Ahmad Danish Siddiqui (geboren am 19. Mai 1983 in Neu-Delhi; gestorben am 16. Juli 2021 in Spin Boldak, Afghanistan) war ein indischer Fotojournalist mit Wohnsitz in Mumbai. Er erhielt 2018 als Teil des Fotostabs von Reuters einen Pulitzer-Preis. Im Jahr 2021 wurde er bei der Berichterstattung über einen Zusammenstoß zwischen afghanischen Sicherheitskräften und den islamistischen Taliban in der Nähe eines Grenzübergangs zu Pakistan in der afghanischen Provinz Kandahar getötet.
Leben
Danish Siddiqui studierte an der Jamia Millia Islamia in Delhi. Im Jahr 2007 machte er einen Abschluss in Massenkommunikation am AJK Mass Communication Research Centre der Jamia.
Seine Karriere begann Danish Siddiqui als Fernseh-Nachrichtenkorrespondent. Er wechselte zum Fotojournalismus und kam 2010 als Praktikant zur internationalen Nachrichtenagentur Reuters. Seitdem berichtete Siddiqui unter anderem über das Erdbeben in Nepal im April 2015, die Schlacht um Mossul (2016–17), die Flüchtlingskrise durch den Völkermord an den Rohingya 2017/18, die Proteste in Hongkong 2019/2020, die Unruhen in North East Delhi 2020 und die COVID-19-Pandemie in Südasien, dem Nahen Osten und Europa. 2018 gewann er als erster Inder neben seinem Kollegen Adnan Abidi den Pulitzer-Preis für Feature-Fotografie als Teil des Fotostabs von Reuters für die Dokumentation der Rohingya-Flüchtlingskrise. Ein Foto, das er während der Unruhen in North East Delhi 2020 aufgenommen hat, wurde von Reuters als eines der prägenden Fotos des Jahres 2020 ausgezeichnet. Er leitete zeitweise das Reuters Pictures Team in Indien.
Siddiqui wurde zusammen mit einem hochrangigen afghanischen Offizier getötet, während er am 16. Juli 2021 über Kämpfe zwischen afghanischen Truppen und militanten Taliban in Spin Boldak, Kandahar, berichtete. Ein afghanischer Offizieller gab an, dass er in einem Kreuzfeuer der Taliban getötet wurde. Nach anderen Angaben soll er von den Taliban gefangen genommen und hingerichtet worden sein.
Siddiqui lebte in Mumbai. Er war mit einer Deutschen verheiratet. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor.
2022 wurde er posthum zusammen mit vier Reuters-Kollegen erneut mit dem Pulitzer-Preis für Feature Photography ausgezeichnet, diesmal für Fotos über die COVID-19-Pandemie in Indien.
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 Reuter's photographer Danish Siddiqui captured the people behind the story. In: widerimage.reuters.com. 16. Juli 2021, abgerufen am 17. Juli 2021: „Ahmad Danish Siddiqui was born on May 19, 1983. … A native of New Delhi, Siddiqui, 38, is survived by his wife Rike and two young children.“
- ↑ Reuters photographer Danish Siddiqui captured the people behind the story. 16. Juli 2021, abgerufen am 17. Juli 2021.
- ↑ Pulitzer-winning Indian photojournalist Danish Siddiqui killed in Taliban attack. 16. Juli 2021, abgerufen am 16. Juli 2021 (englisch).
- ↑ Reuters photographer Danish Siddiqui captured the people behind the story. 16. Juli 2021, abgerufen am 16. Juli 2021.
- ↑ Anjana VaswaniAnjana Vaswani / Updated: Apr 18, 2018, 08:58 Ist: Mumbai lensman Danish Siddiqui’s work part of Pulitzer-winning Rohingya series. Abgerufen am 16. Juli 2021 (englisch).
- ↑ Jamia Millia's AJK-MCRC Alumnus Receives Pulitzer Prize For Photography. Abgerufen am 16. Juli 2021 (englisch).
- ↑ Reuters journalist killed covering clash between Afghan forces, Taliban | Reuters. 16. Juli 2021, archiviert vom am 16. Juli 2021; abgerufen am 16. Juli 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ The 2018 Pulitzer Prize Winner in Feature Photography: Photography Staff of Reuters. Abgerufen am 17. Juli 2021 (englisch).
- ↑ Photo of Muslim Man Being Beaten in Delhi Riots is Reuters' India Pick in 'Pictures of Year' List. 25. November 2020, abgerufen am 16. Juli 2021.
- ↑ Danish Siddiqui. (Nicht mehr online verfügbar.) In: TEDxGateway – India's Largest Ideas Platform (Mumbai, India). Archiviert vom am 22. Januar 2021; abgerufen am 16. Juli 2021 (amerikanisches Englisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Struggle, Conflict and Small Joys: A Selection of Danish Siddiqui's Photographs. 16. Juli 2021, abgerufen am 16. Juli 2021.
- ↑ Christina Goldbaum, Fahim Abed: Danish Siddiqui, Reuters Photojournalist, Is Killed in Afghanistan. In: The New York Times. 16. Juli 2021, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 16. Juli 2021]).
- ↑ Reuters journalist killed covering clash between Afghan forces, Taliban. In: reuters.com. 16. Juli 2021, abgerufen am 16. Juli 2021 (englisch).
- ↑ Michael Rubin: Don’t whitewash details of photojournalist Danish Siddiqui’s murder. In: washingtonexaminer.com. 29. Juli 2021, abgerufen am 29. Juli 2021 (englisch).
- ↑ Danish Siddiqui. In: widerimage.reuters.com. Abgerufen am 17. Juli 2021: „Based: Mumbai, India“
- ↑ Danish Siddiqui’s father appeals to MEA: Expedite process to get his body back. In: The Indian Express. 17. Juli 2021, abgerufen am 17. Juli 2021 (englisch): „he is survived by his wife, a German national, and two children.“
- ↑ Adnan Abidi, Sanna Irshad Mattoo, Amit Dave and the late Danish Siddiqui of Reuters. In: pulitzer.org. Abgerufen am 14. Mai 2022 (englisch).