Der Exorzist ist ein 1971 erschienener Roman von William Peter Blatty.

Handlung

Die 12-jährige Regan wird von Verhaltensstörungen geplagt, deren Ursprung ungeklärt ist. Ohne Heilung wird ihr Verhalten immer blasphemischer und obszöner. Es scheint, dass ein Dämon namens Pazuzu von ihr Besitz genommen hat. Der Jesuit Damien Karras, ein katholischer Priester und Psychologe, sieht der Sache mit Skepsis entgegen, würde doch die Existenz eines Dämons auch die Existenz Gottes beweisen, an den er als aufgeklärter Mensch nicht mehr glauben kann. Als Assistent von Pater Lancaster Merrin beginnt er schließlich einen Exorzismus durchzuführen. Während des Exorzismus stirbt Pater Lancaster, woraufhin Pater Karras den Dämon voller Wut provoziert, es doch mit ihm statt dem kleinen Mädchen zu versuchen, woraufhin der Dämon in ihn fährt. In einer letzten Kraftanstrengung gelingt es Karras, sich selbst aus dem Fenster zu stürzen und somit den Dämon zu besiegen. Die kleine Regan bleibt geheilt zurück.

Die Vorgeschichte

Vorlage für den Roman ist ein Exorzismus, der im Jahre 1949 in den USA vorgenommen wurde. 1949 werden in der Ortschaft Cottage City, Maryland, bei dem 1935 geborenen Roland Doe – offenbar im Zusammenhang mit dem Tod seiner Tante – Verhaltensauffälligkeiten („Besessenheit“) festgestellt. Durch die Mutter ist Roland streng religiös erzogen worden. Durch die Tante, welche am 26. Januar 1949 verstorben war, erfuhr er über Okkultismus und den Umgang mit einem Ouija-Brett. Die Mutter wandte sich zunächst an den katholischen Geistlichen Albert Hughes von der St.-James-Kirche im Nachbarort Mount Rainier. Am 11. März 1949 erhielt Roland Doe zum ersten Mal Besuch von dem Exorzisten William S. Bowdern und seinen Assistenten, Raymond F. Bishop und Walter Halloran. Am 16. März wurde durch den Erzbischof Joseph E. Ritter die Erlaubnis zur Vornahme von Exorzismen erteilt. Diese dauerten bis zum 18. April 1949.

  • Nach Aussage von Walter Halloran habe der Junge beim Exorzismus lateinische Worte geäußert. Diese hätte der Junge aus dem katholischen Gottesdienst kennen können; allerdings stammte er aus einer lutheranischen Familie.
  • Nach Aussagen von Walter Halloran und dem älteren Bruder von Roland Doe habe Roland zielgenau spucken können. Dies rührte allerdings daher, dass Roland im gezielten Spucken sehr geübt war.
  • Auch sei das Bett mit Roland durchs Zimmer gefahren, da es auf Rollen stand und bereits durch leichtes Schaukeln in Bewegung versetzt werden konnte.

Am 20. August 1949 wurde der Exorzismus in einem Zeitungsartikel der Washington Post geschildert. Dieser diente William Peter Blatty, damals Student an der Georgetown-Universität von Washington, als Inspiration für seinen Roman.

Buchausgaben (Auswahl)

  • The Exorcist. Harper & Row, New York 1971
  • Der Exorzist. Molden, Wien, München, Zürich 1974, ISBN 3-217-00411-6.
  • Der Exorzist. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2001, ISBN 3-404-25677-8.

Verfilmung

Das Buch wurde 1973 von William Friedkin, ebenfalls unter dem Titel Der Exorzist, verfilmt. Das Drehbuch schrieb Blatty selbst. Der Film wurde drei Mal fortgesetzt und erhielt auch ein Prequel in zwei verschiedenen Versionen. 2016 entstand eine Fernsehserie, deren zweite Staffel 2017 anlief.

Theaterstück

John Pielmeier inszenierte 2012 die Filmstory am Geffen Playhouse in Westwood (Los Angeles), u. a. mit Brooke Shields als Chris MacNeil und Richard Chamberlain als Father Merrin. Vom 21. Oktober bis 5. November 2016 wurde das Stück im Birmingham Repertory Theatre aufgeführt.

Literatur

  • Bernd Harder: Der Exorzist. In: Das Lexikon der Großstadtmythen. Eichborn, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-8218-5557-6.

Einzelnachweise

  1. Geffenplayhouse.com: The Exorcist at Geffen Playerhouse. Abgerufen am 18. Mai 2012.
  2. Edward VKanty: 'The Exorcist' Comes To The Stage As Fox Premieres Series. inquisitr.com, 19. Mai 2016, abgerufen am 27. August 2016.
  3. The Exorcist. Abgerufen am 13. November 2016 (englisch).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.