Die Modenwelt war eine Frauenzeitschrift von 1865 bis 1942.

Geschichte

1865 gründeten der Verleger Franz von Lipperheide und seine Frau Frieda die Modenwelt in seinem Verlag in Berlin. Beide waren vorher bei der Modezeitschrift Der Bazar angestellt gewesen. Nach deren Vorbild schufen sie ein ähnliches Blatt, das ausführlich über Mode und Handarbeiten berichtete, aber billiger im Verkauf war. Es gab zahlreiche Abbildungen, vor allem Stahlstiche, einige davon koloriert.

Im ersten Jahr gab es 17.000 Abonenntinnen, 1871 waren es bereits etwa 100.000, fast soviel wie Der Bazar. Seit 1874 wurde die Illustrirte Frauen-Zeitung als Unterhaltungsbeilage ergänzt. Diese enthielt Berichte zu den verschiedensten Themen, darunter literarische Texte mit einem guten Niveau. Die Modenwelt war neben dem Bazar die wichtigste Frauenzeitschrift im Deutschen Reich im späten 19, Jahrhundert. Es gab Ausgaben in zehn weiteren Sprachen und in Österreich-Ungarn.

1910 erwarb der Ullstein-Verlag Die Modenwelt. Er übernahm deren beliebte Schnittmusterbögen auch für seine anderen Frauenzeitschriften Das Blatt der Hausfrau und Die Praktische Berlinerin. 1913 wurde die Die elegante Mode eingegliedert, 1927 die beiden anderen Zeitschriften.

1937 wurden Die Modenwelt mit dem Bazar zur Neuen Modenwelt zusammengelegt. Seit 1939 hieß sie wieder Die Modenwelt und bestand bis 1942. 1952 wurde die Brigitte als deren Nachfolgerin gegründet.

Persönlichkeiten

Leitende Redakteurinnen
  • Frieda Lipperheide, 1865–1896
  • Doris Kiesewetter, vor 1906–um 1910
  • Gunda Beeg, 1910–1911, vorher Redakteurin seit etwa 1896
  • Maria Müller, 1915
  • Mimi (Dynair?), 1915
  • Barbara von Treskow, 1932–1943
Weitere Mitarbeiterinnen

Literatur

Digitalisate
Wikisource: Illustrirte Frauen-Zeitung – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Barbara Krautwald: Bürgerliche Frauenbilder im 19. Jahrhundert. Die Zeitschrift "Der Bazar". Transkript Verlag Bielefeld, 2021, S. 52f., mit einigen Angaben zur Geschichte
  2. Zum fünfundzwanzigsten Bestehen der "Modenwelt", 1890; zitiert in Archiv für Geschichte des Buchwesens, Band XXIV (24), 1983, S. 817; 1890 gab es 18 Xylographen (Holzschnitzer) für die Abbildungen
  3. Ruth Steinberg-Groenhof: Die Schriftstellerin Emmi Lewald (1866–1946). Weibliche Autorschaft, Zeitgeist und Literaturmarkt, Böhlau Köln 2015,S. 184, mit einigen Angaben zur Geschichte
  4. Gustav Dahms: Das litterarische Berlin. Illustriertes Handbuch der Presse in der Reichshauptstadt, Berlin 1895, S. 193f.
  5. Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums 1700–1910. Band 98, 1983. S. 20
  6. Sperlings Zeitschriften-Adressbuch, 1915
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