Cierzpięty
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Cierzpięty
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Pisz
Gmina: Orzysz
Geographische Lage: 53° 52′ N, 21° 51′ O
Einwohner: 200 (31. März 2011)
Postleitzahl: 12-250
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NPI
Wirtschaft und Verkehr
Straße: 1720N: Miłki/DK 63Marcinowa WolaGóraOrzysz
1698N: DrozdowoZastrużne → Cierzpięty
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Cierzpięty (deutsch Czierspienten, 1905–1945 Seehöhe) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, das zur Gmina Orzysz (Stadt- und Landgemeinde Arys) im Powiat Piski (Kreis Johannisburg) gehört.

Geographische Lage

Cierzpięty liegt am Südufer des Buwelno-Sees (1929–1945 Martinshagener See, polnisch Jezioro Buwełno) in der östlichen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Die Kreisstadt Pisz (deutsch Johannisburg) liegt 27 Kilometer weiter südlich.

Geschichte

Der Tirttell, nach 1774 Zierspienten und nach 1785 Czierspienten genannte Ort wurde 1539 als Zinsdorf gegründet.

Der Ort gehörte zum Kreis Johannisburg im Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905 Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen. Von 1874 bis 1945 war er in den Amtsbezirk Dombrowken (ab 1930 Amtsbezirk Eichendorf) eingegliedert.

Czierspienten wurde am 16. Januar 1905 in Seehöhe umbenannt. Im Jahr 1910 waren in Seehöhe 322 Einwohner registriert. Ihre Zahl verringerte sich bis 1933 auf 268 und belief sich 1939 nur noch auf 232.

Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Seehöhe gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Seehöhe stimmten 240 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.

Als 1945 das gesamte südliche Ostpreußen in Kriegsfolge an Polen fiel, war auch das Dorf Seehöhe betroffen und erhielt die polnische Namensform Cierzpięty. Heute ist es Sitz eines Schulzenamtes (polnisch Sołectwo), in das auch der Nachbarort Buwełno (Buwelno, 1938–1945 Vorwerk Ublick) eingeschlossen ist. Somit gehört das Dorf zur Stadt- und Landgemeinde Orzysz (Arys) im Powiat Piski (Kreis Johannisburg), bis 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Religionen

Bis 1945 war Czierspienten bzw. Seehöhe in die evangelische Kirche Eckersberg (polnisch Okartowo) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union und in die römisch-katholische Kirche Johannisburg (polnisch Pisz) im Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört Cierzpięty katholischerseits zur Pfarrei Okartowo im Bistum Ełk der Römisch-katholischen Kirche in Polen, die in Cierzpięty selbst eine Filialkirche unterhält. Die evangelischen Einwohner halten sich zur Kirche in Pisz in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Schule

Czierspienten wurde 1737 Schulort.

Gefallenenfriedhof Seehöhe

Hoch auf dem Berg in Cierzpięty befindet sich der „Heldenfriedhof“, den Marion Gräfin Dönhoff in ihrer Schilderung von 1941 erwähnt. Dort ist u. a. die Inschrift verzeichnet: Gefechte bei Seehöhe. 1914–1915.

Verkehr

Cierzpięty liegt an der Nebenstraße 1720N, die parallel zur Landesstraße 63 verläuft und die beiden Orte Miłki (Milken) und Orzysz (Arys) verbindet. Außerdem endet die von der Landesstraße 16 bei Drozdowo (Drosdowen, 1938–1945 Drosselwalde) kommende Nebenstraße 1698N in Cierzpięty, wobei nur noch ein unausgebauter Landweg weiter bis nach Buwełno (Buwelno, 1938–1945 Vorwerk Ublick) und Ublik (Ublick) verläuft. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Einzelnachweise

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku, 31. März 2011, abgerufen am 21. April 2019 (polnisch).
  2. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 165
  3. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Seehöhe
  4. 1 2 3 Czierspienten/Seehöhe – Familienforschung Sczuka
  5. 1 2 Rolf Jehke: Amtsbezirk Dombrowken/Eichendorf
  6. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Johannisburg
  7. Michael Rademacher: Landkreis Johannisburg (poln. Pisz). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland – Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 77.
  9. Gmina Orzysz
  10. Marion Gräfin Dönhoff: Ritt durch Masuren (aufgeschrieben 1941). Troisdorf 2002, ISBN 3-8003-3036-9.
  11. Ublik – Ublick
  12. Cierzpięty – Cmentarz wojenny (mit Fotos)
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