Christoph Ulf (* 5. Januar 1949 in Innsbruck) ist ein österreichischer Althistoriker.

Christoph Ulf studierte die Fächer der Geschichte, Deutschen Philologie, Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität Innsbruck. 1975 machte er seine Lehramtsprüfung in den Fächern Deutsch und Geschichte. Anschließend lehrte er von 1975 bis 1978 im Schuldienst. 1978 promovierte Ulf im Fach Alte Geschichte über das Thema Lupercalienritus in der Sicht der Vergleichenden Geschichtswissenschaft. Es folgten Assistenzstellen an der Universität Graz (1978–1983) und an der Universität Innsbruck (1983). 1988 habilitierte er sich in Alter Geschichte an der Universität Innsbruck mit einer Arbeit über die homerische Gesellschaft und wurde dort im selben Jahr zum außerordentlichen Professor (Associate Professor) ernannt. In den Jahren 1989/90 und 1996 war Ulf Gastprofessor an der Universität Graz. Einen Ruf an die Universität Klagenfurt lehnte er 1998 ab. Von 2002 bis 2014 war er ordentlicher Professor für Alte Geschichte an der Universität Innsbruck.

Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Gesellschaftsgeschichte des archaischen Griechenlands, antiker Sport und Gesellschaft sowie die Gender Studies.

Schriften

Monografien

  • zusammen mit Erich Kistler: Die Entstehung Griechenlands (= Oldenbourg Grundriss der Geschichte, Bd. 46), de Gruyter-Oldenbourg, Berlin/München 2019, ISBN 3-486-52991-9.
  • Die homerische Gesellschaft. Materialien zur analytischen Beschreibung und historischen Lokalisierung (= Vestigia. Bd. 43). Beck, München 1990, ISBN 3-406-34409-7 (Zugleich: Innsbruck, Universität, Habilitations-Schrift, 1987).
  • Das römische Lupercalienfest. Ein Modellfall für Methodenprobleme in der Altertumswissenschaft (= Impulse der Forschung. Bd. 38). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1982, ISBN 3-534-08595-7.
  • Sport bei den Naturvölkern. In: Ingomar Weiler: Der Sport bei den Völkern der alten Welt. Eine Einführung. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1981, ISBN 3-534-07056-9, S. 14–52 (2., durchgesehene Auflage. (= WB-Forum. Bd. 6). ebenda 1988, ISBN 3-534-80015-X).

Herausgeberschaften

  • mit Robert Rollinger: Lag Troia in Kilikien? Der aktuelle Streit um Homers Ilias. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2011, ISBN 978-3-534-23208-6.
  • mit Robert Rollinger: Griechische Archaik. Interne Entwicklungen – externe Impulse. Akademie-Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-05-003681-8.
  • Der neue Streit um Troia. Eine Bilanz. Beck, München 2003, ISBN 3-406-50998-3.
  • mit Robert Rollinger: Geschlechter – Frauen – fremde Ethnien. In antiker Ethnographie, Theorie und Realität.Studien-Verlag, Innsbruck u. a. 2000, ISBN 3-7065-1543-1.
  • Ideologie – Sport – Außenseiter. Aktuelle Aspekte einer Beschäftigung mit der antiken Gesellschaft (= Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft. Sonderheft 108). Institut für Sprachwissenschaft, Innsbruck 2000, ISBN 3-85124-197-5.
  • Wege zur Genese griechischer Identität. Die Bedeutung der früharchaischen Zeit. Akademie-Verlag, Berlin 1996, ISBN 3-05-002899-8.
  • Griechische Antike und deutsche Geschichtswissenschaft in biographischen und bibliographischen Daten. Von der Französischen Revolution 1789 bis zum 2. Deutschen Kaiserreich 1871. Akademie-Verlag, Berlin 1995, ISBN 3-05-002540-9.

Literatur

  • Karl Christ: Klios Wandlungen. Die deutsche Althistorie vom Neuhumanismus bis zur Gegenwart. Beck, München 2006, ISBN 3-406-54181-X, S. 148.
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