David Alroy, auch David Alrui, eigentlich Menachem ben Suleiman Al-Ruhi, (* 12. Jahrhundert in Amediye, Kurdistan) war ein jüdischer Gelehrter und Pseudomessias.
Leben
David Alroy studierte in Bagdad an der Jeshiva Ga'on Ja'aqov und war „in der Tora Jisra'els, in der Halacha, im Talmud und in allen Wissenschaften der Muslime ... bewandert“. In Amediye erhob er sich gegen den Herrscher Persiens und versuchte, die Juden der Region zu sammeln, um Jerusalem zu befreien und „sie aus der Knechtschaft der Nichtjuden herauszuführen“. Er wurde in der Stadt Tabarik/Persien gefangengesetzt. Auf wundersame Weise von dort entkommen, ging er nach Amediye zurück. Angeblich wurde er von seinem Schwiegervater im Schlaf ermordet.
Benjamin Disraeli schrieb über Alroy den 1833 erschienenen Roman The Wondrous Tale of Alroy.
Literatur
- Stefan Schreiner (Hrsg.): Benjamin von Tudela, Petachja von Regensburg: Jüdische Reisen im Mittelalter. Sammlung Dieterich, Leipzig 1991, ISBN 3735001408, S. 85–89.
- Salomo ibn Verga: Das Buch Schevet Jehuda. Aus dem hebräischen in's deutsche übertragen von [...] M. Wiener. Hannover 1856 S. 99–102.
- Heinrich Graetz: Geschichte der Juden Bd. VI, Leipzig 1861, S. 247–250.
- Harris Lenowitz: The Jewish Messiahs. From the Galilee to Crown Heights. Oxford 2001, ISBN 9780195148374, S. 81–91.
- Abraham N. Poliak: ALROY, DAVID. In: Encyclopaedia Judaica. 2. Auflage. Band 2, Detroit/New York u. a. 2007, ISBN 978-0-02-865930-5, S. 5–6 (englisch).
- Jonas Kreppel: Der falsche Messias (jiddisch). Historische Erzählung. Przemysl 1924.
Weblinks
- M. Abrahams: ALROY, or ALRUI, DAVID. In: Isidore Singer (Hrsg.): Jewish Encyclopedia. Funk and Wagnalls, New York 1901–1906.
Einzelnachweise
- ↑ John F. Oppenheimer (Red.) u. a.: Lexikon des Judentums. 2. Auflage. Bertelsmann Lexikon Verlag, Gütersloh u. a. 1971, ISBN 3-570-05964-2, Sp. 37.