David Alexander Groneberg (* 11. Dezember 1973 in Frankfurt am Main) ist deutscher Universitätsprofessor, Facharzt für Arbeitsmedizin und Direktor des Instituts für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Umweltmedizin der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main.

Leben und Wirken

David Groneberg studierte nach dem Abitur am Gymnasium der Fürst-Johann-Ludwig-Schule in Hadamar an der Justus-Liebig-Universität Gießen die Fächer Humanmedizin und Philosophie. Nach dem Praktischen Jahr an Lehrkrankenhäusern der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Universität Cambridge in Großbritannien war er als Gastwissenschaftler am National Heart and Lung Institute des Imperial College of Science, Technology and Medicine in London, Großbritannien über ein DAAD-Stipendium tätig. 2000 reichte er seine Dissertationsschrift an der Justus-Liebig-Universität Gießen ein und wurde mit der Auszeichnung „summa cum laude“ zum Dr. med. promoviert. Nach dem Forschungsaufenthalt in London arbeitete er als Arzt im Praktikum und später als Assistenzarzt bzw. wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Charité.

Von 2002 bis 2003 war er Juniorprofessor für Infektion und Immunität in der Pneumologie am Forschungszentrum Borstel der Leibniz-Gemeinschaft (ehemals Blaue Liste-Institut) und der Medizinischen Klinik der Universität Lübeck. Nach der Rückkehr an die Charité reichte er die Habilitation im Jahr 2003 ein und beendete die Facharztausbildung im Fach Arbeitsmedizin am Institut für Arbeitsmedizin der Charité.

2005 folgte der Ruf auf die Professur für Molekulare Pneumologie an der Medizinischen Hochschule Hannover. Im Juni 2007 übernahm Groneberg den Lehrstuhl für Arbeitsmedizin der Charité und leitete bis 2010 das Institut für Arbeitsmedizin der Charité als Direktor und Universitätsprofessor. Im Oktober 2010 wurde er Direktor des Instituts für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Umweltmedizin der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Seit März 2013 engagiert sich David Groneberg als Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Aufklärung gegen Tabak e.V. für Rauchprävention auf Schulebene durch Medizinstudierende. Neben seiner Qualifikation als Facharzt für Arbeitsmedizin ist er ebenfalls Umweltmediziner, Betriebsmediziner und Sportmediziner.

Die Forschungsgebiete von David Groneberg liegen vor allem in den Bereichen der experimentellen und klinischen Arbeitsmedizin, Infektiologie, Pneumologie, Allergologie, Umweltmedizin und Sportmedizin.

Er wies bereits im Jahr 2005 auf die Gefahren von Feinstaub hin ("Ähnlich wie bei der Radioaktivität scheint es auch beim Feinstaub keinen unteren Grenzwert zu geben."), hält jedoch den Effekt von Umweltzonen in der ersten Stufe auf die Feinstaubbelastung für vernachlässigter. Er fordert stattdessen ein Innenstadtverbot für alte Dieselfahrzeuge sowie mehr Forschung in diesem Bereich.

Groneberg war Mitglied des wissenschaftlichen Beirates der Europäischen Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor (EUGT).

Forschungsgebiete und Auszeichnungen

Für seine Arbeit erhielt er eine Reihe von Preisen und Auszeichnungen. Zu nennen sind der Promotionspreis der Hessischen Landesärztekammer (2002) und die Ehrendoktorwürde und Ehrenprofessorenwürde der Fujian University of Traditional Chinese Medicine (China) (2003). 2007 bezeichnete ihn das Wirtschaftsmagazin Capital als Teil einer „neuen deutschen Wissenschaftselite“ und als einen der „40 Denker der Zukunft“. 2008 wurde er während der Olympischen Spiele in Peking zum Ehrendoktor des Fujian College of Medicine ernannt (Dr. rer. nat. h. c.).

Schriften

David Groneberg ist bzw. war Herausgeber des Journal of Occupational Medicine and Toxicology, Hauptschriftleiter des Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie und Mitherausgeber/Gastherausgeber/Mitglied des Editorial Boards der Zeitschriften Ergomed, Praktische Arbeitsmedizin, Clinical and Molecular Allergy, Nutrition and Metabolism, Cough, Nutrition Journal, Current Drug Targets und European Journal of Pharmacology.

Eine Nachfrage bei der Datenbank für medizinische Literatur PubMed aus dem Jahr 2013 ergab für David Groneberg über 250 gelistete Veröffentlichungen.

Auswahl wesentlicher Arbeiten: Wissenschaftliche Publikationen

  • mit M. Nickolaus, J. Springer, F. Doring, H. Daniel und A. Fischer: Localisation of the peptide transporter PEPT2 in the lung: implications for pulmonary oligopeptide uptake. In: Am J Pathol. 158(2), 2001 Feb, S. 707–714.
  • mit P. Hartmann, Q. T. Dinh und A. Fischer: Expression and distribution of vasoactive intestinal polypeptide receptor VPAC2 mRNA in human airways. In: Lab Invest. 81(5), 2001 May, S. 749–755.
  • mit P. Welker, T. C. Fischer, Q. T. Dinh, A. Grutzkau, C. Peiser, U. Wahn, B. M. Henz und A. Fischer: Down-regulation of vasoactive intestinal polypeptide receptor expression in atopic dermatitis. In: J Allergy Clin Immunol. 111(5), 2003 May, S. 1099–1105.
  • mit S. M. Poutanen, D. E. Low, H. Lode, T. Welte und P. Zabel: Treatment and vaccines for severe acute respiratory syndrome (SARS). In: Lancet Infect Dis. 5(3), 2005 Mar, S. 147–155.

Buchbeiträge

  • mit K. O. Haustein: Tabakabhängigkeit: Gesundheitliche Schäden durch das Rauchen. 2. Auflage. Springer-Verlag, Heidelberg 2008.
  • mit T. Welte (deutsche Ausgabe), B. D. Levy und S. D. Shapiro: Akutes Atemnotsyndrom (Acute Respiratory Distress Syndrome). In: M. Dietel, N. Suttorp, M. Zeitz, D. L. Kasper, E. Braunwald, A. S. Fauci, S. L. Hauser, D. L. Longo, J. L. Jameson (Hrsg.): Harrison Innere Medizin. 16. Auflage. McGraw-Hill/ ABW Wissenschaftsverlag, Berlin 2005.

Einzelnachweise

  1. dzl.de (Memento des Originals vom 3. August 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. gegentabak.de
  3. Dt. Ärzteblatt. Jg. 102, Heft 14, April 2005.
  4. Der Spiegel 11/2017: In der Todeszone. 2017.
  5. welt.de. 11. März 2005.
  6. Wissenschaftlicher Beirat der EUGT, web.archive.org
  7. Ein Denker der Zukunft, Pressemitteilung des Universitätsklinikums Frankfurt, 1. Februar 2011, abgerufen am 25. Oktober 2013.
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