Daniel Frankel (* 18. August 1900; † 16. Mai 1988) war ein britischer Politiker (Labour Party).

Leben und Tätigkeit

Während des Ersten Weltkriegs engagierte Frankel sich in der gegen den Krieg eingestellten Independent Labour Party (ILP). 1919 wurde er Mitglied des Exekutivausschusses des Stepney Trade Council und vertrat 1920 Whitechapel auf dem Parteitag der ILP. Später wurde er Bürgermeister von Stepney.

Frankel wurde erstmals bei der Unterhauswahl des Jahres 1935 als Kandidat der Labour Party im Wahlkreis Mile End als Abgeordneter in das britische Unterhaus gewählt, wobei er sich gegen den Konservativen William O’Donovan durchsetzen konnte. Er gehörte dem britischen Parlament anschließend knapp zehn Jahre lang, bis zu den Wahlen vom Sommer 1945, an, bei denen er sein Mandat an den kommunistischen Kandidaten Philip Piratin verlor.

Als ein prominenter Jude im öffentlichen Leben Großbritanniens, geriet Frankel, wie die anderen fünfzehn jüdischen Abgeordneten des britischen Parlaments während des Zweiten Weltkriegs, nach dem Ausbruch des Krieges ins Visier der nationalsozialistischen Polizeiorgane: Im Frühjahr 1940 setzte das Reichssicherheitshauptamt in Berlin ihn – wie die übrigen „jüdischen“ Unterhausabgeordneten – auf die Sonderfahndungsliste G.B., ein Verzeichnis von Personen, die im Falle einer erfolgreichen Invasion und Besetzung der britischen Inseln durch die Wehrmacht von den Besatzungstruppen nachfolgenden Sonderkommandos der SS mit besonderer Priorität ausfindig gemacht und verhaftet werden sollten.

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Frankel auf der Sonderfahndungsliste G.B. (Wiedergabe auf der Website des Imperial War Museums in London).
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