Dehn, auch als Daehn bekannt, ist der Familienname, eines deutschen, eines dänischen, eines niederländischen und eines finnisch-russischen Adelsgeschlechts. Diese waren in den Ostseeprovinzen ansässig, ob eine genealogische Verbindung, zwischen den Familien und Einzelpersonen bestand konnte bisher nicht einwandfrei belegt werden.

Weitere Personen mit dem Namen Dehn im Baltikum

Im Zeitraum zwischen 1530 und 1630 sind im Baltikum, besonders um Reval und der näheren Umgebung, mehrere Personen mit dem Namen Dehn, oder in anderen Schreibweisen wie Deen, Däne oder Dehne, in verschiedenen Registern eingetragen gewesen. Auch unter diesen Geschlechtern konnte keine eindeutige Verbindung oder eine Verwandtschaft nachgewiesen werden. Außer, dem im Jahre 1560 verstorbenen Münzmeister Urban Dehn, gab es zum Beispiel:

  • 1591 in einer Klageschrift ein Urban Dehnen,
  • in einer weiteren Klageschrift von 1595 Urban Deyne,
  • 1587 und 1607 der vormalige Ratsherr und dann Bürgermeister von Reval Simon von Then,
  • 1621 wird einem seligen Simon von Then gedacht,
  • 1611 Hans Dehne,
  • 1615 Jacob Dehne,
  • 1644 Hinrich Dehne und
  • 1657 Urban Dähn
  • 1716 Martin Daehne, Stammvater der baltisch-holländischen Adelsfamilie

Namensherkunft

Die lateinische Namensgebung Dehn wird auf Danus zurückgeführt, welches ohne Zweifel „der Däne“ bedeutet. Dieser Stammesname ist nicht notwendigerweise ein Herkunftsname, sondern kann ein „Überbegrifflicher Name“ sein, der in irgendeiner Beziehung zu der betreffenden Nation stehen, wie zum Beispiel Saxo = Sasse = der Sachse oder Friso = Vrese = der Friese.

Weitere Adelsgeschlechter

Bei den deutschstämmigen Familien im Baltikum kann von zwei urkundlich nachweisbaren Familienstämmen – einer aus Jülich und einer aus Rostock – ausgegangen werden. Das von dem Rostocker Juristen Arnold Dehn, dem Stammvater des deutsch-baltischen Adelsgeschlechts, eingeführte Wappen ist das Basiswappen, es trat später auch bei den anderen Familien in abgewandelter Form in Erscheinung. Aus der Jülicher Familie wurde kein Mitglied in den Adelsstand erhoben.

Die holländisch-dänischen von Dehn, deren Stammvater Conrad von Dehn (vormals van Pott) war, stammten aus Holland und kamen über Mecklenburg und Braunschweig in das Baltikum.

Das baltisch-holländische Adelsgeschlecht stammte von Martin Daehne aus Livland ab, dessen Nachkomme stand in mecklenburgischen Diensten. Einer seiner späteren Nachkommen übersiedelte in die Batavische Republik (dem späteren Königreich Holland) und setzte dort den Familienstamm fort.

Ein weiteres Adelsgeschlecht von Dehn stammte von Samuel von Dehn, der aus Braunschweig über Finnland ins Baltikum kam und am russischen Zarenhof diente. Diese Familie wurde als finnisch-russische Linie bekannt.

Erhebungen in den Adelsstand

Im 18. Jahrhundert und 19. Jahrhundert wurden folgende Personen in Adelsstände erhoben: 1762 Arnold Dehn in den russischen Adel, 1878 wurde dessen Großsohn Paul Andreas von Dehn in die Adelsmatrikel der Estländischen Ritterschaft aufgenommen, 1788 wurde der Bürgermeister von Reval Joachim Dehn in den römischen Reichsadel erhoben, sein Sohn Joachim von Dehn wurde 1809 in die Estländische Ritterschaft aufgenommen. 1789 wurde der Rittmeister der Schwarzhäupter in Reval Eberhard Dehn in den russischen Adel erhoben, dessen Sohn Kreisrichter August von Dehn wurde 1860 in die Livländische Ritterschaft immatrikuliert.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Danus - Nomen -Maskulinum - O-Deklination - Nominativ - Singular von Danus: der Däne. Eintrag auf frag-caesar.de
  2. 1 2 Dehn. In: Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften. Görlitz 1929, S. 352 ff. personen.digitale-sammlungen.de; abgerufen am 22. Mai 2018
  3. Joachim von Dehn. Eintrag auf Adelswappen im Estnischen Historischen Archiv ra.ee; abgerufen am 25. März 2019
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