Crémieu
Staat Frankreich
Region Auvergne-Rhône-Alpes
Département (Nr.) Isère (38)
Arrondissement La Tour-du-Pin
Kanton Charvieu-Chavagneux
Gemeindeverband Les Balcons du Dauphiné
Koordinaten 45° 43′ N,  15′ O
Höhe 203–415 m
Fläche 6,14 km²
Einwohner 3.437 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte 560 Einw./km²
Postleitzahl 38460
INSEE-Code 38138
Website www.ville-cremieu.fr

Rathaus (Hôtel de ville)

Crémieu ist eine Kleinstadt mit 3437 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Isère in der Region Auvergne-Rhône-Alpes und liegt ca. 40 Kilometer östlich von Lyon.

Geschichte und Sehenswürdigkeiten

Die besondere Bedeutung dieser Stadt beruht auf den zahlreichen, teilweise sehr alten Häusern, die in den letzten Jahren an vielen Stellen sehr detailverliebt restauriert wurden. An vielen Fassaden lassen sich verschiedene Bautechniken oder Architekturdetails studieren. Sehr hilfreich sind dabei zahlreiche umfangreiche Erläuterungstafeln, die in Französisch, Englisch und Deutsch auf Sachverhalte hinweisen, die man beim Vorübergehen nicht wahrnehmen würde.

Die Geschichte Crémieus beginnt im 12. Jahrhundert mit der Ansiedlung von Benediktinern auf dem Felsen St. Hippolyte im Osten der Stadt. 1315 wird der Stadt ein Freibrief verliehen. Wirtschaftliche Blüte ist die Folge für zwei Jahrhunderte. Eine 2 km lange Stadtmauer mit 9 Toren und 14 Türmen wird errichtet. 1357 wird eine Münze errichtet. Unter Ludwig XII. (1498–1515) wird die Stadt wegen der strategisch günstigen Lage auf dem Weg nach Savoyen ein Zentrum des Getreidehandels. Im 17. Jahrhundert geht die wirtschaftliche Bedeutung zurück. Mehrere Klöster werden gebaut. Im 18. Jahrhundert wird die Leder- und Stoffherstellung dominant, aber danach wird die Stadt unbedeutend.

Glanzpunkt von Crémieu ist eine große Markthalle aus dem 15. Jahrhundert mit einem wuchtigen Dach aus flachen Natursteinen, die auch heute noch für den Markt benutzt wird. Im Osten befindet sich auf dem Hügel St. Hippolyte hinter dem Uhrturm eine umfangreiche und recht gut hergerichtete Ruinenstadt. Sehenswert sind auch die nahen Tropfsteinhöhlen Grottes des Balmes.

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts lebten im Sommer zahlreiche Maler in Crémieu und es entstand eine Künstlerkolonie, die, in Anlehnung an das bekannte Barbizon bei Paris, als das Barbizon von Lyon bezeichnet wurde.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920112017
Einwohner24162393245024092855316933573282
Quellen: Cassini und INSEE

Verkehr

Crémieux hatte seit 1881 einen Bahnhof an der Bahnstrecke von Lyon nach Aoste-Saint-Genix (Chemin de fer de l'Est de Lyon). Der Personenverkehr wurde 1947 eingestellt.

Partnerschaft

  • Crémieu unterhält partnerschaftliche Beziehungen zur deutschen Gemeinde Hüttenberg.
Commons: Crémieu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Alberto de Andrés, et al.: Im Licht der Romandie – Oskar Reinhart als Sammler von Westschweizer Kunst. Hrsg.: Lukas Gloor, Peter Wegmann. Hatje Cantz Verlag, Ostfildern-Ruit 2001, ISBN 3-908196-01-9, S. 181 (dort zitiert nach dem Ausstellungskatalog François-Auguste Ravier. Musée des beaux-arts de Lyon/Réunion des musées nationaux, Paris 1996).
  2. Gare de Crémieu, Le blog sur les gares SNCF.
  3. Partnergemeinden von Hüttenberg (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2019. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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