Die Rosenzüchterin ist ein psychologischer Spannungsroman von Charlotte Link aus dem Jahr 2000 und spielt auf der Insel Guernsey.
Sie liebte Guernsey, ihrer Heimat, die Insel im Ärmelkanal. Sie liebte St. Peter Port, die malerische Hafenstadt an der Ostküste. Sie liebte die Narzissen, die im Frühjahr an allen Wegrändern blüten, liebte die wilde, blaue Hyazinthe, auf die man in den lichtdurchfluteten, hellen Wäldern stieß. Sie liebte den Klippenpfad hoch über dem Meer, besonders den Teil, der vom Pleinont Point zur Petit Bôt Bay führte. Sie liebte ihr Dorf Le Variouf, liebte ihr steinernes Haus, das ganz hoch am oberen Dorfrand lag. Sie liebte sogar die Wunden der Insel, die hässlichen Wachtürme der ehemaligen Befestigungsanlage, die von den deutschen Besatzern gebaut worden war, das trostlose, in Granit geschlagener "German Underground Hospital", das die Zwangsarbeiter damals hatten bauen müssen, und die Bahnhöfe, die die Deutschen hatten vergrößern lassen, um das Material zum Bau ihres Westwalls transportieren zu können. Zudem liebte sie manches an dieser Landschaft, auf dieser Insel, was niemand außer ihr sah und hörte: Erinnerungen an Bilder und Stimmen, an Momente, die sich unauslöschlich in ihr Gedächtnis gebrannt hatten. ISBN 3-442-45283-X, Seite 6
Inhalt
Die Geschichte spielt während des Zweiten Weltkrieges und in der Gegenwart.
Verzweifelt und mit den Anforderungen des Alltags überlastet flüchtet die junge Lehrerin Franca Palmer von Berlin auf die Kanalinsel Guernsey. Unterschlupf findet sie in dem reizvollen Anwesen der älteren Rosenzüchterin Beatrice Shaye in Le Variouf. Schon bald entsteht eine zarte Freundschaft zwischen den beiden Frauen. Beatrice lebt seit vielen Jahren gemeinsam mit Helene Feldmann zusammen, die einst Frau eines hohen deutschen Offiziers war.
Helene war während der Besatzung der Kanalinseln von 1940 bis 1945 mit ihrem Mann Erich Feldmann in das verlassene Haus von Beatrice Eltern gezogen. Helene, die von ihrem Mann tyrannisiert wurde, klammerte sich krampfhaft an die damals kleine verwaiste Beatrice. Selbst mit dem Tod Erichs im Mai 1945 ließ Helene nicht von ihr los.
Mae hatte die Besatzungszeit im Haus ihrer Eltern verlebt, hatte nie das Gefühl von Geborgenheit und Wärme verloren. Beatrice hatte ihre fünf wichtigsten Entwicklungsjahre im Haus eines Nazi-Offiziers verbringen müssen, sie war von ihren Eltern von einem Moment zum anderen getrennt worden, sie hatte eine schmerzhafte und gefährliche Beziehung unterhalten zu einem Mann, der in einem Versteck leben musste und darüber fast den Verstand verlor, sie hatte ihre Familie nicht mehr lebend vorgefunden. Wenn Sie Mae ansah, so hatte sie das Gefühl, dass Lichtjahre sie beide voneinander trennten. ISBN 3-442-45283-X, Seite 335
Nach einiger Zeit vertraut sich Beatrice der scheuen Franca an und berichtet über die grausame Zeit der Besatzung, der Nachkriegszeit und von der Gemeinschaft mit Helene aus Abneigung und Hass. Eines Tages überschlagen sich die Ereignisse und eine Tote wird gefunden. Franca und Beatrice machen sich gemeinsam auf die Suche nach dem Täter und wieder wird Beatrice mit den Schatten ihrer Vergangenheit konfrontiert.
Film
2004 wurde das Buch Die Rosenzüchterin von Erhard Riedlsperger verfilmt. Unter anderem spielten namhafte Größen wie Hannelore Elsner, Eva Herzig, Camilla Renschke und Frank Giering in dem Film mit. Die aufwendige Filmmusik dazu wurde von Karim Sebastian Elias komponiert und vom Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt eingespielt.
Das Buch wurde von Random House Audio als Hörbuch bei Weltbild herausgebracht und wird von Charlotte Link gelesen.
Literatur
- Ausgaben
- Charlotte Link: Die Rosenzüchterin. Blanvalet, München 2000, ISBN 3-7645-0103-0.
- Charlotte Link: Die Rosenzüchterin. Gelesen von Charlotte Link, BMG Wort, Köln 2000, 2 CDs, ISBN 3-89830-124-9.
- Charlotte Link: Die Rosenzüchterin. Goldmann, München 2002, ISBN 3-442-45283-X.
Quellen
- ↑ Die Rosenzüchterin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek, abgerufen am 16. Dezember 2014.