Die Redewendung den Löffel abgeben (auch: den Löffel hinlegen, …fallen lassen und …wegschmeißen) wird in der Regel benutzt, um auszudrücken, dass jemand stirbt oder gestorben ist.
Herleitungen
Die unverzichtbare Tätigkeit des Essens steht bei dieser Redewendung Pate, mitsamt der Tatsache, dass im Mittelalter und früher Neuzeit das Armeleuteessen üblicherweise ein Brei in einer Schüssel für alle inmitten des Tischs war, wofür ein jeder seinen eigenen Löffel parat hatte. Diesen höchsteigenen, nicht selten selbstgeschnitzten, Löffel wegzulegen, ist dabei gleichbedeutend mit dem Ende des Lebens.
Im Schwarzwald, wo ein Löffel als individueller Gegenstand angesehen werden konnte, gab es die Tradition, einen Löffel nach dem Tod des Besitzers nicht weiterzugeben, sondern an die Wand des Bauernhauses zu hängen. Den Knechten dagegen wurde nicht selten vom Bauern ein Löffel zur Verfügung gestellt, den sie abgeben mussten, wenn sie weiterzogen, oder der weiterverwendet wurde, wenn sie starben.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Duden, Bd. 11, Sprichwörtliche Redensarten, 1992
- ↑ Diese Erklärung findet sich schon bei Johann Fischarts Geschichtsklitterung aus dem 16. Jahrhundert.