Ein Diaphragma in der Elektrochemie ist eine eigentlich trennende, aber doch elektrolytisch leitende Scheidewand in oder an einer elektrochemischen (Halb-)Zelle. Realisiert wird sie z. B. durch eine Membran oder poröse Trennwand. Das Diaphragma verhindert die Durchmischung, lässt aber einen elektrischen Strom durch Ionenleitung hindurch. Es soll die Diffusion verhindern; zugleich darf es keinen hohen elektrischen Widerstand hervorrufen; ferner darf es bei vielen Prozessen den Kreislauf des Elektrolyten nicht behindern.

Das Material muss gegenüber seiner Umgebung chemisch unempfindlich sein. Verschiedene keramische Materialien stehen dafür zur Auswahl. Ferner kommen poröses Glas (Glasfritte) und für die jeweilige Umgebung resistente Vliesstoffe zur Anwendung, z. B. aus Polytetrafluorethylen. Für den Einsatz in wässrigen Lösungen bei gegenüber Zimmertemperatur nicht wesentlich erhöhter Temperatur werden Diaphragmen auch mit Ionenaustauschermembranen hergestellt, die ausschließlich Transportfähigkeit für Ionen einer bestimmten Ladung haben.

Einzelnachweise

  1. Giulio Milazzo: Elektrochemie: Grundlagen und Anwendungen. Band II, Springer, 1983, S. 12 ff.
  2. Wolfgang Bechmann, Joachim Schmidt: Einstieg in die Physikalische Chemie für Nebenfächler. 3. Auflage. Vieweg+Teubner, 2009, S. 242.
  3. Wolfgang Bechmann, Joachim Schmidt: Einstieg in die Physikalische Chemie für Nebenfächler. 3. Auflage. Vieweg+Teubner, 2009, S. 253, 275.
  4. Michael Binnewies, Maik Finze, Manfred Jäckel: Allgemeine und Anorganische Chemie. 3. Auflage. Springer, 2016, S. 411.
  5. Peter Gründler: Chemische Sensoren. Springer, 2004, S. 175.
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