Die Cohors I Ulpia Galatarum (deutsch 1. ulpische Kohorte der Galater) war eine römische Auxiliareinheit. Sie ist durch Militärdiplome und Inschriften belegt.

Namensbestandteile

  • Ulpia: die Ulpische. Die Ehrenbezeichnung bezieht sich auf Kaiser Trajan, dessen vollständiger Name Marcus Ulpius Traianus lautet.
  • Galatarum: der Galater. Die Soldaten der Kohorte wurden bei Aufstellung der Einheit aus dem Volk der Galater auf dem Gebiet der römischen Provinz Galatia rekrutiert.

Da es keine Hinweise auf die Namenszusätze milliaria (1000 Mann) und equitata (teilberitten) gibt, ist davon auszugehen, dass es sich um eine Cohors (quingenaria) peditata, eine reine Infanterie-Kohorte, handelt. Die Sollstärke der Einheit lag bei 480 Mann, bestehend aus 6 Centurien mit jeweils 80 Mann.

Geschichte

Wahrscheinlich wurde die Kohorte zusammen mit der Cohors II Ulpia Galatarum und weiteren Einheiten von Trajan um 112/113 n. Chr. während der Vorbereitung für seinen Partherkrieg aufgestellt.

Der erste Nachweis der Einheit in der Provinz Syria Palaestina beruht auf einem Militärdiplom, das auf 136/137 n. Chr. datiert ist. In dem Diplom wird die Kohorte als Teil der Truppen (siehe Römische Streitkräfte in Syria) aufgeführt, die in der Provinz stationiert waren. Weitere Diplome, die auf 139 bis 186 datiert sind, belegen die Einheit in derselben Provinz.

Letztmals erwähnt wird die Einheit auf einer Inschrift, die auf das Jahr 238 datiert ist. Vermutlich war die Kohorte zu dieser Zeit Teil des exercitus Aquilensis.

Standorte

Standorte der Kohorte waren:

  • Aquileia: Eine Inschrift weist auf die Anwesenheit (von Teilen) der Kohorte in Aquileia um 238 hin. (AE 1934, 230)

Angehörige der Kohorte

Folgende Angehörige der Kohorte sind bekannt:

Kommandeure

Die Kommandeure standen im Range eines Präfekten.

  • Fl(avius) Adiutor (um 238) (AE 1934, 230)
  • M. Ulpius Tryphon Megas Antoninianus
  • T. Statilius Frontonianus

Siehe auch

Commons: Cohors I Ulpia Galatarum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 Julian Bennett: The Regular Roman Auxiliary Regiments Formed from the Provinces of Asia Minor, ANATOLICA XXXVII, 2011, S. 251–274 hier S. 267, (PDF S. 17).
  2. 1 2 John Spaul: Cohors² The evidence for and a short history of the auxiliary infantry units of the Imperial Roman Army, British Archaeological Reports 2000, BAR International Series (Book 841), ISBN 978-1841710464, S. 390, 395
  3. Jörg Scheuerbrandt: Exercitus. Aufgaben, Organisation und Befehlsstruktur römischer Armeen während der Kaiserzeit. Dissertation, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau 2003/2004, S. 173 (PDF, S. 175 Tabelle 15).
  4. Militärdiplome der Jahre 136/137 (RMD 3, 160), 139 (CIL 16, 87), 142 (RMM 29), 149/160 (RMD 1, 60), 158 (ZPE-157-190, ZPE-159-283), 160 (AE 2005, 1730, AE 2011, 1810, RMD 3, 173, RMM 41) und 186 (RMD 1, 69).
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