Nadelkraut | ||||||||||||
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Nadelkraut (Crassula helmsii) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Crassula helmsii | ||||||||||||
(Kirk) Cockayne |
Das Nadelkraut (Crassula helmsii) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Dickblatt (Crassula) in der Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae).
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Das Nadelkraut ist eine einjährige bis schwächlich ausdauernde, stark verzweigte Pflanze, deren Sprossachsen mit aufgerichtetem Ende kriechen und die Wuchshöhen von bis zu 12 Zentimetern erreicht. Schwimmende Triebe werden bis zu 25 Zentimeter lang.
Die eher flachen und leicht fleischigen, grünen bis braunen Laubblätter sind bei einer Länge von 3 bis 8, selten bis zu 12 Millimetern sowie einer Breite von 1 bis 2, selten 0,8 bis 8 Millimetern länglich-lanzettlich bis länglich-elliptisch.
Generative Merkmale
Die Blüten erscheinen einzeln in den Blattachseln. Ihr Blütenstiel ist zur Fruchtzeit 4 bis 7 Millimeter lang.
Die zwittrige Blüte ist radiärsymmetrisch und vierzählig mit doppelter Blütenhülle. Die dreieckigen Kelchblätter sind 0,6 bis zu 0,8, selten bis zu 1 Millimeter lang. Die becherartige Blütenkrone ist weiß. Ihre lanzettlichen, zugespitzten Kronblätter sind ausgebreitet bis etwas zurückgebogen und weisen eine Länge von 1,6 bis zu 2 Millimeter auf. Die länglich keilförmigen, gestutzten Nektarschüppchen sind weiß.
Die Samen sind glatt oder weisen feine, häufig unvollständige Längsrippen auf.
Vorkommen
Das auch Australisches Nadelkraut genannte Nadelkraut ist in Neuseeland, im südöstlichen Australien einschließlich Tasmaniens verbreitet. In Westeuropa (einschließlich England und Schottland) ist es an vielen Orten eingeschleppt und als „Unkraut“ verwildert. Im Vereinigten Königreich wurde daher der Verkauf von Crassula helmsii (dort als Australian swamp stonecrop bekannt) mit Wirkung ab April 2014 verboten.
In Deutschland ist Crassula helmsii seit 1981 nachgewiesen, wo sie erst im Pfälzerwald, später auch in Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Hessen gefunden wurde. Da sie heimische Süßwasser-Lebewesen verdrängen kann, wurde sie in Deutschland 2013 auf die Schwarze Liste invasiver Arten (Frühwarnliste) gesetzt. In der Schweiz wurde es in die Schwarze Liste der invasiven Neophyten aufgenommen und der Freisetzungsverordnung unterstellt.
Crassula helmsii bürgert sich ein in Pflanzengesellschaften des Verbands Potamogetonion pectinati oder des Littorellion.
Taxonomie
Die Erstbeschreibung erfolgte unter dem Namen (Basionym) Tillaea helmsii durch Thomas Kirk wurde 1899 veröffentlicht. Das Artepitheton helmsii ehrt den deutschen Botaniker Richard Helms (1842–1914). Leonard C. Cockayne stellte diese Art, als Crassula helmsii (Kirk) Cockayne, in die Gattung Crassula.
Nachweise
Literatur
- Ernst Jacobus van Jaarsveld: Crassula helmsii. In: Urs Eggli (Hrsg.): Sukkulenten-Lexikon. Crassulaceae (Dickblattgewächse). Eugen Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN 3-8001-3998-7, S. 54.
- Christel Kasselmann: Aquarienpflanzen. Ulmer Verlag, Stuttgart 1995; 2. Auflage 1999, ISBN 3-8001-7454-5, S. 170.
Einzelnachweise
- ↑ Crassula helmsii (Kirk) Cockayne, Nadelkraut. FloraWeb.de
- ↑ Nadelkraut. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- ↑ Mark Kinver: UK bans sale of five invasive non-native aquatic plants. BBC News, 29. Januar 2013, abgerufen am 29. Januar 2013 (englisch).
- ↑ Regierungspräsidium Gießen: Pressemitteilung.
- ↑ Birgit Seitz, Stefan Nehring, Andreas Hussner: Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertung Crassula helmsii - Nadelkraut; erstellt 30. Juni 2013. – Bundesamt für Naturschutz, Bonn: 2 S.
- ↑ Bundesamt für Umwelt BAFU: Invasive gebietsfremde Arten. (admin.ch [abgerufen am 6. August 2019]).
- ↑ S. Buholzer, M. Nobis, N. Schoenenberger, S. Rometsch: Liste der gebietsfremden invasiven Pflanzen der Schweiz. Hrsg.: Infoflora. (infoflora.ch [abgerufen am 6. August 2019]).
- ↑ Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. S. 480.
- ↑ Thomas Kirk: The Student’s Flora of New Zealand. 1899, S. 142 (eingescannt).
- ↑ Transactions and Proceedings of the New Zealand Institute. Band 39, 1907, S. 349 (eingescannt).
Weblinks
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Datenblatt bei der New South Wales Flora online.
- Thomas Meyer, Michael Hassler: Datenblatt bei Mittelmeer- und Alpenflora.
- Günther Blaich: Datenblatt mit Fotos.