Coperion GmbH | |
---|---|
Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1879 |
Sitz | Stuttgart, Deutschland |
Leitung | Ulrich Bartel (Vorsitzender), Klaus Beulker, Stefan Rottke, Falk Kohler, Markus Parzer |
Mitarbeiterzahl | 1.324 |
Umsatz | 439,36 Mio. EUR |
Branche | Maschinenbau |
Website | www.coperion.com |
Stand: 30. September 2019 |
Die Coperion GmbH ist ein deutsches Unternehmen mit Hauptsitz in Stuttgart, im Stadtteil Feuerbach. Hervorgegangen ist die Coperion GmbH im November 2008 aus der Coperion Werner & Pfleiderer GmbH & Co. KG (Stuttgart) und der Coperion Waeschle GmbH & Co. KG (Weingarten), sowie Hartmann Fördertechnik GmbH in Offenbach am Main. Das Unternehmen teilt sein Angebot in drei Bereiche ein: Compounding & Extrusion, Materials Handling und Service. Zum Produktangebot gehören Compoundieranlagen und Schüttgutanlagen für die Kunststoff-, Chemie-, Nahrungsmittel- und Aluminiumindustrie. Vorsitzender der Geschäftsführung ist Ulrich Bartel.
Geschichte
Im Jahre 1880 gründeten Hermann Werner (1848–1906) und Paul Pfleiderer (1848–1903) in Cannstatt die Firma „Werner & Pfleiderer“ – Knet- und Mischmaschinenfabrik, die nach Paul Pfleiderers Patent Teig- und Wurstknetmaschinen produzierte. 1878 hatte Paul Pfleiderer das 1877 erteilte Patent von dem Erfinder Paul Freyburger aus Stuttgart für 900 Mark (für alle Zeit und in allen Ländern) übernommen.
Das Unternehmen ist Weltmarktführer für Extrusions- und Compoundiersysteme, Schüttgutanlagen, Komponenten und Services. 75 % des Umsatzes wurden 2019 im Ausland erwirtschaftet.
1985 übernahm die Friedrich Krupp GmbH in Essen 50,1 % an der Maschinenfabrik.
Coperion beschäftigte 2014 weltweit rund 2500 Mitarbeiter, davon 1200 in Deutschland.
Im Mai 2007 übernahm die Deutsche Beteiligungs AG mit Sitz in Frankfurt am Main und von ihr verwaltete Fonds die Coperion-Gruppe. Zuvor war von 2002 bis 2007 Coperion im Besitz der britischen Beteiligungsgesellschaft Lyceum Capital.
Im Oktober 2012 übernahm der US-Industriekonzern Hillenbrand das Unternehmen von der Deutschen Beteiligungs AG (DBAG).
Produkte
Das Hauptprodukt des Competence Centers Compounding & Extrusion ist der zweiwellige Schneckenkneter (ZSK), ein gleichsinnig drehender, dichtkämmender Doppelschneckenextruder zur Kunststoffherstellung, -veredelung und -aufbereitung. Basierend auf einem Patent der Bayer AG, Leverkusen wurde seit den 1960er Jahren die kontinuierliche Weiterentwicklung der Produktreihe betrieben. Heute sind die Baugrößen ZSK 18 bis ZSK 420 (Schneckendurchmesser 18 mm bis 420 mm) erhältlich. Die Durchsatzleistung der Maschinen variiert je nach Baugröße von einem Kilogramm pro Stunde bis hin zu über 80 Tonnen pro Stunde.
Das Competence Center Materials Handling ist spezialisiert auf die Aufbereitung und Handhabung von Schüttgütern mit allen Prozessschritten vom Fördern und Sichten über das Mischen und Lagern bis hin zum Dosieren und thermischen Behandeln der Produkte. Schüttgutkomponenten wie Zellenradschleusen, Verteilerorgane, Absperrschieber usw. runden das Portfolio ab. Mehr als 8.000 Anlagen mit Jahreskapazitäten zwischen <5.000 t und >500.000 t wurden bislang weltweit realisiert.
Das Competence Center Service bietet für alle Maschinen und Anlagen der Coperion GmbH die dazugehörigen Dienstleistungen an: Von der Installation und Inbetriebnahme über die Instandhaltung, Service-Beratung, Ersatzteilservice, Schulung bis hin zu Modernisierungsangeboten.
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 3 Jahresabschluss zum 30. September 2019 im elektronischen Bundesanzeiger
- ↑ Paul Pfleiderer war ein Cousin von Otto Pfleiderer. Er wanderte nach London aus, seine Kinder nahmen 1915 die britische Staatsbürgerschaft und den Nachnamen Pelmore an. Sein Enkel Gerald Keston Pelmore (1911–1941, als britischer Pilot im Zweiten Weltkrieg gefallen) war der Gründer des Bentley Drivers Club, der der erste markengebundene Automobilclub war; vgl. Martin Jung: Familienartikel Pfleiderer. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-00201-6, S. 349 (Digitalisat).
- ↑ Werner & Pfleiderer - Knet- und Mischmaschinenfabrik. Anzeiger zum Centralblatt der Bauverwaltung, 28. Juni 1882, S. 6, abgerufen am 11. Dezember 2012.
- ↑ 1873: Patent des Paul Freyburger, Mechaniker in Stuttgart, auf eine Brezeln-Walzmaschine, abgerufen am 11. Dezember 2012.
- ↑ Albert Gieseler: Kraft- und Dampfmaschinen, abgerufen am 11. Dezember 2012.