweise Wimaria) eines Stadions.

Rezeption

Landformen

Astronomische Körper

Städte

Orte

Tierrassen

  • Der Weimaraner ist eine von der FCI anerkannte deutsche Hunderasse. In der Bettina-von-Arnim-Straße am Jägerhaus befindet sich eine für den 1897 gegründeten Verein zur Züchtung des Weimaraner Vorstehhundes eine Plakette in Bronze anlässlich seines 100-jährigem Bestehens aus dem Jahr 1997.

Transportmittel

  • Ein Airbus A321-131 der Lufthansa mit dem Luftfahrzeugkennzeichen D-AIRX wurde nach Weimar benannt.
  • Am 17. Januar 2003 wurde ein Hochgeschwindigkeitszug der Baureihe 411 (ICE T) mit der Triebzugnummer 1127 mit den beschrifteten Wagen 411 027 und 411 527 nach Weimar benannt.
  • ehemaliges Schiff und letzter Dampfer der Städteklasse mit dem Namen Weimar (1891–1918)
  • ehemaliges Schiff der Universitäts-Klasse von der Reederei Hamburg-Amerika-Linie von 1956 bis 1972 unter dem Namen Weimar
  • Cargo-Schiff mit dem Namen Stadt Weimar fährt unter der Flagge von Antigua and Barbuda

Zahlungsmittel

Beispiele:

Briefmarken

Beispiele:

Replika

Beispiele:

Literatur

  • Alexandra Abel (Text), Stephan Ernst (Foto): Klassisch Modern Lebensstile in Weimar. Weimarer Verlagsgesellschaft, Weimar 2015, ISBN 978-3-7374-0212-5.
  • Dorothee Ahrendt (Text), Roland Krawulsky (Foto): Weimarer Parks. Edition Leipzig, Leipzig 2013, ISBN 978-3-361-00684-3.
  • Günther Beyer (Bilder) und Jens Riederer (Texte): Bilder der Zerstörung. Weimar 1945. Katalog zur Sonderausstellung im Stadtmuseum Weimar, Hrsg. vom Stadtmuseum, Weimar 2015, ISBN 978-3-910053-57-1.
  • Andrea Dietrich, Jörg Sauerbier: Weimar. Ansichten und Einblicke. Leipzig 1996, ISBN 3-86189-082-8.
  • Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Weimar 1998, ISBN 3-7400-0807-5.
  • Jürgen Helfricht: Kleines Weimar-ABC. Husum Verlag, Husum 2008, ISBN 978-3-89876-387-5.
  • Hannelore Henze, Ilse-Sibylle Stapff: Streifzüge durch das alte Weimar. Wartburg-Verlag, Weimar 2004, ISBN 3-86160-156-7.
  • Paul Kahl: Die Weimarer Museen. Ein erinnerungskulturelles Handbuch. Sandstein, Dresden 2022, ISBN 978-3-95498-635-4.
  • Rikola-Gunnar Lüttgenau (Hrsg.): Weimar im Nationalsozialismus. Ein Stadtführer. Förderverein Buchenwald, Weimar 2008, ISBN 978-3-938669-04-4.
  • Peter Merseburger: Mythos Weimar. Zwischen Geist und Macht. dtv, 2013, ISBN 978-3-570-55208-7.
  • Rainer Müller: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 4: Kulturdenkmale in Thüringen. Band 4.1: Stadt Weimar, Altstadt, Band 4.2: Stadt Weimar, Stadterweiterung und Ortsteile. E. Reinhold Verlag, Altenburg 2010, ISBN 978-3-937940-54-0.
  • Angela Pfotenhauer, Elmar Lixenfeld: Weimar – Welterbe. MONUMENTE-Publikationen der DSD, Bonn 2006, ISBN 3-936942-65-X oder ISBN 3-936942-66-8.
  • Angela Pfotenhauer, Elmar Lixenfeld: Weimar. Von Goethe zum Bauhaus. MONUMENTE-Publikationen der DSD, Bonn 2018, ISBN 978-3-86795-148-7.
  • Heinrich Pleticha (Hrsg.): Das klassische Weimar. Texte und Zeugnisse. Köln 1983, ISBN 3-89836-517-4.
  • Steffen Raßloff: Weimar. 55 Meilensteine der Geschichte. Erfurt 2022, ISBN 978-3-96303-371-1.
  • Steffen Raßloff: Geschichte der Stadt Weimar. Erfurt 2018, ISBN 978-3-95400-891-9.
  • Steffen Raßloff und Mark Schmidt (Hrsg.): Orte der Reformation – Weimar. Leipzig 2015, ISBN 978-3-374-04117-6.
  • Georg Schmidt: Durch Schönheit zur Freiheit: Die Welt von Weimar-Jena um 1800. C. H. Beck, München 2022, ISBN 978-3-406-78556-6.
  • Rolf Schneider: Weimar. Klassik und Moderne. be.bra verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-86124-661-9.
  • Alberto Schwarz: Weimar (= „Berühmte Kunststätten/Kunstgeschichtliche Städtebücher“). Leipzig 1993, ISBN 3-363-00582-2.
  • Annette Seemann: Weimar – ein Reisebegleiter. Insel Verlag, 2004, ISBN 3-458-34766-6.
  • Annette Seemann, Constantin Beyer: Weimar. Die bedeutendsten Bauten vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2014, ISBN 978-3-95462-193-4 (Bild-Text-Band).
  • Annette Seemann: Weimar. Eine Kulturgeschichte. C. H. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-63030-9.
  • Justus H. Ulbricht: Klassikerstadt und Nationalsozialismus, Kultur und Politik in Weimar 1933 bis 1945. Weimar 2000, ISBN 3-931743-55-1.
  • Rainer Wagner (Hrsg.): Weimar. Stadtansichten im Wandel. Kassel 1992, ISBN 3-87816-078-X.
  • Weimar und seine Umgebung (= Werte unserer Heimat. Band 18). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1973.
  • Weimar und seine Umgebung (= Werte der deutschen Heimat. Band 61). 2. Auflage. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1999, ISBN 3-7400-0941-1.
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Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Die Entscheidung erfolgte aufgrund der „großen kunsthistorischen Bedeutung öffentlicher und privater Gebäude und Parklandschaften aus der Blütezeit des klassischen Weimar.“ Vgl. Klassisches Weimar. (Nicht mehr online verfügbar.) In: unesco.de. Deutsche UNESCO-Kommission e. V., archiviert vom Original am 4. Juni 2016; abgerufen am 31. Dezember 2018.
  3. Deutscher Bundestag – Deutsches Nationaltheater Weimar. Abgerufen am 18. Februar 2023.
  4. Hydrogeologische Karte Thüringens der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (PDF; 4,37 MB) (Landkreisweise sind noch feinere Karten erhältlich.)
  5. Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. S. 143 ff.
  6. Axel Stefek: Weimar unterirdisch – Der Lottenbach und der Schützengraben als historische Stadtgewässer, aus "Weimar – Jena : Die große Stadt" 4/4 (2011) S. 241–261, Verlag Vopelius. In: www.VerlagVopelius.eu
  7. Lucas-Edgar May: Frühe Bauern unter neuem Hof. In: Archäologie in Deutschland. Nr. 04, 2021, S. 65.
  8. Bemman / Hahne, S. 35, mit weiterer Literatur.
  9. Manfred Niemeyer (Hrsg.): Deutsches Ortsnamenbuch. De Gruyter, Berlin/Boston 2012, S. 677.
  10. Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. S. 91.
  11. Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. S. 293.
  12. Vgl. Rudolf Feustel (Hrsg.): Alt-Thüringen (= Jahresschrift des Museums für Ur- und Frühgeschichte Thüringens. Band 15). Weimar 1978. Darin: Günther Röblitz: Die Gepräge der Münzstätte Weimar (Tabelle S. 111). (PDF; 828 kB).
  13. Ronald Füssel: Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum (= Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland. Band 2). DOBU, Wiss. Verlag Dokumentation und Buch, Hamburg 2003, ISBN 3-934632-03-3, S. 247 f. (Zugl.: Marburg, Univ., Diss., 2000).
  14. Wilhelm Möller: Richtstätten und Hinrichtungen in der Stadt Weimar (= Beiträge zur Geschichte der Stadt Weimar. Heft 21). Bimaria Verlag, Weimar, S. 21.
  15. Grundgesetz über die landständische Verfassung des Grosherzogthums Sachsen-Weimar-Eisenach. Vom 5. Mai 1816 (Weimarisches Wochenblatt, Nummer 42 vom 24. Mai 1816, S. 189 ff.; Digitalisat hier und hier)
  16. Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. S. 73.
  17. Annette Seemann: Weimar. Eine Kulturgeschichte. C. H. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-63030-9, S. 187.
  18. Rolf Bothe: Clemens Wenzeslaus Coudray: 1775–1845; ein deutscher Architekt des Klassizismus, Köln; Weimar; Wien: Böhlau, 2013, ISBN 978-3-412-20871-4
  19. Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. S. 477 f.
  20. Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. S. 276.
  21. Staatsminister und Abteilung des herzoglichen Hauses und des Äußeren – Archivportal Thüringen. Abgerufen am 4. Juni 2023.
  22. Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. S. 496.
  23. Hitlerjugend (HJ), 1926-1945 – Historisches Lexikon Bayerns. Abgerufen am 4. Juni 2023.
  24. Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Weimar 1998, ISBN 3-7400-0807-5, S. 383.
  25. Zur Erinnerung an dieses Ereignis wurde an der Außenfassade vom „Armbrust“ eine Gedenkplatte angebracht. Diese wurde jedoch nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 wieder entfernt.
  26. Alf Rößner: Das koloniale Weimar. In: Ulrich van der Heyden, Joachim Zeller (Hrsg.): Kolonialismus hierzulande – Eine Spurensuche in Deutschland. Sutton Verlag, Erfurt 2008, ISBN 978-3-86680-269-8, S. 32 f.
  27. Jens Schley: Nachbar Buchenwald. Die Stadt Weimar und ihr Konzentrationslager 1937–1945. Köln/Weimar/Wien 1999, ISBN 3-412-15298-6, S. 12.
  28. Guido Dressel: Quellen zur Geschichte Thüringens. 75 Jahre Freistaat Thüringen. Wahlen und Abstimmungsergebnisse 1920–1995. S. 100 ff.
  29. Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion "Entartete Kunst", Forschungsstelle "Entartete Kunst", FU Berlin
  30. Darunter befinden sich 2 Personen, die Suizid begingen; 3 Personen, die an den Folgen der Haft starben; 1 Person, die in der Tötungsanstalt Bernburg umgebracht wurde und 9 Personen, die für tot erklärt wurden. Gedenkbuch. Suche im Namenverzeichnis. Suchen nach: Weimar – Wohnort. In: bundesarchiv.de, abgerufen am 16. April 2017.
  31. Bis circa 1840 war Alexanderhof auch der übliche Name für den Russischen Hof am Goetheplatz 2. Vgl. Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 375.
  32. Zuvor während der Weimarer Republik befand sich im dortigen Lokal ein Treffpunkt der Ortsgruppe Weimar des 1922 gegründeten Bundes für Menschenrechte (BfM), der reichsweit die Interessen von 48.000 schwulen und lesbischen Mitgliedern vertrat. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde dieser Bund aufgelöst und die Mitglieder wurden verfolgt. Die Lokale dieser Szene wurden reichsweit geschlossen. Das traf auch hier zu. In den Jahren 1936 und 1937 gab es am Weimarer Landgericht zahlreiche Prozesse gegen Schwule und Lesben aus Thüringen. Das dreigeschossige Gebäude aus Ziegelmauerwerk mit einem Erker ist der Gründerzeit zuzuordnen.
  33. Manfred Hartung: Die Ansiedlung von Militär in Weimar-Nord, pdf (8 Seiten) vom März 2017, abgerufen am 12. Oktober 2019.
  34. Michael Baar: Mit Weimars Viehauktionshalle ist ein Erinnerungsort abgebrannt. 22. April 2015, abgerufen am 4. Juni 2023 (deutsch).
  35. Jorge Semprún in der „Glocke vom Ettersberg“ II/1997, S. 11.
  36. Die Befreiung des KZ Buchenwald. (Nicht mehr online verfügbar.) In: kriegsende.ard.de. Archiviert vom Original am 28. April 2009; abgerufen am 31. Dezember 2018.
  37. Modern military archives, Washington, 4. armored division, 604-2.2-daily reports, June 1944–May 1945.
  38. Protest gegen Aufmärsche. In: Thüringische Landeszeitung. 8. Februar 2013.
  39. 1 2 Joachim Lattke: Zur Mittagszeit versank alles im Schutt. In: Thüringische Landeszeitung. 9. Februar 2013.
  40. Gedenken an Bombenopfer. In: Thüringische Landeszeitung. 10. Februar 2012.
  41. youtube.com The Wehrmacht Series 5: To the Bitter End Part 5 of 6
  42. Geheimer Bericht der Bezirksbehörde Erfurt der Volkspolizei vom 29. Juni 1953 über die Ereignisse am 17. Juni und den Folgetagen. In: 17juni53.de, abgerufen am 8. November 2016.
  43. Axel Stefek: Protestkundgebung im Speisesaal – der „17. Juni“ in Weimar. In: Axel Stefek: Weimar unangepasst. Widerständiges Verhalten 1950–1989. Stadtmuseum Weimar, Weimar 2014, S. 39–44, hier S. 42.
  44. Der Schrei nach Freiheit. 17. Juni 1953 in Thüringen. Katalog zur Ausstellung der Stiftung Ettersberg zum 50. Jahrestag des 17. Juni 1953. Zuletzt gezeigt im Thüringer Landtag in Erfurt im Juni 2012.
  45. Axel Stefek: Todesurteile für zwei Weimarer. In: Axel Stefek: Weimar unangepasst. Widerständiges Verhalten 1950–1989. Stadtmuseum Weimar, Weimar 2014, S. 23–28.
  46. Axel Stefek: Weimar unangepasst. Widerständiges Verhalten 1950–1989. Stadtmuseum Weimar, Weimar 2014, S. 73–136.
  47. Heinz Voigt: Motto ’89: „Suchet der Stadt Bestes …“ Erinnerungen an die Zeiten des Um- und Aufbruchs – Zum Tode des Weimarer Pfarrers Erich Kranz. (Nicht mehr online verfügbar.) In: horch-und-guck.info. Horch und Guck, 1999, S. 20–21, archiviert vom Original am 2. Dezember 2013; abgerufen am 31. Dezember 2018 (Heft 25/1999).
  48. Christoph Victor: Oktoberfrühling. Die Wende in Weimar. Hrsg. vom Stadtmuseum Weimar. 1992/2009, ISBN 3-910053-25-4.
  49. Stefan Schulz: Beispiel Weimar. In: Berliner Morgenpost. 19. November 2002 (nur für Online-Abonnenten zugänglich).
  50. Datenbank Zensus 2011, Weimar, Alter + Geschlecht
  51. Kirchen widersprechen MDR: Mehr Christen in Weimar. In: katholisch.de. 16. Juni 2017, abgerufen am 26. Mai 2023.
  52. Zensus 2011, Bevölkerung am 9. Mai 2011, Endgültige Ergebnisse für Thüringen. In: www.statistik.thueringen.de. Thüringer Landesamt für Statistik, 2014, abgerufen am 26. Mai 2023.
  53. 1 2 3 Kulturstadt Weimar – Religion und Glauben. In: weimar.de. Abgerufen am 20. Februar 2022.
  54. Haus des Orients e. V., Weimar. In: religionen-in-thueringen.de. Abgerufen am 25. Juli 2022.
  55. https://hare-krishna-thueringen.chayns.net/
  56. Stadtratswahl in Weimar 2019 In: wahlen.thueringen.de.
  57. Wahl der Landräte und Oberbürgermeister der kreisfreien Städte 2018: Kreisfreie Stadt 054 Stadt Weimar. Landeswahlleiter Thüringen, abgerufen am 1. Juli 2018.
  58. Thorsten Büker: Weimarer Koalition will bis 2019 Kurs halten. In: weimar.tlz.de, Thüringische Landeszeitung, 21. Januar 2015, abgerufen am 1. März 2018.
  59. Weimars Stadtoberhäupter seit 1793. In: stadt.weimar.de, abgerufen am 17. April 2018.
  60. Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. S. 427.
  61. Auswärtiges Amt: Frankreich. Abgerufen am 4. Juni 2023.
  62. Protokoll und Konsularwesen. Abgerufen am 1. August 2023.
  63. Das Konsulat von Polen in Weimar | Deutschland. Abgerufen am 4. Juni 2023.
  64. Weimar - Hans Hoffmeister verabschiedet sich als polnischer Honorarkonsul aus Weimar. 26. Dezember 2021, archiviert vom Original; abgerufen am 4. Juni 2023.
  65. Peter Rathay: Weimar schließt Partnerschaft mit Zamosc in Polen. In: Thüringer Allgemeine. 26. Mai 2012, abgerufen am 25. Juli 2019.
  66. Vgl. Weimarer Rendezvous mit der Geschichte. Internetseite.
  67. Internationales Studentisches Filmfest backup.
  68. Musiksommer. Spielorte. (Nicht mehr online verfügbar.) In: mdr.de. Archiviert vom Original am 3. Dezember 2013; abgerufen am 31. Dezember 2018.
  69. Wo die Shows zu Hause sind. Die Stadthalle Weimar. (Nicht mehr online verfügbar.) In: mdr.de. Archiviert vom Original am 2. Dezember 2013; abgerufen am 31. Dezember 2018.
  70. siehe z. B. Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar – Lexikon zur Stadtgeschichte. Springer-Verlag, 2017, S. 201.
  71. Auch Goethe-Hafis-Denkmal.
  72. Der Leuchtkasten. In: LENIN IS STILL AROUND. 14. März 2017, abgerufen am 18. Februar 2023 (deutsch).
  73. Weimar.de – Tourismus: Bauhaus-Museum. (Memento vom 9. November 2016 im Internet Archive) In: weimar.de, abgerufen am 8. November 2016.
  74. Weimar baut neues Bauhaus-Museum. In: zeit.de. Abgerufen am 18. September 2013.
  75. Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar – Studierende – Campus – Bibliothek. 23. Juli 2015, abgerufen am 18. Februar 2023.
  76. Bibliothek. Abgerufen am 18. Februar 2023.
  77. DDR-Bücherstube Taubach. Abgerufen am 19. August 2011.
  78. 1 2 Host Town Program. Abgerufen am 21. März 2023 (englisch).
  79. Susanne Seide: Zwei Jahre Vorarbeit für olympische Momente in Weimar sind letztlich umsonst. 7. Juni 2023, abgerufen am 17. Juni 2023 (deutsch).
  80. Zukunftsatlas 2016. (Nicht mehr online verfügbar.) In: prognos.de. Archiviert vom Original am 9. August 2016; abgerufen am 23. März 2018.
  81. Aktuelle Ergebnisse – VGR dL. (Nicht mehr online verfügbar.) In: statistik-bw.de. Archiviert vom Original am 13. Februar 2019; abgerufen am 7. Januar 2019.
  82. Bundesland Thüringen. (Nicht mehr online verfügbar.) In: arbeitsagentur.de. Bundesagentur für Arbeit, archiviert vom Original am 8. Januar 2019; abgerufen am 7. Januar 2019.
  83. Ehringsdorfer · Das Weimarer Bier · Brauerei. Abgerufen am 18. Februar 2023.
  84. Meldung | stadt+werk – Kommunale Klimaschutz- und Energiepolitik. Abgerufen am 18. Februar 2023.
  85. Bahn informiert Oberweimar. Abgerufen am 18. Februar 2023.
  86. Oberweimar – Luftaufnahmen. Abgerufen am 18. Februar 2023.
  87. Stromnetz – ENWG Weimar. Abgerufen am 18. Februar 2023.
  88. Weimar – Wohlsborn – Sachsenhausen – Rohrbach. Abgerufen am 18. Februar 2023.
  89. Thüringenwerk AG – Hanseatisches Sammlerkontor für Historische Wertpapiere. Abgerufen am 18. Februar 2023.
  90. Elektrotechnische Zeitschrift. Julius Springer, 1930 (google.de [abgerufen am 18. Februar 2023]).
  91. Axel Stefek (Hrsg.): Energie in Weimar: Vom Mittelalter bis in die Neuere Zeit (= Energiegeschichte der Stadt Weimar. Bd. 1). Hrsg. von der Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH durch Axel Stefek. Weimar 2016, S. 235.
  92. Axel Stefek (Hrsg.): Energie in Weimar: Vom Mittelalter bis in die Neuere Zeit (= Energiegeschichte der Stadt Weimar. Bd. 1). Hrsg. von der Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH durch Axel Stefek. Weimar 2016, S. 242.
  93. Aktiv unterwegs – Wandern. Abgerufen am 28. Mai 2023.
  94. Der Theaterplatz. Fragment und Inszenierung. Abgerufen am 28. Mai 2023.
  95. Dossier. Abgerufen am 18. Februar 2023.
  96. Verkehr. Abgerufen am 19. August 2020.
  97. Über uns. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 14. August 2020; abgerufen am 19. August 2020.
  98. Datenbank Fernverkehr. Abgerufen am 31. Juli 2023.
  99. Der Hauptbahnhof wurde 2005 von der Allianz pro Schiene als „Bahnhof des Jahres“ in der Kategorie „Klein- und Mittelstädte“ ausgezeichnet.
  100. WRE – Weimar Rastenberger Eisenbahn. In: http://www.stillgelegt.de/. Abgerufen am 19. Februar 2022.
  101. Ministerium für Verkehrswesen der DDR, Amtliches Kursbuch der Deutschen Reichsbahn, Winterfahrplan 1951/52
  102. Eine Regio-S-Bahn für die Thüringer Städtekette - im 15 Minuten-Takt(Beschluss DS 2020/327/F). Abgerufen am 31. Juli 2023.
  103. EVG Thüringen: Stadträte der Städtekette beschließen Regio-S-Bahn // Umsetzung von Landesregierung gefordert. Abgerufen am 31. Juli 2023.
  104. Nahverkehrsplan für den Schienenpersonennahverkehr im Freistaat Thüringen 2018-2022. Abgerufen am 31. Juli 2023.
  105. In Weimar entsteht erste Fahrradstraße binnen Jahresfrist. Abgerufen am 28. Mai 2023.
  106. Jens Lehnert: Einflugschneise für prominente Weimar-Gäste. 5. Juni 2019, abgerufen am 18. Februar 2023 (deutsch).
  107. Seminarfacharbeit zum Fluglatz und Geschichte – FSV Rudolstadt. Abgerufen am 18. Februar 2023 (deutsch).
  108. Vor 100 Jahren erste Fluglinie Deutschlands von Berlin nach Weimar | MDR.DE. 25. Februar 2021, abgerufen am 18. Februar 2023.
  109. Fliegerhorst Nohra. Abgerufen am 18. Februar 2023.
  110. .: Flugplatz Nohra e. V. :. Abgerufen am 18. Februar 2023.
  111. FOCUS NWMI-OFF/Stadt Weimar: Musäus-Regelschule wird zur Staatlichen Gemeinschaftsschule „Carl Zeiss“. (Nicht mehr online verfügbar.) In: focus.de. 10. August 2017, archiviert vom Original am 7. September 2017; abgerufen am 25. Juli 2019.
  112. Christoph Victor (Hrsg.): Der Mut zum aufrechten Gang – Erinnerungen an den Weimarer Pfarrer und Ehrenbürger Erich Kranz. Weimar 2013.
  113. Christiane Weber: 300 Jahre Weimarer Jakobskirche: Pfarrer Erich Kranz mit Buch gewürdigt. In: tlz.de. Thüringische Landeszeitung, 31. Oktober 2013, abgerufen am 25. Juli 2019.
  114. Jakobskirche Weimar. Abgerufen am 18. Februar 2023.
  115. Hinweise zur Verleihung der Ehrenbürgerwürde. Preisträger (Memento vom 19. Juli 2011 im Internet Archive). In: weimar.de, abgerufen am 8. November 2016.
  116. Alle Ehrenbürger Weimars ::: Stadt Weimar. Abgerufen am 18. Februar 2023.
  117. Johann Wolfgang von Goethe: Zahme Xenien 5 bei Zeno.org. („Bin Weimaraner“).
  118. Hans A. Pohlsander: National Monuments and Nationalism in 19th Century Germany. Peter Lang, 2008, ISBN 978-3-03911-352-1, S. 119 (books.google.com).
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