Der Rote Elefant ist eine Buchempfehlungsliste, die sich auf Werke der Kinder- und Jugendliteratur bezieht. Sie wird seit 1993 ein Mal im Jahr von Mitgliedern und Freunden der Gemeinschaft zur Förderung von Kinder- und Jugendliteratur (e.V.) mit Sitz in Berlin herausgegeben.

Die gedruckte Ausgabe erscheint jährlich im Herbst zur Frankfurter Buchmesse und kann als Einzelausgabe oder im Abonnement bezogen werden. Die gleichnamige Datenbank ist seit Februar 2019 online.

Geschichte

Die Empfehlungsliste Der Rote Elefant erschien erstmals 1976 im Verlag Internationalismus in Hannover. Sie wurde vom gleichnamigen bundesweit agierenden Verein herausgegeben, in dem sich im Zusammenhang mit der 68er-Bewegung Wissenschaftler, Verleger, Autoren, Illustratoren, Pädagogen, Bibliothekare und Kritiker zusammengeschlossen hatten. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten unter anderem Malte Dahrendorf, Johannes Merkel und Dieter Richter. Anliegen des Vereins war es, für eine aufklärende „politische Kinderkultur“ zu streiten. Neben der Organisation von Tagungen und der Edition der Zeitschrift „Kinder-Bücher-Medien“ gab der Verein auch die kritische Empfehlungsliste Der Rote Elefant heraus. In den ersten Jahren wurden darin vorrangig Bücher zu Themen wie Kolonialismus, Nationalsozialismus und tradierte Geschlechterrollen rezensiert.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands löste sich der Verein 1992 auf und der damalige Vorstand bat die Gemeinschaft zur Förderung von Kinder- und Jugendliteratur (e.V.) um Fortführung der Empfehlungsliste.

Inhalt

Jährlich sichten Mitarbeiter von LesArt und andere Fachleute Bilder-, Kinder- und Jugendbücher aus der Herbstproduktion des Vorjahres und der Frühjahrsproduktion des Erscheinungsjahres. Ausschlaggebend für jede Empfehlung sind gesellschaftlich relevante Themen, ästhetische Qualität sowie Bedeutsamkeit für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, insbesondere hinsichtlich der Lese- und Literatursozialisation.

Adressaten der Empfehlungsliste sind Literaturvermittler und Literaturvermittlerinnen im weitesten Sinne.

Einzelnachweise

  1. Eintrag auf www.bildungsserver.de
  2. Eintrag auf www.lesen-in-deutschland.de
  3. Eintrag auf www.worldcat.org
  4. Die Empfehlungsliste auf www.lesart.org sowie Beispielrezensionen
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