Derrick Francis Van Orden (* 15. September 1969 in Minnesota) ist ein US-amerikanischer Politiker der Republikanischen Partei und Schauspieler. Seit 3. Januar 2023 vertritt er den 3. Kongresswahlbezirk von Wisconsin im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten. Nach seiner Militärkarriere wirkte er in mehreren Spielfilmen mit, darunter in Act of Valor.

Leben und Werdegang

Als 18-Jähriger trat Van Orden der US-Marine bei und wurde Teil der Spezialeinheit Navy SEALs. Bis zu seinem Ausscheiden aus dem Militärdienst 2014 absolvierte er insgesamt fünf Kampfeinsätze und erreichte den Rang eines Senior Chiefs (in etwa äquivalent zu einem Hauptbootsmann in der Deutschen Marine). Zudem erwarb er im Fernstudium einen Bachelor of Science an der Excelsior University. Nach seinem Abschied aus dem aktiven Dienst betätigte er sich unter anderem als Unternehmensberater und betrieb für zwei Jahre gemeinsam mit seiner Frau ein Café in seiner Heimatstadt Butternut, Wisconsin.

Van Orden ist seit 1995 mit seiner Frau verheiratet und hat mit ihr vier Kinder. Er lebt mit seiner Familie in Prairie du Chien.

Karriere als Schauspieler

Bereits während seiner Zeit bei den SEALs spielte Van Orden in dem Actionfilm Act of Valor eine Rolle als NAVY Seal. Der Film war trotz negativer Kritiken an den Kinokassen mit einem weltweiten Einspielergebnis von über 80 Millionen US-Dollar sehr erfolgreich. Danach folgte eine Nebenrolle in dem Film Surviving the Wild sowie weitere Kleinrollen.

US-Repräsentantenhaus

Wahl

Van Orden bewarb sich erstmalig 2020 als Republikaner im 3. Kongresswahlbezirk von Wisconsin um einen Sitz im US-Repräsentantenhaus. Nachdem er sich in der parteiinternen Vorwahl mit über 65 % der Stimmen klar durchsetzen konnte, unterlag er bei der Hauptwahl im November 2020 knapp dem langjährigen Demokratischen Amtsinhaber Ron Kind mit 48,6 zu 51,3 Prozent, obwohl bei der zeitgleich stattfindenden Präsidentschaftswahl der Republikanische US-Präsident Donald Trump den Distrikt mit fünf Prozentpunkten Vorsprung gewinnen konnte.

Im Vorfeld der Kongresswahlen 2022 kündigte Kind an, nicht erneut anzutreten. Van Orden bewarb sich erneut um den Sitz im 3. Kongresswahlbezirk und wurde in diesem Vorhaben und im Wahlkampf von Ex-Präsident Trump unterstützt. In der Vorwahl der Republikaner hatte er keinen Gegenkandidaten. Diesmal gelang es ihm, seinen Demokratischen Kontrahenten, den Staatssenator Brad Pfaff, zu schlagen und ins US-Repräsentantenhaus einzuziehen. Van Orden erhielt 52 % der Stimmen, Pfaff 48 %.

Amtszeit

Der von ihm seit dem 3. Januar 2023 vertretene Wahlkreis liegt an der Staatsgrenze zu Indiana und Iowa im Südwesten Wisconsins und umfasst unter anderem die Städte Eau Claire und La Crosse. Politisch gilt der Distrikt als relativ ausgeglichen, nachdem seit Mitte der 1990er eher die Demokraten die Oberhand hatten, tendiert der Wahlkreis in seit Mitte der 2010er-Jahre eher wieder zu den Republikanern.

Im 118. Kongress sitzt Van Orden in folgenden Ausschüssen:

Kontroversen

Van Orden nahm am 6. Januar 2021 an den Protesten wegen angeblichen Wahlbetrugs bei der Präsidentschaftswahl 2020 am Kapitol der Vereinigten Staaten teil. Nach eigenen Angaben verließ er die Protestkundgebung vor Beginn des Kapitolssturm. Laut Recherchen der Nachrichtenwebsite The Daily Beast sollen jedoch Mobilfunkdaten belegen, dass er auch nach Begin der Stürmung anwesend gewesen und dabei auch abgesperrte Bereiche betreten habe. Van Orden bestreitet dies.

Im Juni 2021 sorgte Van Orden für einen Eklat, als er in „aggressiver Manier“ in der Stadtbibliothek von Prairie du Chien gegen die öffentliche Auslegung von Kinderbüchern mit LGBT-freundlichem Inhalt protestierte und eine minderjährige Bibliotheksangestellte verbal anging.

Im August 2021 wurde Van Orden am Eastern Iowa Airport in Cedar Rapids beim Versuch eine geladene SIG-Sauer-Pistole durch die Sicherheitskontrolle zu bringen, verhaftet. Vom zuständigen Gericht wurde er deswegen zu einer Geldstrafe in Höhe von 360 US-Dollar und zur Teilnahme an einem Waffensicherheitstraining verurteilt. Auch seitens der Verkehrssicherheitsbehörde wurde Van Orden wegen des Vorfalls mit einer Geldstrafe belegt.

Filmographie (Auswahl)

Commons: Derrick Van Orden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wisconsin New Members 2023. In: thehill.com. 17. November 2022, abgerufen am 7. Februar 2023 (englisch).
  2. Derrick Van Orden. In: Internet Movie Database. Abgerufen am 7. Februar 2023 (englisch).
  3. 1 2 Derrick Van Orden. In: ballotpedia.org. Abgerufen am 7. Februar 2023 (englisch).
  4. 1 2 Wisconsin's 3rd Congressional District. In: ballotpedia.org. Abgerufen am 7. Februar 2023 (englisch).
  5. 1 2 Andrew Solender: Jan. 6-linked candidate secures GOP nomination for Wisconsin House seat. In: axios.com. 10. August 2022, abgerufen am 8. Februar 2023 (englisch).
  6. Committees and Caucusus. In: Offizielle Kongresshomepage Van Ordens. Abgerufen am 8. Februar 2023 (englisch).
  7. Congressional candidate Derrick Van Orden confronted teen library staffer over Gay Pride display. In: Milwaukee Journal Sentinel. 25. August 2021, abgerufen am 8. Februar 2023 (englisch).
  8. Patrick Marley: Congressional candidate Derrick Van Orden fined for having a loaded gun in an airport. He calls the incident a mistake. In: Milwaukee Journal Sentinel. 9. Mai 2022, abgerufen am 8. Februar 2023 (englisch).
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