Curtis Lee Hanson (* 24. März 1945 in Reno, Nevada; † 20. September 2016 in Hollywood Hills, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Regisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent.

Leben

Curtis Hanson verließ die Highschool vorzeitig. Nachdem er bereits als Jugendlicher als Herausgeber und Kritiker für eine Filmzeitschrift gearbeitet hatte, wuchs er als Fotograf und Drehbuchautor ins Filmgeschäft hinein. Besonders beeinflusst hat ihn Alfred Hitchcock, dementsprechend sind viele von Hansons Filmen Thriller. Er arbeitete als Drehbuchautor für Veteranen wie Roger Corman und Samuel Fuller und als Regisseur an mehreren Horrorfilmen und Thrillern mit geringem Budget, die ihn allmählich bekannter machten, darunter Todfreunde – Bad Influence, in dem er sich Hitchcocks Film Der Fremde im Zug (Strangers on a Train) zum Vorbild nahm.

Hansons erste größere Erfolge waren die Thriller Die Hand an der Wiege (The Hand That Rocks the Cradle) und Am wilden Fluß (The River Wild), mit Meryl Streep in ihrer ersten Actionfilm-Rolle. Sein größter Erfolg war L.A. Confidential (1997), ein Film über Polizeikorruption vor dem Hintergrund des Hollywood der 1950er Jahre nach einem Roman von James Ellroy. Der Film wurde von der Kritik fast einhellig gelobt und zeigte, dass Hanson sich nicht nur auf Spannung, sondern auch auf die Inszenierung komplexer Charaktere an entscheidenden Lebensstationen verstand. Für diesen Film bekam er u. a. den Oscar für das beste Drehbuch und Nominierungen als bester Produzent und Regisseur.

Trotz des Erfolges mit L.A. Confidential wollte Hanson sich nicht auf ein Genre oder einen Typ Film festlegen, wie sich an seinen nachfolgenden Filmen auch ablesen ließ. Hansons nächster Film Die WonderBoys (2000), mit Michael Douglas in einer ungewohnt unglamourösen Rolle als verluderter Literaturprofessor, spielte im Universitäts- und Künstlermilieu und war ein Kritikererfolg. Das Video zu Things Have Changed von Bob Dylan, dem mit einem Oscar ausgezeichneten Titelsong des Films, drehte Hanson selber. 8 Mile (2002), Hansons Verfilmung der Lebensgeschichte des Rap-Weltstars Eminem mit dem Sänger in der Hauptrolle, war ein Kassenschlager und bestätigte Hansons Ruf als einer der profiliertesten Regisseure in Hollywood. 2005 unternahm er einen weiteren Genrewechsel mit der romantischen Komödie In den Schuhen meiner Schwester, der Film mit Cameron Diaz war an den Kinokassen erfolgreich und erhielt überwiegend freundliche Kritiken.

Das Drama Glück im Spiel über Pokerspieler beendete im Jahr 2007 Hansons Serie an erfolgreichen Filmproduktionen, der Film konnte sein Budget nicht einspielen und ihm fehlte laut dem Guardian „die übliche Genauigkeit und das übliche Selbstvertrauen“ von Hansons früheren Werken. 2011 inszenierte er den Fernsehfilm Too Big to Fail – Die große Krise über die Ursachen für die Weltfinanzkrise ab 2007, der für diverse Fernsehpreise nominiert und in vielen Ländern ausgestrahlt wurde. Hansons nächstes und letztes Projekt war der Surferfilm Mavericks – Lebe deinen Traum; die Dreharbeiten im Jahr 2011 mussten allerdings an den letzten 15 Drehtagen von Michael Apted zu Ende geführt werden, da Hanson gesundheitliche Komplikationen nach einer kürzlichen Herzoperation erlitten hatte.

Hanson, der sich selbst „eher Filmliebhaber als Filmmacher“ nannte, wirkte als Vorsitzender der UCLA Film & Television Archives aktiv an der Bewahrung alter Filme mit. 2012 erkrankte er an Demenz, die ihn zur Aufgabe seiner Tätigkeit zwang; vier Jahre später verstarb er im Alter von 71 Jahren.

Filmografie

Als Regisseur

Als Produzent

Als Drehbuchautor

Als Schauspieler

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Ryan Gilbey: Curtis Hanson obituary. In: The Guardian. 21. September 2016, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 15. Oktober 2023]).
  2. Ryan Gilbey: Curtis Hanson obituary. In: The Guardian. 21. September 2016, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 15. Oktober 2023]).
  3. Sean O'Connell published: Curtis Hanson Has To Hand His Surf Drama Over To Michael Apted. 28. November 2011, abgerufen am 15. Oktober 2023 (englisch).
  4. Andrew L. Urban: Hanson, Curtis: Wonder Boys. (Memento des Originals vom 22. September 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Interview auf Urban Cinefile, 27. Juli 2000, abgerufen am 22. September 2016 (englisch).
  5. Jonah Engel Bromwich: Curtis Hanson, Director of Wicked Noir ‘L.A. Confidential,’ Dies at 71. In: The New York Times. 21. September 2016, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 15. Oktober 2023]).
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