Claude Jarman junior (* 27. September 1934 in Nashville, Tennessee) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Filmschauspieler.

Leben

Claude Jarman, der Sohn eines Buchhalters bei der Eisenbahn, war eines der Kinder, die in Hollywood über Nacht berühmt wurden. Als er zehn Jahre alt war und in die fünfte Klasse ging, wurde Jarman nach einem landesweiten Casting für den Spielfilm Die Wildnis ruft (The Yearling) verpflichtet. Im Film ist er unter Regie von Clarence Brown als Sohn einer Farmer-Ehepaares (gespielt von Gregory Peck und Jane Wyman) zu sehen, der sich um ein Rehkitz kümmert. Für seine Arbeit im Film erhielt Jarman hervorragende Kritiken seitens der Filmkritiker und 1947 den Juvenile Award, eine Sonderauszeichnung der Academy of Motion Picture Arts and Sciences für Kinderdarsteller, die mit dem Oscar gleichzusetzen ist.

Seine Familie, die nach dem Erfolg ihres Sohnes nach Hollywood zog, investierte viel, um diesen als Star aufzubauen, und ließ ihn in der privaten Schule von MGM unterrichten. Es folgten einige große Rollen, so spielte er die Hauptrolle in der William-Faulkner-Verfilmung Griff in den Staub (1949) und verkörperte im Western Rio Grande (1950) den Sohn von John Wayne und Maureen O’Hara, der sich als Rekrut bei der Truppe seines Vaters meldet. Doch der Erfolg, den Jarman in den ersten fünf Jahren seiner Schauspielkarriere hatte, hielt nicht lange an. Bereits zu Beginn der 1950er-Jahre, als Jarman volljährig wurde, nahmen die Filmangebote rasch ab, bis sie 1956 zum Erliegen kamen. Die Familie Jarman zog daraufhin nach Nashville zurück, wo er die Vanderbilt University besuchte. Nach seinem Militärdienst in der United States Navy versuchte sich Jarman zu Beginn der 1960er-Jahre erneut als Schauspieler, ohne an alte Erfolge anknüpfen zu können.

Claude Jarman wechselte danach in die Öffentlichkeitsarbeit und war etwa für den Konzern Amway tätig. Er fungierte als Leiter von Filmfestivals, darunter dem San Francisco International Film Festival zwischen 1965 und 1980, und war außerdem zeitweise Direktor der San Francisco Opera. 1972 war er Produzent der Filmdokumentation Fillmore, im Jahr 1979 spielte er eine Gastrolle in der Fernsehserie Colorado Saga. Heute unternimmt Jarman gelegentlich öffentliche Auftritte, etwa bei Präsentationen seiner alten Filme oder als Gast bei der Oscarverleihung 2003. 2018 veröffentlichte er seine Autobiografie My Life and the Final Days of Hollywood.

Claude Jarman ist seit 1985 in dritter Ehe verheiratet. Aus seinen drei Ehen ist er insgesamt Vater von sieben Kindern, fünf Töchtern und zwei Söhnen.

Filmografie

Auszeichnung

Einzelnachweise

  1. Zeitungsartikel
  2. Tom Goldrup, Jim Goldrup: Growing Up on the Set: Interviews with 39 Former Child Actors of Classic Film and Television. McFarland, 2015, ISBN 978-1-4766-1370-3 (google.de [abgerufen am 26. Dezember 2018]).
  3. Oscarverleihung 2003, Claude Jarman Jr. bei 6:15
  4. Claude Jarman - My Life and the Final Days of Hollywood (Corte Madera Store). Abgerufen am 26. Dezember 2018 (englisch).
  5. Gwenda Young: My Life and the Final Days of Hollywood, by Claude Jarman Jr. In: Alphaville: Journal of Film and Screen Media. Nr. 16, 30. Januar 2019, ISSN 2009-4078, S. 127–131 (alphavillejournal.com [abgerufen am 29. August 2023]).
  6. IMDb Biografie von Claude Jarman Jr.
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