Basisdaten
LandBayern
UniversitätFriedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Gründung25. Mai 1821 in Erlangen
VerbandKSCV
WahlspruchFortitudo virtutis comes!
Wappen
AdresseLoewenichstraße 21, 91054 Erlangen
Websitehttps://www.corps-bavaria.com/

Das Corps Bavaria Erlangen ist ein Corps (Studentenverbindung) im Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV). Das Corps ist pflichtschlagend und farbentragend. Es vereint Studenten und ehemalige Studenten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Die Corpsmitglieder werden „Erlanger Bayern“ genannt.

Couleur

Bavaria hat die Farben „hellblau-weiß-dunkelblau“ mit silberner Perkussion. Dazu wird eine blaue Mütze im kleinen Tellerformat getragen. Die Fuchsenfarben sind „hellblau-weiß“. Der Wahlspruch lautet „Fortitudo virtutis comes!“

Geschichte

Das Corps Bavaria wurde am 25. Mai 1821 mit den Farben Hellblau-Weiß-Gelb gestiftet. Die Stifter waren Mitglieder der am gleichen Tag aufgelösten burschenschaftlichen Verbindung „Concordia“, die überwiegend aus Franken und dem bayerischen Schwaben stammten. Der Einzugsbereich des neuen Corps war von Beginn auf das gesamte Königreich Bayern ausgerichtet. Am 30. Mai 1822 vereinbarten die Erlanger Bayern ein Kartell mit Bavaria Landshut. Die zunehmende staatliche Repression nach den Karlsbader Beschlüssen erzwang 1825 die Suspension des Corps, mit der auch die Beziehungen nach Landshut endeten. Erst 1840 konnte Bavaria in Erlangen zum Teil durch ehemalige Renoncen der Onoldia rekonstituieren und übernahm die noch heute getragenen Farben Hellblau-Weiß-Dunkelblau. Bereits 1861 trat sie geschlossen mit allen anderen Erlanger Corps dem Kösener Senioren-Convents-Verband bei. 1863 wurde das Corps durch den akademischen Senat vorübergehend aufgelöst.

Bavaria war zunächst Lebenscorps, d. h. ihre Angehörigen konnten nicht zugleich Mitglied eines anderen Corps an einer auswärtigen Universität werden. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurde diese Bestimmung aber zunehmend durchlässiger. 1913 wurde das Lebenscorpsprinzip endgültig aufgegeben. Seit 1924 gehört Bavaria als Gründungscorps zum Süddeutschen Kartell. 1928 war sie präsidierendes Vorortcorps im KSCV und stellte mit Gottfried Balzer (später auch Mitglied des Corps Athesia Innsbruck) den Vorsitzenden des oKC.

Während des Nationalsozialismus war das Corps suspendiert. Am 8. März 1948 wurde der Aktivenbetrieb wieder aufgenommen. Im Januar 1950 gehörte Bavaria zu den 22 Corps, die sich in der Interessengemeinschaft zusammenschlossen und die Wiederbegründung des KSCV vorbereiteten.

Süddeutsches Kartell

Das Corps Bavaria Erlangen gehört innerhalb des KSCV dem Süddeutschen Kartell an. Das Süddeutsche Kartell besteht in seiner heutigen Form seit 1924 und setzt sich aus den Corps Bavaria Erlangen, Franconia Würzburg, Makaria München, Joannea Graz, Athesia Innsbruck sowie Schacht Leoben zusammen. Außerdem bestehen mit Borussia Berlin ein Kartell und mit Palaio-Alsatia Straßburg zu Frankfurt ein Traditionskartell. Mit dem erloschenen Corps Littuania bestand seit 1929 ein Freundschaftsverhältnis. Alle dem Süddeutschen Kartell zugehörigen Corps sind nicht in Kösener Kreisen.

Corpshäuser

Im Jahre 1903 erwarb das Corps in der Hauptstraße 7 sein erstes Corpshaus. Als dieses Gebäude den Bedürfnissen nicht mehr genügte, bezog es 1932 eine Villa in der Hindenburgstraße 28. Das Haus wurde jedoch 1945 in der letzten Phase des Zweiten Weltkrieges durch einen Artillerietreffer vollkommen zerstört. Im Juni 1954 wurde das dritte und jetzige Corpshaus in der Loewenichstraße 21 erworben.

Mitglieder

Träger der Klinggräff-Medaille

Mit der Klinggräff-Medaille des Stiftervereins Alter Corpsstudenten wurden ausgezeichnet:

  • Christian Dresel (1992)
  • Zeljko Nikolic (1999)
  • Lutz Schlesinger (2001)

Bilder

Siehe auch

Literatur

  • Verein Alte Erlanger Bayern e. V.: Von unserer Bavaria: Corps Bavaria zu Erlangen 1821–1996. Erlangen 1996.
  • Robert Paschke: Das Corps Bavaria zu Erlangen zur Feier des 110-jährigen Bestehens. Erlangen 1931.
Commons: Corps Bavaria Erlangen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ernst Hans Eberhard: Handbuch des studentischen Verbindungswesens. Leipzig, 1924/25, S. 35.
  2. Ernst Meyer-Camberg: Die Concordia zu Erlangen 1820-1821. In: Einst und Jetzt. Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung 30 (1985), S. 21.
  3. Hermann Leupold: Der Kartellvertrag zwischen Bavaria Landshut und Bavaria Erlangen vom 30. Mai 1822. In: Einst und Jetzt. Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung 27 (1982), S. 85–108.
  4. Regensburger Anzeiger, 29. März 1863
  5. Hans König: Burschen, Knoten und Philister. Erlanger Studentenleben von 1743 bis 1983. Nürnberg 1983, S. 23.
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