Der Coburger Pfingstkongress ist eine jährliche Verbandstagung aller Mitgliedsverbindungen des Coburger Convents (CC), der Dachorganisation der deutschsprachigen studentischen Landsmannschaften und Turnerschaften.

Allgemeines

Die oberfränkische Stadt Coburg ist der Tagungsort des jeweils zu Pfingsten stattfindenden Coburger Pfingstkongresses. 2008 feierte der CC seinen 140. Coburger Pfingstkongress. Diese Tradition führt zurück auf die Gründung eines Vorgängerdachverbands, des Allgemeinen Landsmannschafter-Convents (ALC), der am 1. März 1868 in Kassel gegründet wurde.

Veranstaltung

Der Coburger Pfingstkongress beginnt jeweils am Freitag vor Pfingsten mit dem Einzug der präsidierenden Verbindung, die im weiteren Verlauf den Pfingstkongress auf dem Marktplatz eröffnet. Der Samstag beginnt mit der Hauptveranstaltung, dem sogenannten Coburger Generalconvent (CGC), an dem nur Delegierte teilnehmen. Gleichzeitig finden für alle Korporierten der CC-Tag für die Aktiven sowie der AHCC-Tag für die Alten Herren statt. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Sportveranstaltungen des „CC-Sportfests“ sowie am Abend den Festball des CC. Der Pfingstsonntag ist geprägt durch das Finale des Fußballturniers und zahlreiche Veranstaltungen wie beispielsweise den Besuch des Marktfrühschoppens in Seßlach oder diverse Kartell-Convente. Am Pfingstmontag findet die Kranzniederlegung am Ehrendenkmal der Stadt Coburg, ein Totengedenken am Ehrenmal des CC sowie am Abend der Festkommers im Festzelt am Anger mit anschließendem Fackelzug durch die Stadt statt. Am Dienstag beendet der Marktfrühschoppen mit der Coburger Bevölkerung auf dem Marktplatz den Pfingstkongress.

Coburger Generalconvent

Der Coburger Generalconvent (CGC) ist das oberste Organ des Gesamtverbandes des Coburger Convents. Er behandelt alle Verbandsfragen, die nicht allein Fragen der Alten Herren des Coburger Convents (AHCC) oder des aktiven Coburger Convents betreffen. Auch werden die meisten der für den Gesamtverband wichtigen Funktionsträger gewählt und die Rechenschaftsberichte entgegengenommen. Er setzt sich aus dem CC-Tag und dem AHCC-Tag zusammen.

Das Stimmrecht ist so geregelt, dass auf die Aktivitates des CC einerseits und auf die AHV und VACC des AHCC andererseits jeweils 50 % an Stimmpunkten entfallen. Wenngleich nur die Stimmführer der Aktivitates, der AHV und der VACC stimmberechtigt sind, so hat doch jeder Bursche und Alter Herr des Coburger Convents ein Rederecht.

Historisches

Der Allgemeine Landsmannschafter Convent tagte bis 1871 an wechselnden Tagungsorten, ehe 1872 Coburg als ständiger Tagungsort festgelegt und der Verband in Coburger Landsmannschafter Convent umbenannt wurde. In der Geschichte des Coburger Pfingstkongresses kam es zu mehreren Unterbrechungen. So war der Coburger Landsmannschafter-Convent zwischen 1877 und 1882 aufgelöst. Des Weiteren kam es zu einer Unterbrechung während des Ersten Weltkriegs. Nach der 1936 beschlossenen Selbstauflösung fand erst 1951 bei der Gründung des „Coburger Convents“ wieder ein Coburger Pfingstkongress statt. In den 1950er Jahren lag die Teilnehmerzahl jeweils bei ca. 5000 Personen.

Ehrenmal im Coburger Hofgarten

Das Ehrenmal im Coburger Hofgarten wurde am 23. Mai 1926 zur Erinnerung an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Mitglieder des Coburger LC nach einem Entwurf des Bildhauers Richard Kuöhl eingeweiht. Das Denkmal wurde des Öfteren beschädigt und beschmutzt. Am 5. Mai 1997 wurde es zerstört. Seitdem wird es vor und während des Pfingsttreffens des Coburger Convents rund um die Uhr durch einen Wachdienst geschützt.

Siehe auch

Literatur

  • Studenten/Schlagende Verbände. Burschen heraus. In: Der Spiegel 24/1953 vom 10. Juni 1953, S. 26–29. Online-Version
  • Daniel Junker: Präsidierende setzt neue Akzente. Der Coburger Convent feiert in diesem Jahr sein 125jähriges Bestehen. In: Ostpreußenblatt vom 7. August 1993, Folge 32, S. 10.
  • Koburg als Kongreßstadt der Deutschen Landsmannschaft. In: Monographien deutscher Städte: Darstellung deutscher Städte und ihrer Arbeit in Wirtschaft, Finanzwesen, Hygiene, Sozialpolitik und Technik. Band 30: Erwin Stein: Coburg. Berlin 1929, S. 127 ff.

Einzelnachweise

  1. Paul Krische: Wie studiert man Chemie? Ein Ratgeber für alle, die sich dieser Wissenschaft widmen. Verlag W. Violet Stuttgart 1904; 2. Aufl. 1919, S. 57.
  2. Brockhaus Enzyklopädie in zwanzig Bänden: Siebzehnte völlig neu bearb. Aufl. des Grossen Brockhaus. Band 4. Wiesbaden 1968, S. 94.
  3. Ulrike Claudia Hofmann: Coburger Convent. In: Historisches Lexikon Bayerns URL: <http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_45968> (4. November 2013)
  4. Detlef Frische (Red.): Handbuch. Coburger Convent. Band 1: Wissenswertes und Hilfreiches. Verbandes Alter Herren des Coburger Convents (AHCC) e.V., München 2005, ISBN 3-930877-40-6, (Historia academica Sonderband 3).
  5. Fränkische Geographische Gesellschaft: Mitteilungen der Fränkischen Geographischen Gesellschaft. Band 1961, S. 136.
  6. Coburger Zeitung, 25. Mai 1926
  7. Neue Presse Coburg, 3. Juni 2014
  8. Harald Sandner: Coburg im 20. Jahrhundert. Die Chronik über die Stadt Coburg und das Haus Sachsen-Coburg und Gotha vom 1. Januar 1900 bis zum 31. Dezember 1999 – von der „guten alten Zeit“ bis zur Schwelle des 21. Jahrhunderts. Gegen das Vergessen. Verlagsanstalt Neue Presse, Coburg 2002, ISBN 3-00-006732-9, S. 358
  9. in Franken, 4. Juni 2014
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.