Degen Fuchs von Fuchsberg (auch: Degenhard Fuchs von Fuchsberg; * um 1450 in der Jaufenburg in Passeier; † Dezember 1527 in Kufstein) war ein österreichischer Militär und kaiserlicher Rat. Er entstammte dem ritterbürtigen Tiroler Adelsgeschlecht der Fuchs von Fuchsberg.

Leben

Ritter Degen Fuchs von Fuchsberg war ab 1481 verheiratet mit Eva von Frundsberg, einer Schwester des Feldhauptmanns Georg von Frundsberg. Christoph Fuchs von Fuchsberg (1482–1542) war ihr gemeinsamer Sohn, der wie sein Vater erst österreichischer Militär und kaiserlicher Rat war, später jedoch zum Bischof von Brixen berufen wurde. Der Stammsitz von Degen Fuchs kann in Jaufenburg oder Eppan gewesen sein.

Wirken

In seiner Eigenschaft als Hauptmann von Kufstein erließ Degen Fuchs von Fuchsberg im Auftrag des Kaisers Maximilian I. 1506 den „Fuchsbrief“, der das Landes- und Steuerrecht der damaligen Reichsprälatur Berchtesgaden schriftlich festlegte. Die Berchtesgadener Bauernschaft hatte wegen zu hoher Steuern Beschwerde gegen den Propst Balthasar Hirschauer geführt. Auch wenn Degen Fuchs von Fuchsberg in seinem Erlass die Beschwerden der Bauern in allen wesentlichen Punkten abgewiesen und sich somit die Position Hirschauers durchgesetzt hatte, bleibt für damalige Verhältnisse zweierlei bemerkenswert: Bei diesem Rechtsstreit war die „Untertanenschaft“ geschlossen aufgetreten und Degen Fuchs von Fuchsberg hatte mit seinem „Fuchsbrief“ für das Land Berchtesgaden einen ersten rechtsverbindlichen, schriftlich fixierten Vertrag zwischen Herrschaft und „Landschaft“ ausformuliert.

Das LMU führt Degen Fuchs von Fuchsberg zudem auch als Landeshauptmann von Tirol. Laut Ladurner hatte er dieses Amt aber nur für wenige Monate ab Mitte Dezember 1483 bis etwa März oder April 1484 inne.

Literatur

  • Manfred Feulner: Berchtesgaden – Geschichte des Landes und seiner Bewohner. Verlag Berchtesgadener Anzeiger, Berchtesgaden 1985 ISBN 3-925647-00-7
  • A. Helm, Hellmut Schöner (Hrsg.): Berchtesgaden im Wandel der Zeit. Reprint von 1929. Verein für Heimatkunde d. Berchtesgadener Landes. Verlag Berchtesgadener Anzeiger sowie Karl M. Lipp Verlag, München 1973.
  • Joseph Ernst von Koch-Sternfeld: Geschichte des Fürstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke. Band 2. Joseph Lindauer, Salzburg 1815

Einzelnachweise

  1. Degen Fuchs von Fuchsberg In:
    Manfred Feulner: Berchtesgaden - Geschichte des Landes und seiner Bewohner. S. 81
    Rudolf von Granichstaedten Czerva: Meran – Burggrafen und Burgherren. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1949. S. 83
  2. Degenhard Fuchs von Fuchsberg In:
    Fuchs von Fuchsberg, Degenhard in LMU: Kaiser und Höfe. Personendatenbank der Höflinge der österreichischen Habsburger, online unter kaiserhof.geschichte.lmu.de
    A. Helm, Hellmut Schöner (Hrsg.): Berchtesgaden im Wandel der Zeit. Reprint von 1929. S. 95, 96
    Degenhart Fuchs von Fuchsberg In:
    Joseph Ernst von Koch-Sternfeld: Geschichte des Fürstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke. Band 2, S. 94. (Volltext in der Google-Buchsuche)
  3. 1 2 Fuchs von Fuchsberg, Degenhard in LMU: Kaiser und Höfe. Personendatenbank der Höflinge der österreichischen Habsburger, online unter kaiserhof.geschichte.lmu.de
  4. 1 2 3 Rudolf von Granichstaedten Czerva: Meran – Burggrafen und Burgherren. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1949. S. 83
  5. Joseph Ernst von Koch-Sternfeld: Geschichte des Fürstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke. Band 2, S. 94 ff. (Volltext in der Google-Buchsuche).
  6. Manfred Feulner: Berchtesgaden - Geschichte des Landes und seiner Bewohner. S. 79–85
  7. Justinian Ladurner: Landeshauptleute von Tirol. 1865. 2. Ausgabe, S. 34
    „... jedoch bereits am Freitag nach St. Lucientag 1483 erscheint / Degen Fuchs von Fuchsberg, Ritter als Landeshauptmann und Burggraf, verwaltete aber beide Aemter nur ein paar Monate, da bereits am Freitag vor Cantate 1484 zum drittenmale Jörg von Annenberg, erzh. Rath als Verwalter beider Aemter erscheint.“
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