Claymore
Angaben
Waffenart: Schwert
Bezeichnungen: Claidhem-More, Glaymore, schottischer Zweihänder, schottisches Langschwert (alt), Korbschwert, Breitschwert (neu)
Verwendung: Fußtruppenwaffe, später auch Kavallerie
Entstehungszeit: ca. 14. Jahrhundert
Einsatzzeit: 15. Jh. bis 20. Jh.
Ursprungsregion/
Urheber:
Schottland
Verbreitung: Schottland, England
Gesamtlänge: ca. 140 cm (alt), 115 cm (neu)
Klingenlänge: ca. 100 cm (alt), 75 – 90 cm (neu)
Klingenstärke: 0,5 cm (neu)
Gewicht: ca. 2500 gr (alt), 900 – 1500 gr (neu)
Griffstück: Holz, Metall
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Das Claymore (schottisch-gälisch claidheamh mòr, sprich: klaihav moor, „großes Schwert“) ist eine in Schottland übliche Form des Schwertes, die seit dem frühen 15. Jahrhundert in Gebrauch ist.

Das Claymore, auch Claidhem-More, Claidhmhichean-mora, Glaymore, schottischer Zweihänder, schottisches Langschwert, war etwa bis ins 17. Jahrhundert in Gebrauch. Es hat eine gerade, zweischneidige Klinge. Diese wird vom Heft zum Ort schmaler und endet in einem spitzen Ort. Die Klinge hat oft einen breiten Hohlschliff. Das Heft hat ein breites, nach unten abgewinkeltes, v-förmiges Parierelement, dessen Enden mit Vierpässen verziert sind. Das Heft ist meist aus Holz und mit Leder überzogen. Der Knauf ist rund. Beim frühen Claymore findet man oft eine lange, lederumwickelte Fehlschärfe.

Die kurze Variante, das claidheamh beag, ähnelt dem claidheamh mòr im grundsätzlichen Aufbau, das Parierelement knickt zum Ort ab, verfügt aber nicht über die an ein Kleeblatt erinnernden Enden. Der Knauf ist ein Scheibenknauf, manchmal birnenförmig verlängert, auch hohl. Seine Gesamtlänge liegt bei knapp einem Meter.

Das Korbschwert/ Basket-Hilt-Sword

Gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurden beide Schwerter allmählich durch das einhändig geführte schottische Korbschwert verdrängt. Dessen Heft ist, um die Hand zu schützen, mit einem Korb versehen. Die Klingenlänge beträgt zwischen einem dreiviertel und einem knappen Meter. Die Klinge ist breit, endet in einem spitzen Ort und kann sowohl ein- als auch zweischneidig sein. Im Ursprung wurde es im Kampf zusammen mit einem Buckler (Faustschild) eingesetzt. Heute wird es bei schottischen Schwerttänzen benutzt und gehört zur Offiziersuniform des Royal Regiment of Scotland. Es besteht eine große Ähnlichkeit zum Pallasch.

Wortherkunft

Mit claidheamh (Schwert) etymologisch verwandt ist das lateinische Wort gladius. Die beiden Wörter haben den gleichen Ursprung, nämlich keltisch „kladibos“.

Literatur

  • Wendelin Boeheim: Handbuch der Waffenkunde. Das Waffenwesen in seiner historischen Entwickelung vom Beginn des Mittelalters bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. E. A. Seemann, Leipzig 1890, ISBN 3-8262-0212-0 (Textarchiv – Internet Archive Erstauflage bis 2016 mehrfach nachgedruckt).
Commons: Claymore – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. George Cameron Stone, Donald J. LaRocca: A Glossary of the Construction, Decoration and Use of Arms and Armor: in All Countries and in All Times. Courier Dover Publications, 1999, ISBN 978-0-486-40726-5, S. 181, 183
  2. Claymore. In: Encyclopædia Britannica. 11. Auflage. Band 6: Châtelet – Constantine. London 1910, S. 474 (englisch, Volltext [Wikisource]).
  3. Nathan Robinson: The Schiavona and its influences. MyArmoury.com; abgerufen am 4. Dezember 2008.
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