Constanze Becker (* 16. Mai 1978 in Lübeck) ist eine deutsche Schauspielerin.

Leben

Constanze Becker ist in einem alten Bauernhaus in der Nähe von Lübeck aufgewachsen. Ihre Mutter führte ein Antiquitätengeschäft, ihr Vater war Werbegrafiker. Mit ihrer Mutter besuchte sie häufig das Thalia-Theater in Hamburg, unter anderem mindestens 40 Mal The Black Rider von Robert Wilson. Mit 15 Jahren erhielt sie ihre erste Rolle für das Jugend-Theaterprojekt Angst vor dem Pogrom. Sie entdeckte dabei ihre Vorliebe für tragische Frauenrollen, für die sie später an den deutschen Theatern bekannt wurde.

Becker machte 1997 ihr Abitur auf der Ernestinenschule. Sie absolvierte ein Schauspielstudium an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Der Filmregisseur Andres Veiel dokumentierte ihre Ausbildung wie die von drei weiteren Schauspielschülern in seinem Dokumentarfilm Die Spielwütigen von 2003. Nach ihrem Studienabschluss war Becker zunächst Ensemblemitglied am Schauspiel Leipzig und danach am Düsseldorfer Schauspielhaus. In Düsseldorf arbeitete sie erstmals mit dem Regisseur Jürgen Gosch zusammen.

2006 wechselte sie an das Deutsche Theater Berlin und übernahm dort als erste Rolle die der Klytaimnestra in der Orestie des Aischylos unter der Regie von Michael Thalheimer. 2007 war diese Inszenierung zum Berliner Theatertreffen eingeladen. In der Saison 2007/2008 war Constanze Becker in zwei weiteren preisgekrönten Inszenierungen des Deutschen Theaters zu sehen, in Gerhart Hauptmanns Die Ratten als Frau John erneut in der Regie von Michael Thalheimer und in Onkel Wanja unter der Regie von Jürgen Gosch.

Die Inszenierung Die Ratten wurde 2008 mit dem Nestroy-Theaterpreis und die von Onkel Wanja als „Inszenierung des Jahres“ von Theater heute ausgezeichnet; beide Produktionen waren zum Theatertreffen Berlin 2008 eingeladen. Darüber hinaus war Constanze Becker 2008 für ihre Rolle der Frau John in Die Ratten für den Faust-Theaterpreis nominiert.

Zur Spielzeit 2009/10 wechselte sie an das Schauspiel Frankfurt. 2013 gab sie dort mit Marieluise Fleißers Fegefeuer in Ingolstadt ihr Debüt als Regisseurin. Seit der Spielzeit 2017/2018 ist sie Teil des Berliner Ensembles.

Auszeichnungen

Bühnenstücke (Auswahl)

Als Schauspielerin

Als Regisseurin

Film und Fernsehen

Hörspiele und Hörbücher

Einzelnachweise

  1. Verena Mayer: Constanze Becker. Abgerufen am 8. August 2020.
  2. Jutta Kähler: Von Lübeck in die Welt: Constanze Becker. In: Lübeckische Blätter 183 (2018), S. 128f (Digitalisat)
  3. buehnenverein.de
  4. Constanze Becker beim Schauspiel Frankfurt (Memento vom 4. November 2012 im Internet Archive), abgerufen am 24. Dezember 2012
  5. Constanze Becker | berliner-ensemble. Abgerufen am 8. August 2020.
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