Chinesische Repetierarmbrust | |
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Angaben | |
Waffenart: | Bogenwaffe |
Bezeichnungen: | Chinesische Repetierarmbrust, Zhūgě nǔ, Chu-ko-nu |
Verwendung: | Armbrust |
Ursprungsregion/ Urheber: |
China, Waffenschmiede |
Verbreitung: | China |
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Eine Chinesische Repetierarmbrust (chinesisch 諸葛弩 / 诸葛弩, Pinyin Zhūgě nǔ, „Zhūgě-Armbrust“) ist eine Bogenwaffe aus China.
Beschreibung
Eine Chinesische Repetierarmbrust besteht aus Holz, Horn und Metall. Sie ist ohne einen Abzug, wie bei anderen Schusswaffen üblich, ausgestattet, sondern löst den Schuss selbsttätig beim Repetieren. Auf dem Schaft befindet sich ein flaches Holzstück, das eine Nut zur Aufnahme und zum Halten der Bogensehne besitzt. Auf dieses Holzstück ist ein Magazin aufgesetzt, das bis zu zehn Bolzen fassen kann. Am Schaft sowie am Magazin ist ein beweglicher Hebel mit einem Bolzen angebracht, der zum Nachladen dient. Wird der Hebel nach vorn bewegt, hebt sich das Magazin leicht an und gleitet nach vorn. Die Nut in dem flachen Holzstück ergreift die Bogensehne. Beim Zurückbewegen des Hebels wird die Sehne mit zurückgezogen, ein Bolzen löst sich aus dem Magazin und kommt auf dem Schaft zu liegen. Ist der Hebel in seiner Ausgangsposition angekommen, wird die Sehne von einem kleinen Hornstift, der sich in dem flachen Holzstück befindet, ausgelöst, indem der Stift durch sein Auftreffen auf den Schaft nach oben gedrückt wird. Dadurch drückt er die Sehne aus der Arretierungsnut und die Armbrust löst aus. Durch das Vor- und Zurückbewegen dieses Hebels sind hohe Schussgeschwindigkeiten möglich. Die Armbrust besaß keine Zielvorrichtung und wurde aus der Hüfte abgeschossen, das Schaftende ist für diese Position ausgelegt. Die verhältnismäßig niedrige Durchschlagskraft wurde durch die Masse der abgefeuerten Pfeile wettgemacht. Oft waren die Pfeile auch mit Gift präpariert. Die Pfeile selbst sind rund und werden zum Schaftende hin dünner, am Schaftende sind zwei Federn zur Flugstabilisierung angebracht. Die Spitze besteht aus Metall und hat keine Widerhaken.
Benannt wurde die Armbrust nach dem chinesischen Politiker und Strategen Zhūgě Liàng zur Zeit der drei Reiche, wiewohl dieser wohl eher der Erfinder eines Vorläufers der Zhugenu ist, der Liannu.
Literatur
- Henry Hodges: Technology in the ancient world. Verlag Barnes & Noble Publishing, New York 1992, ISBN 978-0-88029-893-3, S. 265 (englisch).
- Joseph Needham, Krzysztof Gawlikowski: Military technology: missiles and sieges. In: Science and civilisation in China. Vol. 5, Chemistry and chemical technology Pt. 6. Cambridge University Press, Cambridge 1994, ISBN 978-0-521-32727-5 (englisch).
- Ralph Payne-Gallwey: The Crossbow: Its Military and Sporting History, Construction and Use. Skyhorse Publishing Inc., New York 2007, ISBN 978-1-60239-010-2, S. 239–241 (englisch).
Weblinks
- Chapter XLIX: The Chinese Repeating Crossbow aus Ralph Payne-Gallwey: 'The Crossbow', Longman's, Green & Co., London 1903 (abgerufen am 7. Januar 2012).
- Konstruktionszeichnung bei Arco-Iris.com
- Ausführliche Beschreibung mit Literaturnachweisen
Einzelnachweise
- ↑ Ralph Payne-Gallwey, The book of the crossbow, Verlag Courier Dover Publications, 1995, Seite 239–242, ISBN 978-0-486-28720-1
- ↑ George Cameron Stone, Donald J. LaRocca, A Glossary of the Construction, Decoration and Use of Arms and Armor: in All Countries and in All Times, Verlag Courier Dover Publications, 1999, Seite ISBN 978-0-486-40726-5