Czarne Dolne | ||
---|---|---|
? | ||
Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Pommern | |
Powiat: | Kwidzin | |
Gmina: | Gardeja | |
Geographische Lage: | 53° 37′ N, 19° 4′ O | |
Einwohner: | 443 (31. März 2011) | |
Telefonvorwahl: | (+48) 55 | |
Kfz-Kennzeichen: | GKW | |
Czarne Dolne (deutsch Niederzehren) ist ein Dorf in der Landgemeinde Gardeja (Garnsee) im Powiat Kwidzyński (Kreis Marienwerder) in der polnischen Woiwodschaft Pommern.
Geographische Lage
Das Dorf liegt im historischen Westpreußen, etwa neun Kilometer östlich von Garnsee (Gardeja), siebzehn Kilometer südöstlich von Marienwerder (Kwidzyn) und 88 Kilometer südlich von Danzig.
Geschichte
Im Jahr 1789 wird Niederzehren als ein Königliches Dorf mit einer lutherischen Kirche und 45 Feuerstellen (Haushaltungen) bezeichnet.
Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Marienwerder, zu dem Niederzehren gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Niederzehren stimmten 635 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen 7 Stimmen.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region Anfang 1945 nach Kämpfen mit der Wehrmacht von der Roten Armee besetzt. Im Sommer 1945 wurde Niederzehren unter der Ortsbezeichnung Czarne Dolne gemäß dem Potsdamer Abkommen zusammen mit der südlichen Hälfte Ostpreußens zum Bestandteil der Volksrepublik Polen. Soweit die Einwohner nicht geflohen waren, wurden sie in der darauf folgenden Zeit aus Niederzehren vertrieben.
Demographie
Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
---|---|---|
1816 | 388 | |
1864 | 1068 | davon 1.019 Evangelische und 28 Katholiken |
1871 | 1070 | |
1905 | 959 | |
1933 | 1041 | |
1939 | 1084 |
Kirchspiel
Die Kirche in Niederzehren diente seit der Reformation bis 1945 der evangelischen Kirchengemeinde als Gotteshaus.
Die heutigen Bewohner des Dorfs gehören größtenteils der römisch-katholischen Konfession an.
Literatur
- Daniel Heinrich Arnoldt: Kurzgefaßte Nachrichten von allen seit der Reformation an den lutherischen Kirchen in Ostpreußen gestandnen Predigern. Königsberg 1777, S. 493–494.
Weblinks
- Amtsbezirk Niederzehren (Rolf Jehke, 2004)
Einzelnachweise
- ↑ GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 28. Juni 2017
- ↑ Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Band 2: Topographie von West-Preussen. Kantersche Hofdruckerei, Marienwerder 1789, Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, S. 150.
- ↑ Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland – Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreußischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920; Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 118
- ↑ Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 5: T–Z, Halle 1823, S. 218, Ziffer 514.
- ↑ E. Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungsbezirks Marienwerder. Danzig 1868, S. 104–105, Ziffer 121.
- ↑ Gustav Neumann: Geographie des Preußischen Staats. 2. Auflage, Band 2, Berlin 1874, S. 48–49, Ziffer 2.
- ↑ http://gov.genealogy.net/item/show/NIERENJO93MO
- 1 2 Michael Rademacher: Marienwerder_op. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.