Długie (deutsch Dolgen) ist ein Dorf in der Stadt- und Landgemeinde Strzelce Krajeńskie im Powiat Strzelecko-Drezdenecki (Friedeberg-Driesener Kreis) der polnischen Woiwodschaft Lebus.

Geographische Lage

Długie (Dolgen) liegt in der Neumark am südlichen Rand des Liebsees, etwa zehn Kilometer nordöstlich der Stadt Friedeberg Strzelce Krajeńskie (deutsch Friedeberg) und 34 Kilometer nordöstlich der Stadt Landsberg an der Warthe (Gorzów Wielkopolski).

Geschichte

Im Jahr 1337 wird das Dorf Dolgen eine wüste Dorfstätte genannt. Einem zu Friedeberg ausgefertigten Lehnsbrief zufolge befand sich die wüste Feldmark Dolge 1499 im Besitz der Familie Bornstaedt in Woldenberg. 1608 wird ein neu erbautes Dorf Dolgen erwähnt. Es gehörte zu einem Rittergut, das die Familie Bornstedt besaß, befand sich 1644 im Besitz der Familie Billerbeck und 1718 im Besitz des Johann Friedrich von Bornstädt. Am Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte das Gut der Familie von Sack und kam danach durch Einheiratung an den Hauptmann von Brand auf Gut Lauchstädt. 1828 befand sich Dolgen im Besitz der Frau von Brand, geb. von Sack, Witwe des Hauptmanns von Brand. 1907 war Adolf von Brand der Gutsbesitzer; letzter Besitzer vor 1945 war Ingo von Brand.

Im Dorf gab es eine Stärkefabrik.

Bis 1945 gehörte das Dorf zum Landkreis Friedeberg Nm., von 1816 bis 1938 im Regierungsbezirk Frankfurt der preußischen Provinz Brandenburg, von Oktober 1938 bis 1945 im Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen der Provinz Pommern.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt. Bald darauf wurde Dolgen unter polnische Verwaltung gestellt. In der Folgezeit wurden die Einwohner Dolgens von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben und durch Polen ersetzt. Die deutsche Ortschaft Dolgen wurde in Długie umbenannt.

Kirchspiel

Die bis 1945 evangelische Dorfkirche war eine Filiale von Lauchstädt. Das Patronat über die Kirche übte im 19. Jahrhundert der Gutsbesitzer aus.

Einwohnerzahlen

  • 1840: 199
  • 1858: 194
  • 1871: 78
  • 1925: 212, ausschließlich Evangelische
  • 1933: 166
  • 1939: 148

Literatur

  • W. Riehl und J. Scheu (Hrsg.): Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafenthum Nieder-Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwärtigen Bestande. Berlin 1861, S. 458.
  • Heinrich Berghaus: Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder-Lausitz, Band 3, Brandenburg 1856, S. 475 und S. 477.

Fußnoten

  1. 1 2 3 Riehl und Scheu (1861), S. 458.
  2. Karl Kletke: Regestae Historiae Neomarchicae. Die Urkunden zur Geschichte der Neumark und des Landes Sternberg, in Auszügen mitgetheilt. Band 2, Berlin 1868, S. 365.
  3. 1 2 Berghaus (1856), S. 475.
  4. 1 2 3 Dolgen (Memento des Originals vom 14. Juli 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf gschweng.de.
  5. E. v. Eickstedt: Beiträge zu einem neuen Landbuch der Marken Brandenburg. Magdeburg 1840, S. 512.
  6. Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. d. Oder. Aus amtlichen Quellen zusammengestellt. Frankfurt a. d. O. 1844, S. 67, Nr. 39.
  7. Preußisches Statistisches Landesamt: Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Brandenburg und ihre Bevölkerung. Berlin 1873, S. 138, Nr. 22.
  8. http://gemeinde.dolgen.kreis-friedeberg.de/
  9. 1 2 Michael Rademacher: Friedeberg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.

Koordinaten: 52° 55′ N, 15° 40′ O

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