Christoph Otto Reichsgraf von Velen (* 25. Mai 1671; † 2. Mai 1733 in Brüssel) war ein kaiserlicher Generalfeldmarschall.

Leben

Herkunft und Familie

Christoph Otto von Velen entstammte dem westfälischen Adelsgeschlecht von Velen und war der Sohn des Ferdinand Gottfried von Velen (kaiserlicher Kämmerer und Obrist) und dessen Gemahlin Sophia Elisabeth von Limburg-Styrum (1630–1685). Sein Bruder Alexander Otto war kaiserlicher Generalfeldmarschall und Befehlshaber über die Truppen in den Österreichischen Niederlanden.

Wirken als Offizier

Christoph Otto schlug wie sein Bruder Alexander Otto und einige seiner Vorfahren eine militärische Laufbahn ein. Er war zunächst Generaladjutant in der kurbayerischen Armee und wechselte in die Dienste des Kaisers Joseph I., wo er Generalfeldmarschall und Kommandierender General der kaiserlichen Truppen wurde. 1702 nahm er im Auftrag des Kaisers als dessen Generaladjutant während des Spanischen Erbfolgekrieges an der Belagerung von Landau in der Pfalz teil, das von der Herrschaft der Franzosen befreit wurde. Am 1. Oktober 1723 ernannte ihn der Kaiser zum General der Kavallerie und später zum Generalfeldmarschall. 1732 wurde er Chef der kaiserlichen Truppen in den Österreichischen Niederlanden.

Erbauseinandersetzung

Er geriet mit seinem Bruder Alexander Otto in einen Streit über seinen Erbanteil. Im Kampf während der Türkenkriege in Ungarn hatte er seine Bagage verloren und brauchte daher Geldmittel. Vor dem Gericht in Düsseldorf stellte sich heraus, dass ihr Vater Ferdinand Gottfried völlig überschuldet verstarb und seinen Söhnen eine schwere Hypothek hinterließ. Sein Neffe Alexander III. musste 1727 nach dem Tod des Vaters das überschuldete Erbe antreten, das er ihm dann übertrug. Da Christoph Otto seine militärischen Aufgaben in den Österreichischen Niederlanden zu erfüllen hatte, setzte er Alexander III. zum Verwalter ein. Nach Christoph Ottos Tod fiel das Erbe wieder an Alexander III. zurück.

Sonstiges

Christoph Otto starb unverheiratet und wurde an seinem Sterbeort in Brüssel beigesetzt. Sein Herz wurde in einer Bleikapsel konserviert nach Raesfeld verbracht und in der Familiengruft der Schlosskapelle Raesfeld beigesetzt.

Literatur

  • Volker Tschuschke: Raesfeld und seine Burgen. In Westfälische Zeitschrift. 166, 2016 S. 43–73.
  • Heinz Knust: Alexander von Velen (1599–1675). Ein Beitrag zur westfälischen Geschichte. Münster 1938.
  • Adalbert Friedrich: Vom Tod der drei Söhne des Reichsgrafen Alexander Otto von Velen (1656–1727), Hyazinth, Gabriel und Carolus. Jahrbuch des Kreises Borken 2002, Druck & Litho Reichenberg, Bocholt, ISBN 3-927851-41-8.

Einzelnachweise

  1. Generalogie der Grafen von Velen. In: Johannes Christianus Lünig: Des teutschen Reichsarchiv. Bd. 23, S. 1414. Digitalisat
  2. Jahrbuch des Kreises Borken 2002. S. 82 f.
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