Die Cohors IV (oder IIII) Thracum Syriaca (deutsch 4. Kohorte der Thraker Syriaca) war eine römische Auxiliareinheit. Sie ist durch Militärdiplome und Inschriften belegt. In dem Diplom von 88 wird sie als Cohors IIII Syriaca bezeichnet.

Namensbestandteile

  • IV: Die römische Zahl steht für die Ordnungszahl die vierte (lateinisch quarta). Daher wird der Name dieser Militäreinheit als Cohors quarta .. ausgesprochen.
  • Thracum: Die Soldaten der Kohorte wurden bei Aufstellung der Einheit aus dem Volk der Thraker auf dem Gebiet der römischen Provinz Thrakien rekrutiert.
  • Syriaca: aus der Provinz Syria bzw. die Syrische. Der Zusatz kommt in den Militärdiplomen von 88 bis 93 und zwei Inschriften vor.

Da es keine Hinweise auf die Namenszusätze milliaria (1000 Mann) und equitata (teilberitten) gibt, ist davon auszugehen, dass es sich um eine Cohors quingenaria peditata, eine reine Infanterie-Kohorte, handelt. Die Sollstärke der Einheit lag bei 480 Mann, bestehend aus 6 Centurien mit jeweils 80 Mann.

Geschichte

Die Kohorte war in der Provinz Syria stationiert. Sie ist auf Militärdiplomen für die Jahre 88 bis 93 n. Chr. aufgeführt.

Der erste Nachweis der Einheit in Syria beruht auf einem Diplom, das auf 88 datiert ist. In dem Diplom wird die Kohorte als Teil der Truppen aufgeführt (siehe Römische Streitkräfte in Syria), die in der Provinz stationiert waren. Weitere Diplome, die auf 91 bis 93 datiert sind, belegen die Einheit in derselben Provinz.

Der letzte Nachweis der Einheit beruht auf einer Inschrift, die in die Regierungszeit Hadrians datiert wird.

Standorte

Standorte der Kohorte sind nicht bekannt.

Angehörige der Kohorte

Folgende Angehörige der Kohorte sind bekannt:

Kommandeure

Siehe auch

Literatur

  • John Spaul: Cohors² The evidence for and a short history of the auxiliary infantry units of the Imperial Roman Army, British Archaeological Reports 2000, BAR International Series (Book 841), ISBN 978-1-84171-046-4

Einzelnachweise

  1. Inschriften mit Syriaca (CIL 2, 1970, Pais 10)
  2. 1 2 John Spaul, Cohors², S. 353–354, 379.
  3. Jörg Scheuerbrandt: Exercitus. Aufgaben, Organisation und Befehlsstruktur römischer Armeen während der Kaiserzeit. Dissertation, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau 2003/2004, S. 172 Tabelle 14 (PDF).
  4. Militärdiplome der Jahre 88 (CIL 16, 35), 91 (Chiron-2006-214, RMM 6, ZPE-183-234) und 93 (ZPE-165-219).
  5. Peter Weiß: Die Auxilien des syrischen Heeres von Domitian bis Antoninus Pius. Eine Zwischenbilanz nach den neuen Militärdiplomen In: Chiron, Band 36 (2006), S. 249–298, hier S. 286.
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