Die Civitas Vangionum war eine römische Civitas, eine halbautonome Verwaltungseinheit auf mittlerer Ebene. Sie lag an der römischen Rheintalstraße im heutigen Bereich des südlichen Rheinhessens in Rheinland-Pfalz und war durch den Stamm der Vangionen besiedelt. Hauptort des Verwaltungsbezirkes war Borbetomagus, eine Niederlassung mit keltischer Bezeichnung, aus der sich später die Stadt Worms entwickelte.

Besiedlungsspuren nahe den Einmündungen von Pfrimm und Eisbach in den Rhein lassen sich bis in die jüngere Steinzeit (5000 v. Chr.) nachweisen. Das große latènezeitliche Gräberfeld im Norden der Stadt belegt eine kontinuierliche Besiedelung, die anscheinend im letzten Jahrhundert vor Christus abriss. Ursache hierfür war vermutlich, dass die Römer die Vangionen umsiedelten. Deren neuen Niederlassungsbereich gliederten sie unter dem Namen Civitas Vangionum, welcher etwa mit „Hauptort“ oder „Stammesgebiet der Vangionen“ übersetzt werden kann, in das römische Verwaltungssystem ein.

Im Laufe der folgenden Jahrhunderte wurde der Name abgewandelt und ist heute im Namen der Worms umgebenden Region, des Wonnegaus, erhalten. Die mittelalterlichen Grenzen des linksrheinischen Bistums Worms entsprachen denen der Civitas Vangionum, da sich die frühkirchliche Verwaltungsstruktur an die römische angelehnt hatte.

Literatur

  • Helmut Bernhard: Die römische Geschichte in Rheinland-Pfalz. In: Heinz Cüppers: Die Römer in Rheinland-Pfalz. Lizenzausgabe. Nikol, Hamburg 2002, ISBN 3-933203-60-0, S. 108.

Einzelnachweise

  1. Eichfelder: Wormser Stadtgeschichte - La-Tène-Zeit
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