Als Koryphäe (altgriechisch κορυφή koryphé, deutsch ‚Gipfel, Scheitel‘) bezeichnete man ursprünglich jemanden, der an der Spitze steht, oder einen ‚Anführer‘.
Bedeutungen
Der Begriff wird in unterschiedlichen Kontexten gebraucht: In der griechischen Tragödie der Antike wird der Chorführer als Koryphäe bezeichnet. Von dort leitet sich auch die Verwendung des Begriffs für die erste Solotänzerin ab, die insbesondere im österreichischen Sprachraum gebräuchlich ist.
Als Koryphäe bezeichnet man heute vor allem eine Person, die durch außergewöhnliche Leistungen hervortritt: eine Autorität, einen Experten, eine Kapazität, einen Sachkundigen für ein bestimmtes Fachgebiet.
Coryphaeus ist außerdem der Beiname des Jupiter in Wilhelm Vollmers Wörterbuch der Mythologie von 1874.
Siehe auch
Weblinks
- WAHRIG – Richtiges Deutsch leicht gemacht. Wissenmedia Verlag, ISBN 978-3-577-07566-4, S. 293 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
- Koryphäe. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 11, Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1907, S. 520.
Anmerkungen
- 1 2 Duden – Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 1994
- ↑ Vgl. auch Walther Gerlach: Die Kapazität hat das Wort. In: G. Lehner (Hrsg.): Autorität – was ist das heute? Umstrittene Machtansprüche in Staat, Gesellschaft und Kultur. München 1965, S. 121–135.
- ↑ dtv-Lexikon. Band 10: Kako-Kre. dtv, München 1976, ISBN 3-423-03060-7, S. 278.
- ↑ Wilhelm Vollmer: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 147 (Koryphäe bei Zeno.org.).