Conrad Heberling (* 24. August 1954 in Brantford, Ontario, Kanada) ist ein österreichisch-kanadischer Medienmanager und Hochschullehrer.

Leben

Heberling studierte Kommunikationswissenschaften an der Universität Wien und der Southern Illinois University. Zunächst wirkte er im Bereich der Mikroelektronik als Director Corporate Communications, Marketing, Investor Relations und Unternehmenssprecher bei der ams AG. 1998 wechselte er in die Medienbranche und war bis 2005 Direktor Marketing, Unternehmenskommunikation und New Business bei RTL II München sowie Geschäftsführer der Werbevermarktungstochter El Cartel Media.

Danach folgten internationale Stationen als Geschäftsführer der Dori Media Group in Zürich. In Wien gründete er 2007 gemeinsam mit BURDA den Sender Austria 9, der 2012 an die ProSiebenSat.1-Gruppe verkauft wurde. Bis 2015 war er Vorstandsvorsitzender des Finanz- und Wirtschaftssender DAF Deutsches Anleger Fernsehen.

Heberling war von 2001 bis 2009 Lehrbeauftragter für Medienökonomie an der Universität Kassel (Institut für Erziehungswissenschaften der humanwissenschaftlichen Fakultät). Heute lehrt er Medienökonomie und Betriebswirtschaftslehre u. a. an der Filmuniversität Babelsberg, der Hochschule der populären Künste (hdpk) sowie am Erich Pommer Institut. Außerdem ist er Vorstand an der Akademie für Neue Medien Kulmbach.

Seine Lehr- und Forschungsinteressen umfassen Publikums- und Zielgruppenforschung, Crossmedia-Management, neue digitale Geschäftsmodelle und digitale Kommunikation sowie Transformation.

Auszeichnungen

  • Johann-Georg-August-Wirth-Medienpreis 2017

Veröffentlichungen

  • Siegeszuzug auf allen Plattformen. Über Chancen der digitalen Transformation für die Filmwirtschaft 4.0, in Magazin „proMedia“, S. 41ff, November 2016
  • Susanne Eichner & Elizabeth Prommer (Hrsg.): Audiences, Production Culture and Television Aesthetics: European Perspectives / Publikum, Produktionskultur und Fernsehästhetik: europäische Perspektiven, 2014. Eine deutsch-englische Publikation 300 Seiten. Beitrag C. Heberling: „Wir schreiben das Jahr 1999“ (Big Brother)
  • Mehr Mut und mehr Vertrauen, in: Der Aktionär, Ausgabe #29/2014
  • mit Ben Bachmair und Fiona Lehmann: Strategies for the Production and Marketing of Multi Model Presentation and their Relevance for Subjectivity: An Analysis of Popstars, Seite 231 bis 270, Juni 2008, MEDIA ART CULTURE, Medienkultur mit Blick auf die documenta 12, Beiträge zur Erziehungswissenschaft, Universität Kassel
  • Schöne heile Welt: Der Siegeszug der Telenovela als Utopie der Rettung, in I/ 2007, tv diskurs: Verantwortung in audiovisuellen Medien, Berlin
  • Big Brother – Marketing- und Kommunikationsstrategien als Weg zum Erfolg, in Hundert Tage Aufmerksamkeit, Karin Böhme-Dürr, Thomas Sudholt (Hrsg.), Seiten 43 bis 61: RTL II und , UVK Verlag, Konstanz, 2001
  • Durch Innovations- und Zeitmanagement strategische Marktführungspositionen gewinnen und verteidigen in Erfolgsstrategien in der Konsumgüterindustrie (Herausgeber R. Hofmaier), Landsberg/Lech, 1995
  • mit Walter Brunner: Schloss Premstätten – Ritterturm – Adelsschloss – Ordenshaus – High Tech Center, Verlag Austria Mikro-Systeme International GmbH, 1989
  • Frankfurter Allgemeine Zeitung FAZ v. 22. Mai 2020: Wer soll das alles bezahlen ? - Das Angebot von Streamingdiensten wächst und wächst. Die Frage ist nur, wer was bietet und wer sich das noch leisten kann. Es gäbe eine Lösung.
  • PRENSARIO Internacional 9/2020 The GAS television market: resilience and growth
  • Frankfurter Allgemeine Zeitung FAZ v. 2. Februar 2021: Gemeinsam gegen NETFLIX – Streamingdienste aus Amerika dominieren weltweit den Markt. Eine deutschsprachige Plattform könnte dem etwas entgegensetzen. Warum gibt es sie nicht?
  • DIE WELT v. 15. Juni 2021: Deutschland, die unterschätzte Hightech-Nation – Deutschland hat das Potenzial, sich bei der Digitalisierung an die Weltspitze zu setzen. Dafür müssen Politik und Wirtschaft allerdings die Weichen stellen: in der Bildung, in der Steuerpolitik, bei den Investitionen.
  • InfoDigital Juni-Ausgabe 2021: Quo vadis digitales Deutschland?
  • BERLINER ZEITUNG v. 20. Februar 2022: Deutschland verpasst den internationalen Anschluss im Digitalen – Digitale Wettbewerbsfähigkeit: Im Schneckentempo voraus und 176 Plätze zurück: Rote Laterne für Deutschland und weiterhin kein Digitalministerium. Ein Essay.
  • BSP Business and Law School, Berlin, 4. März 2022. Konferenz: DIGITALISIERUNG DER MEDIENORDNUNG. Vortrag: Digitales DNA-Syndrom: Medien-Deutschland auf der Intensivstation?
  • NEW BUSINESS-Magazin v. 20. Juni 2022: Bewegtbild-Markt: Nur Gemeinsamkeit macht stark – Der Boom der globalen Streaming-Portale als Herausforderung für die TV-Branche in Deutschland

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 6 7 8 Filmuniversität Babelsberg: Conrad Heberling. Abgerufen am 24. August 2019.
  2. RTL-2-Chef Conrad Heberling muss gehen. Abgerufen am 22. August 2019.
  3. Telenovela-Sender am Start. Abgerufen am 24. August 2019.
  4. Conrad Heberling: „Zu behaupten, ich schaue jeden Abend Austria 9, wäre übertrieben“ – derStandard.at. Abgerufen am 22. August 2019 (österreichisches Deutsch).
  5. Conrad Heberling führt Deutsches Anleger Fernsehen. Abgerufen am 22. August 2019 (deutsch).
  6. Conrad Heberling | hdpk | Master und Bachelor Studium in Berlin. Abgerufen am 22. August 2019.
  7. Medienwissenschaftler Conrad Heberling ausgezeichnet. Abgerufen am 22. August 2019.
  8. Conrad Heberling: Wer soll das alles bezahlen? FAZ, 22. Mai 2020, abgerufen am 23. August 2020.
  9. Conrad Heberling: Gemeinsam gegen NETFLIX. In: FAZ. 2. Februar 2021, abgerufen am 19. Juli 2022.
  10. Conrad Heberling: Deutschland, die unterschätzte Hightech-Nation. In: welt.de. 15. Juni 2021, abgerufen am 19. Juli 2022.
  11. Conrad Heberling: Quo vadis digitales Deutschland? In: infosat.de. Abgerufen am 19. Juli 2022.
  12. Conrad Heberling: Deutschland verpasst den internationalen Anschluss im Digitalen. In: berliner-zeitung.de. 20. Februar 2022, abgerufen am 19. Juli 2022.
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